Avrina
Sehr geehrter Herr Dr. Hellmeyer, für gewöhnlich bin ich eine stille Mitleserin, allerdings beschäftigt mich ein bestimmtes Thema seit geraumer Zeit ganz besonders, und ich hoffe, Sie können mich in dieser Hinsicht etwas beruhigen. Ich bin zum zweiten Mal schwanger, zurzeit in der 15. SSW. Die letzte Schwangerschaft verlief zunächst komplikationslos, gegen Ende war eine Plazentavene schlechter durchblutet, die Nabelschnur dann ebenfalls und mein Blutdruck stieg in die Höhe. Schwangerschaftsvergiftung und Gestose wurden ausgeschlossen. Mein Körper versuchte wohl gegen die mangelnde Durchblutung anzugehen. Daraus ergab sich dann ein primärer Kaiserschnitt kurz vor der 37. SSW, der absolut wunderbar verlief. Mein Sohn hatte trotz leichtem Geburtsgewicht tolle Werte. Nun bin ich leider in einer etwas prekären Situation auf psychischer Ebene. Mein Vater ist schwer krank und wird wahrscheinlich im Laufe meiner Schwangerschaft versterben. Dies triggert meine Panik- und Angststörung (resultierend aus einer PTBS), die ich jahrelang im Griff hatte. Ich beginne bald wieder meine Therapie um die irrationalen Ängste, mir könnte was bei der Geburt passieren, in den Griff zu kriegen. Nun zu meinem Problem: ich erfuhr per wirklich dummen Zufall von dieser gefürchteten Fruchtwasserembolie. Zwar ist diese extrem selten, bei 130.000.000 Geburten weltweit kommt dies angeblich nur ca. 3000 Mal vor, aber trotzdem ist dies ein "gefundenes Fressen" für meine Angststörung. Zwar hat sich die Überlebenschance Dank moderner Medizin gebessert, aber ich habe doch sehr große (irrationale) Angst davor. Da bei mir eventuell ein Kaiserschnitt anstehen könnte, aufgrund meiner Psyche und dem vorangegangenen Kaiserschnitt, frage ich mich, wie die Ärzte verhindern, dass Fruchtwasser in die mütterliche Blutbahn kommt. Ich weiß, der Mechanismus ist nicht so einfach, aber ich stelle mir das so vor, dass sie die Gebärmutter eröffnen, dann die Fruchtblase und ja dann sofort Fruchtwasser auf die Schnittwunde kommt, die ja auch blutet - auch wenn das Fruchtwasser, so denke ich, abgesaugt wird. Oder wie kann ich das verstehen? Bei der vaginalen Geburt entstehen ja gegebenenfalls auch einige wunde Stellen, in die Fruchtwasser hineinfließen könnte. Ich freue mich auf eine Antwort von Ihnen und hoffe, dass ich dann meine störenden Gedanken beiseite legen kann. Mit freundlichen Grüßen Avrina
Hallo Avrina, sorry für die verspätete Antwort, hatte das Forum nicht für meine Abwesenheit sperren lassen. Der sicherste Weg für Sie mit der Vorgeschichte ist der geplante Kaiserschnitt. In der Situation habe ich noch niemals eine Fruchtwasserembolie erlebt, die ich nur 2 mal unter ganz anderen Konstellationen in mehr als 25 Berufsjahren erlebt habe. Das passiert bei Ihnen ganz sicher nicht. Sprechen Sie rechtzeitig in der Geburtsklinik mit den Kolleginnen, damit die Ihnen die Angst nehmen und Sie einen Plan haben. LG und alles erdenklich Gute
Avrina
Sehr geehrter Herr Dr. Hellmeyer, ich bedanke mich herzlich für Ihre Antwort. Aufgrund der Verschlechterung meiner psychischen Verfassung tendiere ich ebenfalls zu einem geplanten Kaiserschnitt. Bald steht auch die Medikation und Gesprächstherapie sowie die Geburtsplanung an, damit ich meine Angststörung wieder in den Griff kriege. Mit freundlichen Grüßen Avrina
Guter Plan, den ich so unterstützen würde. LG und alles erdenklich Gute
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