Frage im Expertenforum Geburt per Kaiserschnitt an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer:

Sind der Defekt und die Mutation keine med. Indikation für einen KS?

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Sind der Defekt und die Mutation keine med. Indikation für einen KS?

goldfisch76

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Guten Tag, bei einer genet. Untersuchung anfangs letzten Jahres stellte sich bei mir eine MTHFR-Genmutation C667T heterozygot, sowie ein homozygote PAI-1 4G Gendefekt heraus. Als ich im Juli 2011 schwanger wurde, musste ich regelmäßig zur Blutuntersuchung und sollte dann ab der 13.SSW täglich morgens 40mg Clexane spritzen. Auch jetzt noch (37.SSW und bis 6 WO nach der Entbindung!). Zum einen zum Erhalt der Schwangerschaft, weil meine Mutter und meine Schwester Fehlgeburten hatten, zum anderen um einer möglichen Thrombose in der SS vorzubeugen (hatte meine Schwester!). Ich unterhielt mich schon früh mit der Ärztin, die mein Blut monatl. kontrolliert, wegen der möglichen Entbindungsform: natürliche Geburt oder Sectio. Nach einem informativen Gesprächsaustausch stand für mich dann die Entbindung per Sectio fest (meine Ärztin hätte sich ebenfalls für diesen Weg entschieden!). Es gibt viele Gründe die dafür sprechen und ich habe mich quasi nun seit letztem Jahr damit beschäftigt, per Sectio zu entbinden. Ich finde es auch gut und habe keine Angst davor! Habe mittlerweile vor einer spontanen Geburt Angst und fühle mich dafür nicht vorbereitet. Nun war ich letzte WO in der Klinik in der ich entbinden möchte und hier wurde mir vom Chefarzt gleich Angst gemacht wegen meiner "Gerinnungsstörung" (die keine richtige ist, da alle Werte - LP(A) und Homozystein - weit unter der behandlungsbedürftigen Grenze liegen und nur rein vorsichtshalber gespritzt werden soll wegen m. familiären Vorgeschichte!) und er wollte erst keine Sectio durchführen. Er sieht in dem Gendefekt und der Mutation ein weitaus höheres Risiko in der Schnittentbindung! Mittlerweile habe ich ihn zwar umstimmen können, jedoch meint er nun, die Sectio hätte bei mir keine medizinische Indikation und ich müsse sie selber zahlen?!? Ich bin nun 10 Tage vor der Entbindung sehr verwirrt und bekomme langsam Panik! Ich möchte per Sectio entbinden weil ich mich und mein Baby nun monatelang darauf vorbereitet und Ängste diesbezüglich abgebaut habe, möchte natürlich aber auch nicht selber zahlen. Es war ja nicht meine Idee und für die Defekte oder Mutationen kann ich ja nun wirklich nichts. Ich dachte, wenn mir eine Ärztin das empfiehlt, dann ist das eine sichere Sache!?! Das ist quasi meine Geschichte. Ich möchte nun wissen, würden Sie bei mir eine Sectio durchführen oder nicht. Und ist die gefährlicher als die natürliche Geburt (nicht generell sonder def. mit meiner genet. Geschichte und der med. Behandlung 1xmorgens 40mg Clexane). Sind der Defekt und die Mutation keine med. Indikation? Vielen Dank für die Antwort, die mich hoffentlich aufbaut...


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Hallo, also grundsätzlich birgt jede Operation das Risiko einer Thrombose (mehr als eine Spontangeburt). Daher sollte man, wenn möglich, bei einer Thromboseneigung keine Sectio durchführen. Eine Sectio sollte in Ihrem Fall nur durchgeführt werden, wenn ein Grund vorliegt. Aber, wenn Sie eine Sectio unbedingt wollen, geht das natürlich auch und man muss das nicht bezahlen. Wegen der MTHFR-Mutation sollte man Folsäure hochdosiert einnehmen. Ich weiß, Sie wollten, glaube ich, eine andere Antwort, aber wegen Ihrer Thrombophlie (Thromboseneigung) sollte gerade kein Kaiserschnitt durchgeführt werden, nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Sorry


goldfisch76

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Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Ich werde am MO noch einmal zur Besprechung in die Klinik fahren!


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