Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

7 Mo altes Baby plötzlich schreckhaft und will nicht mehr einschlafen

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: 7 Mo altes Baby plötzlich schreckhaft und will nicht mehr einschlafen

Sermincik

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Hallo Herr Dr. Busse, mein mittlerweile 7 Mo altes Baby war schon immer sehr aufgeweckt, fröhlich und entwickelt sich eigentlich prächtig. Er konnte mit 5 Mo robben und fing vor ca 2 Wo mit dem Vierfüsslerstand und dem freien Sitzen an und versucht jetzt auch schon zu Krabbeln was ihm immer besser gelingt (sieht manchmal noch bissl aus wie ein hopsender Hase). Gestern hat er sich mehrmals am Sofa hochgezogen und ist wieder auf die Knie gefallen und war zunehmend frustiert weil ich ihn aufhalten wollte (da ich mir wünsche, dass er vorher ne gewisse Zeit krabbelt, weil das ja besser sein soll). Allerdings ist es so, dass er seit 3 Tagen plötzlich sehr schlecht einschläft (hat sonst immer ab spät 20.00 Uhr durchgeschlafen). Er reibt sich die knallroten Augen und gähnt aber versucht sich mit aller Kraft wachzuhalten. Wenn ich ihn ins Bett lege (nachdem ich ihn 1 Std vergeblich geschaukelt habe) dreht er sich sofort um kriecht od krabbelt zu den Gitterstäben und ruft nach mir. Er hat keine Schmerzen od so. Er ist müde schliesst auch immer wieder die Augen kuschelt sich an mich und quengelt zwischendurch immer wieder und fängt dann wieder an zu spielen. Als wisse er selber nicht so recht was er will. Holt den Schnulli raus brabbelt fröhlich prustet usw. Es vergehen mittlerweile fast 3 Std bis er in den Schlaf findet. Das kenn ich gar nicht so von ihm? Ausserdem ist er plötzlich wieder so schreckhaft. Er hatte seit 2 Mo weniger Probleme mit lauten Geräuschen (ausser sehr laute Geräusche) aber seit gestern erschrickt er plötzlich vor so Dingen wie (das mein Mann laut gähnt (wollte nicht mehr auf sein Arm deswegen) od Dampfbügeleisen wenn der Dampf rauskommt usw). Früher hat er interessiert zugeschaut wenn ich gebügelt habe; heute durfte ich auch nicht mehr leise weiter bügeln und er hat immer wieder ängstlich zum Bügeleisen geschaut. Mir ist ein Teller runter gefallen was ihn erschreckt hat aber danach hat er sich auch weiter erschreckt als ich das Geschirr leise einräumen wollte. Ist es normal das die Schreckhaftigkeit bei Babys phasenweise zurückkommt? Im Internet habe ich von einer Mama gelesen dessen Baby Epilepsie entwickelt hat und als Neugeborenes zittrig war und ab dem 6. Lebensmonat sehr schreckhaft war. Mein Baby hatte in den ersten Tagen manchmal auch zittrige Beine (beim Wickeln) und bis zur 7. Lebenswoche hatte er heftige Schlafmyoklonien (man machte sogar ein Schlafentzugs EEG um Epilepsie auszuschließen, welches Gott sei Dank sauber ausfiel) darum bin ich jetzt verängstigt, zumal mein Sohn wegen Asphyxie (Ph 7,18 Apgar 1/2/6 eine Hypothermie Behandlung erhielt). KiA ist mit seiner Entwicklung mehr als zufrieden gerade weil er einen schweren Start hatte, allerdings sind die aufgeführten Dinge ganz neu für mich. Womöglich brauche ich doch eine Traumatherapie? Wirklich ich bin so froh dass er sich stets im oberen Grenzbereich mit seiner Entwicklung aufhält und eig machte ich mir überhaupt keine Sorgen mehr hinsichtlich Motorik und Neurologie (er ahmt vieles nach was ich mache beschäftigt sich auch zwischendurch sehr lange mit sich selbst) aber meine Sorge ist, dass er wegen der Asphyxie doch noch Epilepsie entwickeln könnte? Zählt Schreckhaftigkeit wirklich auch zu den Symptomen? Die alten Ängste beherrschen mich langsam wieder. Tausend Dank für Ihre wertvolle Zeit. Schön dass es sie gibt. Schöne Grüße Sermin


