Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Bei einer Phimose direkt OP?

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Frage: Bei einer Phimose direkt OP?

HerrHardenberg

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, bei unserem Sohn, vier Jahre alt, lässt sich die Vorhaut nicht mehr zurückziehen. Nachdem wir die ersten Jahre nichts machten, wie empfohlen, sondern die Vorhaut beim Waschen in Ruhe ließen, fing unser Sohn im Laufe des letzten Jahres von selbst an, daran herumzuspielen. Oft war die Spitze der Eichel gut zu sehen (die Harnöffnung war komplett zu sehen); einmal, bei meiner Frau, zog er die Vorhaut wohl sogar nahezu komplett zurück - dies alles ohne Beschwerden oder Schmerz; dies aber nur ein Mal. Dann trat jedoch eine Phase ein, in der er beim Waschen nicht mehr die Vorhaut zurückziehen wollte. Meine Frau hatte den Eindruck, er geniere sich etwas vor ihr, und sie ließ ihn gewähren. Nun ist es jedoch seit einiger Zeit so, dass die Vorhaut sich gar nicht mehr zurückziehen lässt. Es ist nur ein relativ kleines Löchlein zu sehen, die Eichel jedoch gar nicht. Beschwerden hat unser Sohn nicht, es schmerzt nichts, und er hat auch keine Schwierigkeiten beim Wasserlassen, kein Aufblähen der Vorhaut oder ähnliches. Bei der letzten Routioneuntersuchung sprach ich den Kinderarzt auf diese Veränderung an, nicht weil mein Sohn Beschwerden hat, sondern um abzuklären, ob eine solche Veränderung problematisch sei. Er schickte uns zu einem Kinderchirurgen zwecks Abklärung. Dieser wiederum sagte uns nach einem kurzen Blick auf den Penis unseres Sohnes, dass eine OP angeraten sei. Von cortisonhaltigen Salben oder weiblichen Hormonen rate er grundsätzlich ab, desgleichen von einer Teilresektion, weil dies eine vierwöchige Tortur für das Kind nach sich ziehe, wenn täglich die Vorhaut gedehnt werden müsse, und zudem biete eine Komplettbeschneidung zukünftig Schutz vor HIV und (für spätere Sexualpartnerinnen) Gebärmutterhalskrebs. Ehrlich gesagt, fühlte ich mich nach all dem nicht ausreichend objektiv aufgeklärt. Das alles klang mir doch reichlich tendenziös. Nun lese ich nach Recherchen im Internet, dass eine Vorabbehandlung mit einer Salbe von Experten beinahe durchweg angeraten wird und dass eine Phimose sich im weiteren Entwicklungsverlauf noch geben kann. Darum wäre ich sehr interessiert an Ihrer Einschätzung zu diesem Thema. Mein Bauchgefühl sagt mir eigentlich eher, nichts zu überstürzen (der Chirurg wollte uns bereits in vier Tagen einen Termin für die OP geben) und einen Eingriff unter Vollnarkose möglichst zu vermeiden, wenn dies (zB durch Gabe einer Salbe) möglich sein sollte. Für eine Antwort, die mir bei meinen Überlegungen weiterhilft, wäre ich Ihnen sehr dankbar. Mit freundlichen Grüßen.


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe H., da wurden Sie wohl in der Tat nicht seriös beraten und gerade, wenn die Vorhaut ja schon mal "bewiesen" hat, dass sie sich zurückziehen lässt, kann keine echte Phimose vorliegen und eine Operation ist sicher zumindest nicht dringend. In den meisten Fällen gelingt es zudem, mit einer Salbenbehandlung (Corticoid oder Östrogen) die Vorhaut zu lösen. Je nach Befund und wenn sich die Vorhaut nicht aufbläht beim Wasserlassen und keine ständigen Entzündungen passieren, kann man auch einfach nur Geduld haben. Alles Gute!


Colien07022004

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Der Chirurg meinte, eine Phinosen-Op mit Vorhautentfernung schützt vor HIV - echt jetzt??? Ihr solltet euch einen anderen Chirurgen aussuchen, der nicht solch haarsträubende und wirklich saudumme Thesen aufstellt. Ich habe seit vielen Jahren HIV, weil ich absichtlich mit einer infizierten Nadel bei meiner Arbeit angesteckt wurde. Der Chirurg liefert mit seiner These, mit der sich HIV nahezu auslöschen lassen könnte, nur mit der Beschneidung von Kinder. Das klingt für jeden HIV infizierten wie blanker Hohn... Eine zweite Meinung schadet nie! Liebe Grüße


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