Hailey.
Hallo, unsere größere Tochter ist mittlerweile zweieinhalb Jahre alt und lutscht bereits, seitdem sie ein halbes Jahr alt war, regelmäßig am linken Daumen. Mit der rechten Hand hat sie - ebenfalls noch im Babyalter - begonnen, an ihrer Kopfhaut herumzuspielen bzw. Kreise zu malen. Sobald die Haare etwas länger wurden, wickelte sie dann immer ihren rechten Zeigefinger in die Haare, bis dieser festhängt und die Haare zu einer festen Kordel/Knoten verwickelt sind. Die Haare sind nach wie vor noch recht kurz und sind auch sichtbar dünner an den Stellen, an denen sie am häufigsten zwirbelt. Manchmal wickelt sie ihren Finger auch in die Haare ihrer Puppe, die deswegen schon eine Zöpfchenfrisur von uns bekommen hat, damit sie sich zumindest nicht mehr ganz so stark einwickeln kann. Es kam schon häufig vor, dass wir ihren Finger befreien mussten, weil sie ihn selbst nicht mehr raus bekam und die Fingerkuppe schon ganz abgeschnürt und bläulich aussah, bei den Puppenhaaren noch schlimmer als bei den eigenen... An ihrem Lutschdaumen hat sie auf der Oberseite eine richtige Schwiele bekommen, zum Glück ist diese bisher noch nie nennenswert eingerissen und hat sich auch nicht infiziert. Beides, Daumenlutschen und Haare zwirbeln, macht sie besonders, wenn sie müde ist und beim Einschlafen, aber auch tagsüber, wenn sie frustriert oder unsicher ist. Vor einem halben Jahr haben wir unsere zweite Tochter bekommen. Wir versuchen natürlich, unserer älteren Tochter möglichst genauso viel Zeit und Zuwendung wie vorher zu geben, aber ich kann mir vorstellen, dass es selbstverständlich dennoch eine Rolle spielt, nun eine große Schwester zu sein und die Aufmerksamkeit teilen zu müssen. Die Tics (wenn es denn welche sind?) sind seitdem zwar nur etwas mehr geworden, aber wir machen uns allmählich dennoch Gedanken, ob und was wir dagegen unternehmen sollten. Sie führt sie vielfach pro Tag und auch tagsüber aus, aber vor allem eben beim Einschlafen oder bei Frust oder in Ruhephasen wie beim Buch vorlesen. Vom Daumenlutschen sind die ersten Auswirkungen an der Zahnstellung mittlerweile schon leicht sichtbar (nur leicht, Mundschluss und Sprachentwicklung sind völlig unbeeinträchtigt). Und auch gerade das Haaredrehen macht uns Sorge, dass es zu einer dauerhaften Zwangshandlung wird, die sie eventuell bis ins Erwachsenenalter begleitet. Wir versuchen, sie nicht darauf anzusprechen und sie wenn möglich abzulenken. Sollten wir dennoch etwas unternehmen oder sie vom Kinderpsychologen untersuchen lassen o.ä.? Die Unterscheidung zwischen harmlosen Tics und vielleicht dauerhaften Zwangshandlungen fällt uns bei ihr leider schwer. Herzlichen Dank im Voraus für Ihre Einschätzung und viele Grüße!
