Maria_H
Sehr geehrter Herr Dr. Gagsteiger, könnten Sie mir bitte den Ablauf eines künstlichen Kryozyklus erklären? An welchen Tagen des Zyklus geht man normalerweise zum Ultraschall? Wird auch Blut abgenommen? Vielen Dank und viele Grüße, Maria
Liebe Maria, gerne erkläre ich Ihnen den typischen Ablauf eines künstlichen Kryozyklus (hormonell substituierter Kryotransferzyklus). Das Ziel ist, die Gebärmutterschleimhaut kontrolliert aufzubauen und den Transfer zum optimalen Zeitpunkt vorzubereiten. 1. Beginn des Zyklus Am 1. Zyklustag (Beginn der Menstruation) startet der künstliche Zyklus. Ab Zyklustag 2 oder 3 beginnen Sie in der Regel mit der Einnahme von Östrogen (Tabletten, Pflaster oder Gel). Dieses Hormon sorgt für den Schleimhautaufbau. 2. Erster Kontrollultraschall Meist wird nach etwa 10–12 Tagen Östrogeneinnahme (also um den ZT 12–14) ein Ultraschall gemacht. Hier wird die Schleimhautdicke gemessen (ideal > 7–8 mm, dreischichtig aufgebaut). Gelegentlich wird zusätzlich Blut abgenommen, um den Estradiolwert zu kontrollieren, insbesondere wenn Unsicherheiten bestehen oder die Schleimhaut langsamer wächst. 3. Anpassung & Vorbereitung auf Progesteronstart Wenn die Schleimhaut noch nicht ausreichend aufgebaut ist, wird das Östrogen länger fortgesetzt und nach einigen Tagen erneut kontrolliert. Sobald die Schleimhaut „reif“ ist, legt man den Start von Progesteron fest. Dieses Hormon bereitet die Schleimhaut auf die Einnistung vor. 4. Beginn der Progesterongabe Das Timing des Progesteronstarts ist entscheidend: Bei Blastozystentransfer (Tag 5-Embryo) beginnt man das Progesteron 5 Tage vor dem Transfer. Bei Tag 3-Embryonen entsprechend 3 Tage vorher. Ab diesem Tag läuft ein festgelegter Plan, der Embryotransfer erfolgt also synchron zur Embryonalentwicklung. 5. Embryotransfer Der Transfer selbst wird dann meist zwischen ZT 17–22 durchgeführt (je nach Schleimhautentwicklung und Embryonenstadium). Am Tag des Transfers wird in der Regel auch ein Ultraschall durchgeführt. Wir transferieren den Embryo auch millimetergenau unter US-Sicht an die richtige Stelle. 6. Nach dem Transfer Östrogen und Progesteron werden weiter eingenommen, meist bis zum Schwangerschaftstest (ca. 12–14 Tage nach Transfer). Bei positivem Test wird die Medikation noch einige Wochen fortgeführt, manchmal sogar bis zu 12.Schwangerschaftswoche. 👉 Zusammenfassung der typischen Kontrollen: ZT 12–14: Ultraschall + ggf. Blut (Estradiol, selten Progesteron). Falls die Schleimhaut zu dünn ist: weitere Kontrolle wenige Tage später. Später nur noch Transfer, Blutkontrollen sind nicht immer notwendig, sondern situationsabhängig. Viel Glück. Herzliche Grüße und weiterhin alles Gute. Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger P.S. Wir begleiten Sie hier sehr gerne und mit großem Engagement – und wenn Sie uns irgendwann einmal eine kleine Freude machen möchten, können Sie das auch in Form einer positiven Rückmeldung auf Google tun (zu finden über www.bestfertility.de).
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