Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Ralf Brügel:

Tic

Dr. med. Ralf Brügel

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Kinderarzt
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Frage: Tic

Müllerin

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Sehr geehrter Herr Dr. Brügel,   Bei meiner Tochter (9 Jahre) tauchen seit ca 1,5 Jahren immer wieder Tics auf. Angefangen hat es im Sommer '22, wo sie nach einem Infekt mit Husten über mehrere Monate weiter gehüstelt/sich geräuspert hat. Der Kinderarzt diagnostizierte einen Husten-Tic mit der Erklärung, Kinder würden diesen Reiz nach einer Erkrankung manchmal zeitweise beibehalten. Im Herbst 22 (Husten-Tic bestand noch) bekam sie wieder starken Husten und begann den Kopf nach hinten zu überstrecken. Für mich sah es zunächst aus, als würde sie nach Luft schnappen, also gingen wir schnell zum Kinderarzt. Er diagnostizierte einen neuen Tic, der das Räuspern ablösen würde. Er sei entspannt... tatsächlich hörte das Räuspern/Hüsteln irgendwann auf, das Kopfnicken bestand noch einige Monate. Im Dez 23 wieder Infekt mit Husten, parallel dazu Hüsteln und auch wieder Kopfnicken. Besonders häufig trat das Kopfnicken beim Inhalieren auf (teilweise mehrmals pro Minute). Nach Abklingen des Infekts bestand das Nicken weiterhin, verschwand aber nach ein paar Wochen (deutlich kürzer als beim ersten Mal) wieder. Jetzt seit ca 2 Wochen hustet sie wieder und auch da trat das Kopfstrecken/nach hinten nicken anfangs auf. Nach ein paar Tagen (obwohl sie aktuell noch stark hustet) ist es nun wieder verschwunden.   Haben Sie dazu eine Idee? Es besteht zwar auch ein gewisser Stress durch die Schule, allerdings ist das parallele Auftreten zum Husten doch auffällig. Ich erinnere mich dunkel, dass der Kinderarzt mal gesagt hat, so etwas könne auch durch einen Infekt ausgelöst werden. Im Internet finde ich nur den Zusammenhang mit Streptokokken (aber die machen keinen Husten?). Wir sind ein wenig ratlos... es fällt ja mittlerweile auch anderen Kindern auf... Ist etwas (im Gehirn?!) unserer Tochter nicht ok? Sollte man etwas untersuchen? Könnte sich das in Richtung Tourette entwickeln? Ein EEG in 2021 (da kamen die Tics aber noch nicht vor) war unauffällig (wurde gemacht nach unklarem Umkippen unserer Tochter, Epilepsie wurde ausgeschlossen, Ursache nie gefunden (auch das Herz ist gesund)).   Danke vielmals im Voraus für Ihre Einschätzung!


Dr. med. Ralf Brügel

Dr. med. Ralf Brügel

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Hallo Müllerin, Tics bei Kindern sind ein schwieriges, unangenehmes, wenngleich meist harmloses Thema. Sehr häufig kommen die Tucs aus dem Nichts (oder eben manchaml auch infektgetriggert) und sehr häufig verschwinden sie auch wieder nach einer gewissen Zeit, manchmal aber eben auch erst nach einer sehr langen Zeit. Für mich entscheidend ist immer der Leidensdruck des Kindes (nicht der Eltern ;-) )-. Wenn das Kind selbst unter seinen Tics leidet und ggf sogar gegängelt wird, dann sollte man aktiver werden, andernfalls ist stoisches Ertragen oft ein guter Ansatz. Wir in unserer Praxis schicken die Kinder, wenn es länger anhält einmal zum Kinderneurologen/zur Kinderneurologin. Dort kann man dann auch in den seltenen Fällen, in denen es notwendig ist über eine medikamentöse Therapie beratschlagen. Herzliche Grüße und einen schönen Feiertag Ralf Brügel


Lebensfreude1985

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Hallo....mein Sohn hat auch die selben Symptome....wir hatten viele Infekte  Mittelohr Entzündungen Scharlach .. strepptokokken....bei uns kommt und geht es auch immer mit den Infekten.....momentan nach einem strepptokokken und danach Virus Infekt hat er permanentes Kopf nach hinten werfen....wir sind jetzt bei einer kinderneurologin die sich nun mal die strepptokokken im Blut ansieht...ach ja mein Sohn hat paukenröhrchen im Jänner bekommen und Polypen raus....aber nun haben wir ne Blutkruste drauf und ob das Ohr belüftet wird ist fraglich ...die tics sprechen dagegen....eeg haben wir auch bald....   Lg


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