Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Schlafmittel für Flugreise :(((

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Schlafmittel für Flugreise :(((

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Hallo Dr. Busse! Freunde von uns machen im November eine Reise in die Tropen, elf Stunden Flug, mit Kindern, drei und 1 Jahr alt. Die Mutter meinte, sie habe für die Kinder bereits vom Arzt "Knock-out-Zäpfchen" verschreiben lassen!!! Ich kann das nicht fassen. Obwohl die Flugzeit von uns aus gesehen in die Nacht fällt, ist sie wild entschlossen, ihren Kindern diese Zäpfchen zu geben. Ihre Gründe: Es sei für die Kinder viel besser und für die Mitreisenden auch. Meiner Meinung nach geht es ihr hauptsächlich um ihre Ruhe und die ihres Mannes. Warum man mit zwei so kleinen Kindern nach Madagaskar fliegen muss, ist mir ohnehin ein Rätsel, und ich muss sagen, unsere Freundschaft hat einen Knacks davon bekommen. Meine Fragen: Ist es unter (Kinder)-ärzten üblich, dass man Eltern, die lange fliegen wollen, Schlafmittel für die Kinder verschreibt, ohne sich die Kinder vielleicht auch vorher einmal angesehen zu haben???? Haben Sie vielleicht ein medizinisch begründetes Argument für mich, so dass meine Freundin sich das mit dem Zäpfchen noch mal überlegt? Was es für ein Präparat ist, kann ich Ihnen leider nicht sagen. Vielen Dank!! Tatjana, die lieber auf eine schöne Reise verzichtet bevor sie ihr Kind mit Medikamenten ruhigstellt.


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe Tatjana, da kann ich nur wie Sie den Kopf schütteln, sowohl über die Reise selber als auch über die Idee, Kinder dafür ruhig zu stellen. Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, dass man, wenn man Kinder hat, nicht zuerst fragt, was der Urlaub dem Kind bringt - und dann erledigen sich solche Reisepläne von alleine. Manchen fällt es aber wohl schwer, zu akzeptieren ,dass man im Leben nicht immer alles gleichzeitig haben kann. Alles Gute!


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Liebe Tatjana, meine Freundschaft hätte in so einem Fall mehr als nur einen Knacks bekommen, womöglich hätte sie damit geendet. Ich bin voll deiner Meinung, halte eine Reise mit einem so kleinen Kind nach Madagskar (Gelbfieber, Cholera etc.) und dann geich mit einem "Knock-out-Zäpfchen" vollkommen unverantwortlich. Gruß


Mitglied inaktiv

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Hallo! Stöber mal ein bisschen im Reiseforum, hier auf der Seite. Da wimmelt es von Eltern, die genau das machen: Eine lange Flugreise planen und sich vorher mit Beruhigungsmitteln für die Kinder versorgen. Und es sind nicht nur Eltern darunter, die "absolut dringend" mal schnell über den großen Teich jetten müssen und niemanden fürs Kind haben. Meiner Meinung nach spiegeln sich in einem solchen Spaßverhalten einige Dinge wider: Eine übergroße Angst, in die Familienschublade gesteckt zu werden, wo man nur noch Urlaub auf dem Bauernhof am Bodensee oder in der Lüneburger Heide macht. Man scheint sich beweisen zu müssen, dass man immer noch "alles machen" kann, obwohl man Kinder hat. Viele scheinen dieses Gefühl sehr nötig zu haben und können wahrscheinlich nicht mal was dafür. Dass das dann auf Kosten der Kinder geht, wird übergangen: Die haben ja schließlich soooo viel von fernen Ländern. Und das Beruhigungsmittel vermeidet schließlich Stress, ist also nur gut für sie. Arme Eltern, die sich sowas einreden müssen. Vermutlich hat Deine Bekannte ihren Kleinen auch schon diverse Impfungen reinhauen lassen, wegen ein paar Wochen Urlaub?!? Nur zu, sag ich da nur. Dies ist eben eine Welt der Erwachsenen. Außerdem ist es vielen schlicht zu anstrengend, "zu blöd", zu nervenaufreibend und vor den anderen Fluggästen zu peinlich, ein quengelndes Kind beruhigen zu müssen. Kinder sind eben nicht geschaffen für elf Stunden im Flugzeug, da wird man ja schon als Erwachsener halb verrückt. Und wie rücksichtslos und einfältig muss man sein, dem Kind einfach so mal ein hartes Medikament zu geben? Ich fürchte, auch mit medizinisch begründeten Argumenten wirst Du bei diesen Eltern auf taube Ohren stoßen. Sie haben ja wohl schon gebucht...


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Hallo, ich muß sagen, ich war wirklich geschockt, las ich Deinen Beitrag gelesen habe. Die armen Würmer können sich nicht mal wehren, sie müssen alles ertragen, was wir "Erwachsenen" ihnen aufbürden. Vielleicht sollten sich sie Eltrn mal vorstellen, wie es wäre, wenn die eigene Mutter ihrem später erwachsenen Kind erzählt, dass es Beruhigungsmittel gekriegt hat, damit dei Eltern einen "Fun-Urlaub" machen können. Wie wird das Kind wohl darauf reagieren?? Ich wäre unendlich wütend auf meine verantwortungslose und rücksichtslose Mutter, die mich solchen nicht abwägbaren Risiken ausgesetzt hat. Traurige Grüße Melanie


Mitglied inaktiv

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Hallöchen, tatsächlich scheint Madagaskar nicht unbedingt das geeignete Land für Familienurlaub zu sein! Zwar sollen sich dort nach den bürgerkriegsähnlichen Zuständen vom letzten Jahr die Verhältnisse wieder gebessert haben, aber Madagaskar ist nach wie vor ein Entwicklungsland - man kann nur hoffen (vor allem für die Kinder), dass die Reise in einen der wenigen touristisch erschlossenen Zipfel des Landes geht. (Vielleicht in nen Robinson-Club - na, da können sie auch gleich zu Hause bleiben, denn vom Land sieht man da eh nich viel.) Denn ansonsten sind "Knock-out- Zäpfchen" wohl im Vergleich zu einer niedlichen Malaria oder einer netten Cholera wohl das geringere Übel......Mal ganz abgesehen von all der Krätze und sonstigen Krankeleien, die man sich da ohne Weiteres holen kann. Leider gehört mein Mann auch zu den Leuten, die am liebsten übermorgen mit unserem Baby nach Südamerika aufbrechen möchte... Ciao und "kopfschüttel" Assi


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