völiig am ende mit einer nervösen 5-jährigen

sehr geehrter Herr Dr. Busse, es gibt mit meiner tochter ein problem, das immer größer wird. sie war ein schreibaby und schon immer sehr unruhig und nervös. seit sie auf der welt ist, versuche ich, ihren alltag so ruhig wie möglich zu halten. sie darf nur ganz selten fernsehen, wir lesen, basteln und kuscheln viel. sie ist meistens mit mir allein und es gibt in ihrem leben eigentlich nichts, was sie so unruhig machen könnte. zu hause kann ich mittlerweile auch ganz gut damit umgehen, im kindergarten eskaliert die sache allerdings zunehmend. meine kleine nimmt sich alles furchtbar zu herzen und ist sehr, sehr sensibel. das dürfte der grund sein, warum sie im kindergarten noch nervöser ist. das steigert sich so weit, dass sie z.b. so lange an ihren pulloverärmeln nagt, bis die wolle in fetzen davonhängt. eigentlich sind ihre ärmel täglich bis zu den ellenbogen waschelnass. sie steckt auch die haare in den mund oder was sie halt sonst noch so erwischen kann. wenn ich sie abhole, bin ich mit subtilen vorwürfen der betreuerinnen konfrontiert, die das, was ich sehe, noch unterstreichen mit "ja, heute war's wieder ganz arg!" inzwischen weiß ich keinen rat mehr! ich hab's mit verständnis versucht, mit ignorieren, mit schimpfen,... die kleine weint dann und sagt, "es kommt einfach immer wieder!" sie ist sehr intelligent, aber durch ihre nervosität habe ich große angst vor der einschulung. ich kann mir nicht vorstellen, dass sie auch nur 10 minuten auf einem stuhl sitzen bleibt. dass sie ein ausgesprochen kluges kind ist, merkt eigentlich nur ihr engstes umfeld. denn in der öffentlichkeit gibt sie sich ganz anders; gibt z.b. keine antworten, wenn sie gefragt wird, obwohl sie sie weiß, verliert absichtlich bei spielen und stottert leicht, wenn sie etwas erzählt. zu hause erzählt sie unendlich lange geschichten, ohne zu stottern und in einer wunderschönen sprache und mit einem vokabular, das man von manchem erwachsenen nicht kennt. ich bitte sie verzweifelt um rat! ist sei ev. hyperaktiv? ich habe auch schon daran gedacht, mit ihr zum kinderpsychologen zu gehen, aber ich möchte ihr damit nicht das gefühl geben: "mit dir stimmt was nicht! du musst therapiert werden!" ich möchte einfach nicht, dass sie sich ständig unter wert verkauft. es war mir ein großes anliegen, sie zu einem starken kleinen mädchen zu erziehen und nun ordnet sie sich allen und jedem unter; bettelt z.b. andere kinder an, mit ihr befreundet zu sein. die lehnen dann ab und die situation wird noch verfahrener. dabei ist sie unglaublich sozial und tröstet alle kinder, die traurig sind. ich mache mir solche vorwürfe, alles falsch gemacht zu haben, weiß aber nicht, was die ursache für ihr problem sein könnte und was ich so völlig falsch gemacht haben soll. herzlichen dank im voraus! anelram ns: den kinderarzt habe ich bereits darauf angesprochen, aber dort hat sie sich völlig normal und sehr schlau gegeben! der meinte, sie wäre ein tolles kind (ist sie selbstverständlich auch!!), aber er hat auch nicht gesehen, wie sie sich sonst oft benimmt.