Hallo Hailey, in meinem heutigen Freitag Video auf Instagram/Facebook (Kinderarztpraxis Schorndorf) geht es auch um dieses Thema. Das können Sie sich ja vielleicht auch mal anschauen. Generell ist Ihr Kind halt noch sehr jung, so dass man sicherlich noch nicht von einer Zwangserkrankung sprechen wird. Auch generell rät man den Eltern das Ganze so gut wie möglich zu ignorieren, so wie Sie das ja auch tun. Ein ständiges Darauf-Ansprechen macht es auf keinen Fall besser, eher schlechter. Rituale/leicht zwanghafte Handlungen werden in der Regel durchgeführt, um ein unangenehmes Gefühl, ein ängstliche Gefühl zu vertreiben oder in Schach zu halten. Kinder mit 2 1/2 dürfen solche noch ausgeprägt haben und wie Sie ja auch schreiben ist die Geburt eines Geschwisterchen ja oft ein Ereignis, dass ein solches Verhalten - zumindest vorübergehend - verstärkt. Ich würde zum einen eben weiter versuchen Ihr Kind zu stärken (Schwächen werden geschwächt indem Stärken gestärkt werden) - was Sie sicherlich ja auch tun - und zum anderen zuwarten solange das Kind keinen ausgeprägten Leidensdruck hat und keine organischen Schäden drohen. Ansonsten würde ich Ihnen ggf. mal zum Gespräch mit dem Kinderarzt/der Kinderärztin vor Ort raten, der/die das Kind ja am Besten kennt und auch die allgemeine Entwicklung im Auge hat. Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende Ralf Brügel
Mumpel
Hallo! Bei meinem Sohn war es genauso, Haare zwiebeln (bis er fest hing), vorher hat er mir noch meine Haare ruiniert :-) und Daumen lutschen auch. Er hatte aber auch vergrößerte Polypen und eine Allergie gegen Frühblüher hat sich entwickelt, was vermutlich bei ihm einen Einfluss auf die Mundatmung hatte. Er hat das etwa bis zum 4. Geburtstag gemacht. Die Zahnfehlstellung von über 1 cm Overjet hatte sich ca. 4 Monate nachdem er mit dem Daumennuckeln aufgehört hat, nahezu normalisiert. Mittlerweile sieht man es kaum noch. Die Mundatmung ist immernoch ein Thema, aber das hat ja auch andere Gründe. Zum Abgewöhnen des Daumenlutschens könntet ihr, wenn eure Tochter etwas älter ist, mal folgendes probieren: Wir haben unserem Sohn abends zum Schlafen kleine Kuscheltiere in die Handflächen gelegt und mit selbst-haftender Binde umwickelt, so dass die Köpfchen raus geschaut haben. Die Kuscheltiere wollten in seiner Hand schlafen und er durfte sich auch extra welche aussuchen. Er hätte die Binde auch jederzeit selber ab machen können. Jedenfalls hat diese kleine Maßnahme bei uns bestens funktioniert und nach 2 - 3 Wochen hat ein Pflaster an den Daumen gereicht. Tagsüber hat es sich auch nach und nach gebessert, zuerst mit Pflaster und später dann ohne. Liebe Grüße!
Hailey.
Hallo, Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Dann werden wir das Thema mal beim nächsten Kinderarzttermin besprechen und ansonsten abwarten und weitermachen wie bisher. Wenn das Verhalten sich auch zukünftig nicht ändern sollte - ab welchem Alter würden Sie dann weitere Maßnahmen ergreifen? Vielen Dank und beste Grüße
Hailey.
Hallo, Vielen Dank für den Erfahrungsbericht! Gerade, dass sich die Zahnstellung bei euch dann wieder von selbst ein Stück weit normalisiert hat, beruhigt mich ein bisschen. Wir haben überhaupt kein Problem mit dem Daumenlutschen oder Haare Zwirbeln an sich, nur wollen wir bleibende Folgen an Zähnen oder Haarwurzeln/Kopfhaut vermeiden. Wir haben seit einiger Zeit auch ein, zwei Bücher zum Thema Daumenlutschen, die unsere Tochter auch toll findet. Mal sehen, wie es sich weiter entwickelt... Viele Grüße
Mumpel
Wie es bei euch wird, kann natürlchc keiner vorhersagen. Mein Sohn ist jetzt fast 5 und man sieht im Prinzip nichts mehr, außer, dass die unteren Milchzähne minimal nach hinten gekippt sind - aber das sieht nur der Zahnarzt oder KFO und wird nach dem Zahnwechsel eh wieder komplett anders aussehen. Wichtig ist, dass mit 4 Jahren beim Zahnarzt oder beim KFO mal geschaut wird, ob deine Tochter das korrekte Schluckmuster entwickelt hat. Wenn nicht, brauch sie ggf Logopädie. Stichwort: viszerales Schluckmuster. Beim letzten Termin war KFO sehr zufrieden und logopädisch war auch alles in Ordnung (Mundmuskulatur und -motorik), einzig die Mundatmung besteht noch, aber das kann an der Allergie liegenn. Die kommende Saison ist ja die erste, in der wir dann die Allergie auch korrekt behandeln (erste Saison nach Feststellung der Allergie).
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