LilaLaune123
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, ich bin Mutter eines 3-jährigen Sohnes. Vor kurzem habe ich erfahren, dass bei einer unserer Verwandten vor einigen Jahren eine chronische Hepatitis C diagnostiziert wurde. Da sie nun in unsere Nähe gezogen ist und uns gern bei der Betreuung unseres Kindes unterstützen würde, bin ich etwas verunsichert. Ich habe mich schon im Internet belesen und erfahren, dass es zu einer Infektion nur durch direkten Blutkontakt kommen kann und das Risiko der Ansteckung nicht allzu hoch ist. Andererseits habe ich aber auch gelesen, dass es neue Studien gibt, laut denen sich sogar in nicht sichtbaren Blutresten an Gegenständen usw. noch tagelang Erreger befinden können, die für eine Infektion ausreichen. Einerseits möchte ich unserer Verwandten das Kind nicht vorenthalten. Andererseits habe ich aber auch Sorge, da bei unserem kleinen Wildfang aufgeschlagene Knie oder auch Kratzer nicht selten vorkommen. Könnte wirklich schon ein kleiner Kratzer oder ein minimaler Blutfleck an einem Gegenstand reichen, damit sich unser Sohn ansteckt? Oder ist meine Angst übertrieben und solche Studien sind mit der Wirklichkeit nicht zu vergleichen?
Liebe L., das Ansteckungsrisiko für Hepatitis C ist im Alltag einer Familie in der Tat sehr gering. Generell muss vermieden werden, dass Blut von HCV-Infizierten, z.B. bei Verletzungen von Haut oder Schleimhäuten, in die Blutbahn oder das Gewebe einer anderen Person gelangt. Bei intrafamiliärem Kontakt mit Personen mit einer virämischen HCV-Infektion sollten Blutkontakte vermieden werden und Gegenstände, die mit Blut kontaminiert sein könnten (z.B. Rasierklingen, Rasierapparate, Nagelscheren, Zahnbürsten), nicht gemeinsam verwendet und für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden. Alles Gute!
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