Niobe78
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, ich hätte eine Frage wegen Sorge vor dem Borna-Virus gestellt. Erschwerend kommt hinzu, dass meine Tochter (5) noch am Daumen lutscht. Sie mochte von Anfang an keinen Schnuller und hat immer am Daumen gelutscht. Die oberen Schneidezähne stehen schon leicht nach vorne. Weiter erklären ihr schon immer dass man sich dadurch leichter mit Krankheiten anstecken kann und auch sehr krank werden kann. Der Kinderarzt hat ihr erklärt, dass es nicht gut ist, der Zahnarzt ebenso. Ich habe es ihr ruhig erklärt, ihr Geschichten zu dem Thema vorgelesen, versucht sie zu motivieren mit Nagellack (ich halte zwar nicht von lackierten Nägeln bei Kindern, aber sie wischt sich ganz doll Nagellack, spielt aber auch ein, dass das nicht geht, solange der Daumen immer wieder in Mund landet). Wir haben versucht Pflaster auf die Daumen zu machen (macht sie wieder ab und streckt den Daumen samt Pflaster in den Mund), aus "Versehen" Sonnencreme drauf zu machen, wäscht sie sofort ab. Ich bin mit meinen Latein am Ende es nervt mich, schließlich soll sie nächstes Jahr eingeschult werden. Wenn ich sie dann ständig erinnere den Daumen rauszunehmen habe ich auch einen entsprechenden genervten Ton drauf und sie reagiert erst recht trotzig. Haben Sie noch einen Rat wie ich ihr das Daumenlutschen abgewöhnen kann? Reden und erklären hilft jedenfalls nicht.
Liebe N., je mehr Aufhebens man um solche "unerwünschten Gewohnheiten" macht, und dem Kind damit auch wunderbar zu Aufmerksamkeit verhilft, umso geringer ist die Neigung, damit aufzuhören. Zumal damit ja auch der Stress der ständigen Ermahnung abgebaut wird. Also bitte ignorieren und wenn, dann nur unauffällig ablenken. Der Zahnarzt muss bei bedenklicher Zahnstellung entscheiden, ob z.B. eine Bissschiene sinnvoll wäre. Alles Gute!
KielSprotte
Das ist doch kein medizinisches Problem, sondern Erziehungssache. Was für Konsequenzen hat das Daumenlutschen denn für sie, wenn du es verbietest? Solange es "nur" ein Machtkampf zwischen euch ist, wird sie den gewinnen.
Mumpel
Wieso Erziehungssache? Das Daumenlutschen hat sicher einen Grund (gehabt) und dann ist es natürlich schwer, sich das wieder abzugewöhnen. Da sind die meisten Erwachsenen auch nicht besser mit ihren schlechten Angewohnheiten. Wurde im Bereich HNO und Logopädie abgeklärt, ob alles ok ist? Mein Sohn hat bis zum 4. Geburtstag am Daumen gelutscht. Der Zahnarzt war maximal unhilfreich... Ich bin dann mit meinem Sohn zum KFO, weil er auch schon einen ordentlichen Überbiss hatte. Beim HNO waren wir damals wegen vergrößerter Polypen in Behandlung, weil mein Sohn durch den Mund geatmet hat. Die Polypen wurden dann auch verkleinert. Der KFO hat uns eine Verordnung für Logopädie ausgestellt. Da kam dann auch raus, dass er ein großes Problem mit der Nasenatmung hat, die Mundmuskulatur war in Ordnung. Parallel waren wir aber auch schon wieder beim HNO zur Allergieabklärung. Die Nasenatmung ist seither mit Behandlung der Allergie besser, aber immernoch nicht gut. Nach der Verkleinerung der Polypen konnten wir meinem Sohn das Daumenlutschen innerhalb von 4 Wochen ganz entspannt abgewöhnen. Wir hatten Pflaster usw. als Erinnerung, was er aber alles selber entfernen konnte. Da gibt es einige mögliche Ursachen, die man abklären und behandeln kann. Da kannst du ja selber mal googeln. Logopädie kann auch der Zahnarzt aufschreiben, unserer hat es ja aber leider nicht gemacht.
Niobe78
Hallo Mumpel,
danke für den konstruktiven Beitrag! Für mich ist das auch keine Erziehungssache und selbst wenn, mit welchen Konsequenzen sollte ich denn drohen, wenn sie nicht damit aufhört.
Unsere Angst war auch, dass etwas medizinisches zugrunde liegt bzw. eine medizinische Konsequenz daraus erwächst in Richtung Kieferverformung etc. Der Überbiss ist nicht wirklich ausgeprägt, vermutlich weil sie gerade beim Einschlafen den Daumen nur locker im Mund liegen hat ohne viel Druck auf die Zähne auszuüben. Der Zahnarzt meinte, sie sollte schon so langsam aufhören, bevor es sich auf den Kiefer und die bleibenden Zähne auswirkt und dass die leichte nach vorne Stellung der Schneidezähne dann auch von selbst wieder zurückgehen kann.
Das Polypenthema hatten wir letzten Winter auch ganz stark mit kurzen Atemaussetzern und sind seitdem beim HNO in Behandlung, konnten wir aber mit Kortisonspray gut in den Griff bekommen, so dass vermutlich keine OP nötig sein wird. Mit dem Daumenlutschen hat sie trotzdem nicht aufgehört... Logopädie stand bei uns nicht im Raum, da die Mundmuskulatur i.O. ist uns sie sehr klar und gut spricht. Macht Ihr das wegen der Sprache oder hat das auch was mit den Polypen (bzw. Rückbildung derselben) zu tun? Danke!!
Mumpel
Bei uns war die Polypen-OP wegen persistierender Paukenergüsse und der Mundatmung indiziert. Atemaussetzer hatten wir nicht. Die Sprachentwicklung war in der Norm, aber man hat nach der OP schon einen Unterschied gemerkt. Wortschatz und Grammatik ist sehr gut, einzig der Gebrauch der Artikel sitzt noch nicht. Aber das ist natürlich auch schwerer zu lernen, wenn man nicht gut hört. Bei uns hat sich der Überbiss von 12 mm innerhalb von 6 Monaten sehr gut verwachsen auf 5 mm. Der Kleine ist jetzt 5 1/4. Wir waren beim Logopäden, da bei ihm das viszerale Schluckmuster noch bestand bzw. immernoch besteht und deswegen die Mundmuskulatur überprüft werden sollte - da ist aber alles in Ordnung. Bei ihm scheint es noch an der eingeschränkten Nasenatmung zu liegen. Er hat ne diagnostizierte Allergie gegen Frühblüher, daher beginnend mit der Schnupfensaison im Oktober bis Ende der Allergiesaison im April eine eingeschränkte Nasenatmung. Da werden wir nun im Herbst mit der Hyposensibilisierung starten und ihn dann ggf. nochmal logopädisch beurteilen lassen. Wurde das Schluckmuster und die Zungenruhelage bei euch explizit angeschaut? Weder Kinderarzt, Zahnarzt noch der HNO sind auf diese Punkte - auch nicht auf Nachfrage - eingegangen. Unser Kinderarzt meinte nur, er würde ja gut sprechen und bräuchte keine Logopädie. Einzig der KFO hat das untersucht und dann ne Verordnung mit klarer Indikation ausgestellt. Seit dem sind wir jährlich bei der KFO-Kontrolle. Die Zungenruhelage und das Schluckmuster können auch bei geschlossenem Mund falsch sein. Also da ist tatsächlich die Frage, ob das genau angeschaut wurde. Aber das kannst du ja auch selber mal schauen, ob da was auffällig ist.
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