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe S., es ist schade, dass Sie sich mit solchen Sorgen quälen, und ich kann Ihnen nur raten, sich dagegen Hilfe zu holen. Ihr Kind ist wunderbar entwickelt und es ist ganz normal, dass all das Neue, was es ständig lernt und erlebt, verarbeitet werden muss und Abschalten vor dem Schlafen schwerer fällt. Umso wichtiger sind feste Gewohnheiten und Rituale, am Tag und besonders beim Zubettgehen. Und nach dem Gutenachtlied oder Ähnlichem bleiben Sie einfach nur leise redend oder singend am Bett sitzen und begleiten so Ihr Kind bis es zur Ruhe findet. Aber bitte ohne Sorgen und Stress. Alles Gute!


3wildehühner

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Höre auf, im Internet zu medizinischen Themen zu lesen und suche dir einen Therapieplatz! Dein Kind ist bestens entwickelt und zeigt keine Auffälligkeiten. Das EEG war unauffällig! Dass der Schlaf mit der zunehmenden Mobilität schlechter wird, ist nicht selten, denn auf einmal müssen die Kleine min ganz viele neue Reize und Erlebnisse verarbeiten. Mit der Schreckhaftigkeit verhält es sich ähnlich.


Mamamaike

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Hallo, lass Dein Kind einfach mal machen. Wenn er sich stellen will, ist das jetzt dran, und dass Krabbeln besser für die Entwicklung sein soll, mag stimmen, aber Du kannst das doch nicht erzwingen. Natürlich ist er dann frustriert. Wie die Vorschreiberin schon geschrieben hat: Schlechtes Einschlafen ist quasi normal, wenn so eine entscheidende Entwicklung wie selbstständige Bewegung eintritt. Das muss das Gehirn erst verarbeiten und in dem Alter können die Kleinen ja noch nicht einsehen, dass sie nicht ewig weiterprobieren können. Und wenn er geräuschempfindlich ist, ist das eben so, ohne dass Du etwas befürchten musst. Aber pack ihn nicht in Watte, mach einfach weiter, sonst kann er ja nicht lernen, dass Du etwas Harmloses tust. Und ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber Dir würde es bestimmt besser gehen, wenn Du das, was Dein Kind Dir zeigt, positiv sehen könntest und nicht direkt schlimme Erkrankungen befürchtest. Ja, der Start war schwierig, aber jetzt geht es ihm gut, und das ist doch das Entscheidende. Viele Grüße


