mami19891
Sehr geehrter Herr Doktor Busse, Mein mittlerer Sohn, welche zwölf Jahre alt ist, war mit 2,5 Jahren tagsüber trocken. Jedoch hat er bis heute Probleme mit nächtlichem Einnässen. Meine weiteren Kinder haben damit nie Probleme gehabt. Er hat vor ca. 4 Jahren eine Klingelhosenbehandlung erfolgreich abgeschlossen, welche sofort und sehr gut angeschlagen hat. Danach nässte er die letzten Jahre fast ausschließlich nur noch während Krankheitsphasen nachts ein. Seit dem Winter, in dem er mit mehreren Infekten zu kämpfen hatte, nässt er wieder regelmäßig ein. Wir haben nach einigen Wochen (also Anfang des Jahres) erneut eine Behandlung mit der Klingelhose begonnen. Bis heute nutzen wir diese, mal mehr mal weniger gibt es Rückfälle. Jedoch ist mir in den letzten Wochen aufgefallen, dass neben der Toilette häufig morgens eine Urinpfütze in der Ecke ist. Es ist nicht zu sehen, von wo der Urin kommt. Die Pfütze ist abgegrenzt, hat also keine direkte Verbindung zur Toilette. Mein Sohn muss also nachts zur Toilette gehen und nicht in die Toilette, sondern daneben pinkeln. Dies ist in letzter Zeit immer häufiger aufgetreten, in der letzten Woche sogar mehrere Tage hintereinander . Die letzten Tage gar nicht. Wie sollten wir damit umgehen ?
Liebe M., auf keinen Fall sollten Sie den Druck, den Ihr Sohn schon wegen des nächtlichen Einnässens sicher verspürt, noch verstärken. Nächtliche Blasenkontrolle ist ein Entwicklungsprozess, der durchaus auch so lange dauern kann. Klingelhose ist eine Möglichkeit, dazu muss aber immer jemand von den Erwachsenen das Signal hören und dafür sorgen, dass der Junge auf die Toilette geht. Sprechen Sie doch mal mit ihrem Kinderarzt, ob nicht hier ein Versuch mit dem Medikament Desmopressin sinnvoll wäre, das wie später bei der ausgereiften Blasenkontrolle die nächtliche Urinproduktion drosselt. Alles Gute!
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