Moon
Sehr geehrter Dr. Busse, unsere Tochter - genau 19 Monate alt, ist seit ca. 3 Wochen wie ausgewechselt. Sie geht seit 6 Monaten in eine Kita und nachdem sie neulich krankheitsbedingt unregelmäßiger in die Einrichtung gehen konnte, ging der Ärger plötzlich richtig los. Sie war bis dahin immer etwas schüchtern, was andere Kinder anbetraf, war auch motorisch ein kleiner Spätzünder aber ist dennoch recht entspannt in die Kita gegangen. Auch die Eingewöhnung vorher, war kein großes Thema. Seit ca. 3 Wochen ist es ein einziges Drama in der Kita. Es fing damit an, dass meine Tochter nach der Krankheit in die Kita gebracht wurde.. Ab dem Tag weint sie dort die Tage durch und klammert sich bitterlich weinend an mich, wenn ich sie morgens hinbringe. Es ist jedes mal herzzerreissend - zumal ich das Gefühl habe, dass man dort nicht wirklich sensibel auf ihre Bedürfnisse eingeht. Tatsächlich fiel mir auf, dass sie um diesen Zeitpunkt herum zu Hause sehr anhänglich wurde. Ich durfte und darf kaum den Raum verlassen. Sie möchte bespielt werden - sonst spielte sie auch alleine. Sie möchte viel getragen werden und am liebsten kuschelt sie sich an meine Beine und braucht viel Körperkontakt. Die Nächte sind immer wieder unruhig. In der Kita ist sie plötzlich auch sehr anhänglich, mag es nicht den Raum frei zu erkunden und vor allem kommt noch hinzu, dass sie nun die Kinder nicht mehr an sich heranlässt. Es darf sie keiner berühren (das mochte sie sonst auch nicht, war aber schon wesentlich entspannter in dieser Hinsicht geworden). Auch sonst ist sie plötzlich völlig gehemmt in der Gruppe - ausser bei Essen und Schlafen - das funktioniert nach wie vor gut. Sie hat großes Bedürfnis nach Körperkontakt zu den Erzieherinnen, die betonen aber, dass sie sich nicht ständig um sie kümmern oder sie tragen können. Die Gruppe umfasst 11 Kinder und 2 Erzieherinnen. Letzten Montag war meine Tochter keine 2 Stunden in der Kita. Man rief mich an, sie würde sehr stark aus dem Mund bluten (sie zahnt zudem gerade sehr) und ich solle sie abholen kommen. Ich war sofort da und nahm sie mit. Sie hatte überhaupt nicht geblutet. War wieder verheult und offenbar hatte man in der Gruppe keine Lust sich mit ihr den Tag über zu befassen. Heute fand ich meine Tochter mit einem Schnuller im Mund vor. Seit ihrem 6. Lebensmonat benötigte sie keinen mehr tagsüber. Aber so bekamen die Erzieherinnen meine Tochter still - wie sie es selbst ausdruckten - von kurz vor 10 Uhr bis in den Nachmittag hinein, saß sie in einer Ecke mit dem Schnuller im Mund! Ich wurde völlig verunsichert, denn man suggerierte mir ganz offen, dass man sich das plötzliche Verhalten nicht erklären kann. Auf meine Frage, ob es eine Phase sein könnte, zuckte man nur mit den Schultern. Ich empfinde insgesamt gerade große Ungeduld seitens der Erzieherinnen mit meiner Tochter. Erst heute, stieß ich Dank dieser Seite auf den Begriff "Wiederannäherungskrise". Und als ich die Definition und die Berichte anderer Mütter dazu las, fiel mir ein Stein vom Herzen, denn sie beschrieben so genau unsere Situation. Umso unbegreiflicher ist es mir, dass dieser Begriff und die Veränderungen beim Kind den Erzieherinnen offenbar völlig fremd sind und sie offensichtlich nicht sensibel damit umgehen können. Meine Frage ist nun - ob Sie uns, unter den gegebenen Umständen raten würden mit der Kita zu pausieren? Wir spielten schon mit dem Gedanken, die Einrichtung zu wechseln, da ich bestürzt war wie unsensibel man dort mit einem 1,5 Jahre alten Kind umgeht, das plötzlich eine "schwierige" Phase durchmacht. Aber vielleicht wäre es eine Option, sie vorübergehend in der Phase dem Stress dort nicht auszusetzen - oder verschieben wir das Problem damit nur? Fakt ist, dass meine Tochter zum größten Teil von mir alleine betreut wird, meinen Mann sieht sie nur ca. 1,5 Std. am Tag. Wäre das hinderlich bei dem Ablösung, wenn wir jetzt mit der Kita pausieren würden? Ich habe das Gefühl, dass sie dort gerade keine echte Bezugsperson hat und das macht mir große Sorgen. Ich freue mich von Ihnen zu hören. Mit freundlichen Grüßen, M.
Liebe M., wenn es nicht zwingend geboten ist, weil Sie arbeiten müssen, dann ist es in so einer Situation auf jeden Fall kindgerecht, Ihre Tochter erst mal abzumelden von der KITA und sie zuhause zu betreuen. Gleichzeitig sollten Sie aber mit ihrem Kinderarzt darüber sprechen, der Ihnen eventuell eine Frühfördergruppe empfehlen kann, wo Ihre Tochter sich mit Hilfe einfühlsamer Betreuung an das Zusammensein mit anderen Kindern und ohne Mama gewöhnen kann. Alles Gute!
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