Sermincik

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Danke liebe Mamis, es beruhigt zu hören dass sein Verhalten nicht so ungewöhnlich zu sein scheint. Mein Baby wurde per NotKS geholt und wurde in die 20 km entfernte Kinderklinik gebracht als ich noch unter Vollnarkose war. Als ich aufwachte erfuhr ich dass sie ihn reanimieren mussten und weggebracht haben. Die ersten Tage wären kritisch und man könne noch nicht abschätzen was wird. Meinen Mann wollte ich nicht bei mir haben ich wollte dass er bei ihm ist, damit er wenigstens eine vertraute Stimme hat und wenigstens den Papa riechen darf.Ich durfte ihn das erste Mal am 3. Lebenstag in der Intensiv sehen weil man kein Platz in der Kinderklinik für mich hatte und ich zu angeschlagen war um entlassen z werden.Ich sagte der Frauenklinik nach 3 Tg voller Tränen, dass ich zu ihm gehen würde und wenn ich barfuß auf dem Boden die 20 km kriechen müsste, so dass man mich sozusagen am 3. Tag zwangsweise beurlaubte. Ihr könnt euch diesen Seelenschmerz nicht vorstellen. In der Frauenklinik hat es mich so geschmerzt wenn ich andere Mamis mit ihren Neugeborenen sah, wenn ich Babygeschrei hörte steckte ich mir Ohrstecker rein weil es jedes Mal ein Stich in meinem Herzen war. Es war der wundervollste Moment ihn das 1. Mal zu sehen und gleichzeitig hat es mir mein Herz gebrochen weil er voller Kabel war (diesen Anblick vergesse ich nie). Ich flehte mein Baby an bei mir zu bleiben und versprach ihm immer für ihn da zu sein und ihm alles Schöne auf der Welt zu zeigen. Es hieß dann, dass alles gut aussieht (Gehirnultraschall und neurologisches Konsil sowie Alpha EEG waren unauffällig) und die Prognosen relativ gut sind weil er nicht beatmet werden musste und sich schnell und gut erholt hat, spätere Folgeschäden od Behinderungen könne man dennoch nicht ausschließen. Trotzdem war ich sehr erleichtert, als es hieß wir dürfen nach 3 Tg Kinderstation nach Hause doch dann hatte er Schlafmyoklonien so dass man mir erklärte dass das näher untersucht werden muss um Epilepsie auszuschließen, also erneut Tage voller Tränen, Angst und Bangen (bis man sich am Ende einig war dass es harmlose Schlafmyoklonien sind). Trotzdem sollten wir im SPZ regelmäßig untersucht werden, erste Entwarnung gab es als er 3 Mo alt war und zuletzt wurde er mit 6 Mo untersucht und die Neurologin fand dass ich mich wirklich beruhigen darf und erst in 7 Mo wieder kommen soll. Der KiA war von Anfang an überzeugt dass er keine bleibenden Schäden davon getragen hat weil das doch sehr ungewöhnlich wäre für ein Baby, dass sich seiner Meinung nach rasant entwickelt. Auch mein Mann war von Anfang an zuversichtlich und optimistisch.Immerzu sagte er mir, ich spüre was in ihm steckt, vertrau mir alles wird gut. Was offensichtlich geblieben ist, ist ein Schaden den ich davongetragen habe. Auch wenn ich dachte die Ängste und Sorgen konnte ich nun ablegen überwältigen mich meine Ängste an manchen Tagen dann doch. Die Welt sehe ich mit anderen Augen, Dinge über die ich mich früher ärgerte belächele ich nur noch, wie unwichtig plötzlich alles erscheint im Vergleich zur Gesundheit des eigenen Kindes, wie unselbstverständlich und kostbar das Leben doch ist. Wenn ich daran denke dass ich mir wünschte dass mein Baby doch im Dez statt Nov auf die Welt kommt damit er mein Wunschsternzeichen bekommt könnte ich laut lachen und beneide mich selbst um meine damalige Leichtfüssigkeit und Sorglosigkeit. Ich danke Gott jeden Tag, dass mein Sohn und ich so gut aufgehoben waren und diese tollen Ärzte sein Leben gerettet haben. Jedenfalls werde ich mich jetzt nach einem Traumatherapeuten suchen denn ich bin es selber leid immer wieder diese Phasen zu erleben, ausserdem möchte ich nicht das mein Baby darunter leidet immer kritisch beobachtet zu werden. Sorry jetzt ist es echt lang geworden aber es hat gut getan mir das von der Seele z schreiben. Schöne Grüße


3wildehühner

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Lass dich einfach mal virtuell drücken! Danke, dass du dich geöffnet hast! Reden und auch Niederschreiben hilft oft schon ein wenig. Das ist ganz furchtbar und der Alptraum jeder Mutter, was du da am Anfang des Lebens deines Kindes erleben musstest! Umso toller ist es, dass euer Kind sich so optimal entwickelt! Dass aber das Ganze Narben auf deiner Seele hinterlassen hat, ist verständlich! Ich finde es toll, dass du selber erkennst, dass dieses Hadern aber auf Dauer nicht gut für dich und auch dein Kind ist. Ich hoffe sehr, dass du schnell die Möglichkeit erhältst, das Erlebte aufzuarbeiten! Genieße dein gesundes Baby! Ich wünsche euch alles Gute!


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