Sehr geehrte Herrn Professoren Mellerowicz und Matussek,
meine Tochter 17 Jahre hat durch ihre diagnostizierte leichte Hüftdysplasie mehr rechts als links,sowie beidseitiger Coxa Valga öfter Hüftschmerzen.Eine Hüftkopfablösung wurde mit 13 Jahren durch Röntgen ausgeschlossen.
Mit wiederkehrenden Schmerzen und einer folgenden MRT Diagnose:
- Dysplastische Pfannenüberdachung beidseitig
- Rechts Riss des anterioren Labrums und paralabraler Zyste 6x3 mm
- Verdacht einer vermehrten Subchondralen Sklerose der
pfanne nach beidseitig
- Links Hinweise auf eine Sehnenansatztendinose am Trochaner Major mit geringem
Ödem um den Sehnenansatz
überwies sie der Orthopäde in eine Sportklinik um nach der Ursache zu suchen.
In der Klinik wurden verschiedene Bewegungen durchgeführtmit dem Ergebniss:
Ursache für die Labrumläsion+Zyste erscheint ein massiver Torsionsfehler,da die Innenrotation fast 60° und die Außenrotation fast aufgehoben ist in Bauchlage.
Es folgt eine Überweisung zum Torsions MRT bis zum Knie ,sowie eine zum 3D CT des Beckens.
Danach in der Sprechstunde soll folgend Frage geklärt werden:
- Acetabuläre und femorale Umstellung
Von einer Lauenstein Röntgenaufnahme war auch noch die Rede beim nächsten Termin.
Meine Bedenken :
-- Eine CT 3D Aufname mit der vollen Dosis der Röntgenstrahlen bei einem so jungen Mädchen muss das sein? Wird dabei denn nicht an Folgeschäden gedacht das betrifft den ganzen Unterleib ---- auch für den späteren Kinderwunsch usw.
-- Eine Lauenstein Aufnahme wieder Röntgen
-- Und was bedeutet die Acetabuläre und femorale Umstellung?
Meine Beobachtung :
Die Schmerzen entstehen immer nur im Winter bei Kälte.
Mit einer Wärmeflasche und 2 Tagen Schmerztabletten 3Stk am Tag Ibu 400 ist alles wieder vorbei.
Im Sommer Beschwerdefrei.
Ich bin hin und her gerissen,einerseits sollte man schon die Ursache suchen aber andererseits hat sie es im Griff und sonst keinerlei Probleme weder bei der Arbeit im Verkauf mit sehr weiten Wegen ,sowie in ihrer Freizeit beim Wandern usw.
Was ist Ihre Meinung?
Vielen Dank für Ihre Einschätzung und Meinung.
Viele Grüße von einer etwas überforderten Mutter
von
Mama von 2
am 01.03.2021, 08:02
Antwort auf:
Muss eine 3D Aufnahme im CT bei einem Mädchen mit 17 Jahren sein ?
Liebe Mama von 2,
bei den von Ihnen beschriebenen Fragestellungen auch in Bezug auf die operativen Maßnahmen ist auch in unserer Klinik das 3D-CT neben dem Torsions-MRT wichtig, um eine genaue Indikation und dann die OP-Planung für die insbesondere azetabuläre Korrektur vorzunehmen - in ihren Fall am günstigsten die periazetabuläre Osteotomie nach Ganz. In der Abwägung von Nutzen und Risiken ist hier der Nutzen auch für ihre Tochter sicher überwiegend. Bei einer einmaligen CT-Untersuchung besteht zwar eine größere Strahlenbelastung, als beim Röntgen dennoch wird ein Kinderwunsch davon nicht wesentlich und signifikant beeinträchtigt. Ob eine Lauensteinaufnahme dann auch noch erfolgen muss würde ich eher hinterfragen, da beim MRT des Beckens und der Rotation dieses in der Regel auch ausreichend sein wird. Eine azetabuläre Umstellung bedeutet die Veränderung der Hüftpfanne im dreidimensionalen Raum, so dass ein besseres Wiederlager für den Hüftkopf gebildet wird um die Belastung auf eine größere Fläche zu verteilen und um weitere Überlastungsschäden dadurch zu verhindern. Weiterhin bedeutet die femorale Umstellung, dass von Seiten des Oberschenkels hier der Hüftkopf in Bezug auf die Drehung und Kippung in ein Optimum zur Hüftpfanne eingestellt werden soll, was im Allgemeinen eine Korrektur im oberen Drittel des Oberschenkels beinhaltet mit anschließender Stabilisierung des Oberschenkels mittels einer Platte und Schrauben während von Seiten der Hüftpfanne dieses im Regelfall mit Schrauben erfolgt.
Die Indikation für solche Operationen sind die Hüftdysplasie die sich vor allem durch einen Riss des Labrums und Zysten wie beschrieben und vermehrten subchondralen Sklerose die auf die Fehlbelastung hinweisen. Im Zweifelsfalle kann man auch nach einer höheren Belastung als Provokation eine MRT Untersuchung machen um hier zu sehen, ob entsprechende Überlastungszeichen im Sinne von Ödem am Knochen auftreten als Hinweis für die Überlastung.
Alles Gute!
PD. Dr. Holger Mellerowicz
von
PD Dr. H. Mellerowicz
am 10.03.2021
Antwort auf:
Muss eine 3D Aufnahme im CT bei einem Mädchen mit 17 Jahren sein ?
Sehr geehrter Herr PD. Dr. Holger Mellerowicz,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung und Meinung.
Zwischenzeitlich war sie beim Torsions-MRT .
Der Termin zum 3D Ct wurde seitesns des Radiologen abgesagt. Er macht bei so jungen Mädchen diese Untersuchung nicht.
Weiß jetzt auch nicht wie es weiter geht.
Viele Grüße
von
Mama von 2
am 10.03.2021, 11:50
