Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Windpocken-Impfung

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger
Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

zur Vita

Frage: Windpocken-Impfung

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Herr Dr. Heininger, nachdem ich mich nun entschlossen habe, meine beiden Kinder gegen Windpocken impfen zu lassen, und dies auch bereits mit der Kinderärztin abgesprochen habe, fand ich im Internet folgende These zur Impfung: "Sicheren Schutz vor einer Ansteckung bietet im Grunde genommen nur die Vermeidung des Kontakts mit erkrankten Personen. Gegen Windpocken steht zwar eine Impfung zur Verfügung, aber wegen der Gefahr einer schweren Impfreaktion sowie der sehr seltenen gefährlichen Komplikationen der Windpocken-Erkrankung wird die Impfung nur bestimmten Personen empfohlen. Zu dieser Gruppe gehören Menschen, die bei einer Windpocken-Erkrankung ein erhöhtes Risiko für Komplikationen haben, beispielsweise wenn eine Abwehrschwäche oder eine schwere Neurodermitis besteht. Impressum Copyright: GesundheitScout24 Erstellungsdatum: November 2001 Autor: Hans Georg Sparenborg (Facharzt für Innere Medizin) " Nun bin ich doch recht verunsichert. Ich dachte immer, die Impfrisiken wären sehr gering und auf alle Fälle einer tatsächlichen Erkrankung vorzuziehen. Was ist denn nun richtig? Wenn mein Kind mit den Lebendviren geimpft wird, besteht dann die Möglichkeit, daß sich das noch nicht geimpfte Geschwisterkind mit Windpocken ansteckt und richtig erkrankt? Wie hoch ist diese Gefahr? Oder sollen beide besser gleichzeitig geimpft werden? (Tochter ist 4 Jahre, Sohn 12 Monate alt). Für Ihre aufklärende Antwort besten Dank im voraus! Viele Grüße, Andrea


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

Beitrag melden

Hallo Andrea, zunächst muss festgehalten werden, dass die Windpockenimpfung ungefährlich ist und keine "schweren Nebenwirkungen" bekannt sind. Immerhin werden ca. 80% aller Kleinkinder in den USA seit vielen Jahren dagegen geimpft, ohne dass "schwere Nebenwirkungen" bekannt geworden wären. Auch stimmt es nicht, dass gefährliche Komplikationen der Windpocken "sehr selten" sind. 1 von 1000 Kindern mit Windpocken muss in die Klinik! Ab Sommer diesen Jahres wird die Windpockenimpfung übrigens, ab dem Alter von 11 Monaten, für alle Kidner in Deutschland empfohlen werden. "Wenn mein Kind mit den Lebendviren geimpft wird, besteht dann die Möglichkeit, daß sich das noch nicht geimpfte Geschwisterkind mit Windpocken ansteckt und richtig erkrankt? Wie hoch ist diese Gefahr? Oder sollen beide besser gleichzeitig geimpft werden? (Tochter ist 4 Jahre, Sohn 12 Monate alt)." Das Geschwisterkind kann sich nicht an den Impfviren anstecken, wenn das andere Kind geimpft wird. In wneigen Einzelfällen auf der ganzen Welt ist dies zwar vorgekommen, aber nur, wenn das Geschwisterkind schon zuvor schwer krank war (meistens wegen Chemotherapie bei Leukämie). Ich halte es für sinnvoll, beide Kinder, am besten gleichzeitig, gegen Windpocken zu impfen. Beste Grüsse!


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Ich bin schwanger (ET 05.08). Ich hatte als Kind Windpocken und mein Immunstatus wurde Anfang der Schwangerschaft bestätigt. Mein Mann hatte nie Windpocken und ist nicht geimpft. Jetzt gibt es einen Fall auf seiner Arbeit. Sein letzter Kontakt mit dem Inifizierten: letzter Do. Erste Symptome des Infizierten: letzten Fr. Die Inkubationszeit ...

Sehr geehrter Prof Heininger, 1. Ich hatte schon Ende letztes Jahr mit etwa 14 Monaten gegen MMR impfen lassen. Man sieht immer noch die Einstichstelle als dunklere Quaddel ganz deutlich.  Ist das normal? Geht das wieder weg? 2. Ich möchte statt einer 2. Impfung eine Titterbestimmung. Ginge das, als Alternative? Meine Ärztin meint das sei nu ...

Hallo lieber Prof. Dr Heininger, Ich habe zwei Fragen und brauche jeweils die zweite Meinung dazu, da die behandelnden Ärzte bereits ihre Empfehlungen abgegeben haben. 1. Mein Baby ist aktuell 6 Monate alt und hatte mit knapp zwei Monaten eine Windpocken-Infektion, die trotz Vollstillens eingetroffen ist (ich hatte Windpocken als Kind, somi ...

Guten Tag,  Mein Sohn ist 3 Jahre alt und wurde gegen Windpocken nicht geimpft.  Sein Kinderarzt (damals in Frankreich) meinte es wære unnotig ihm gegen Windpocken zu impfen, kommt selten zu schweren Komplikationen bei Kindern. Jetzt empfehlt uns sein Kinderarzt in Deutschland es doch machen zu lassen.  Die meisten die ich kenne, haben ...

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Heininger, ich habe eine Frage zu der Impfung gegen Masern Mumps Röteln und Windpocken. Die Stiko empfiehlt die erste Impfung gegen MMR generell in einem Alter von 11- 14 Monaten und schreibt : "Daher sollte bei Erstimpfung im Alter von 9 - 10 Monaten die zweite MMR-Impfung bereits zu Beginn des 2. Lebensjahre ...

Lieber Herr Prof.,  Sie raten hier den Erwachsenen öfters, sich auch gegen Windpocken impfen zu lassen - vorausgesetzt, dass sie diese noch nicht hatten.  Meine Eltern sind sich zu 100 % sicher, dass ich nie die Windpocken hatte. Normalerweise ist bei sowas auf sie Verlass. Mein Hausarzt wollte vor der Impfung trotzdem einen Titer bestimmen ...

Guten Tag, meine Tochter ist 16 und wurde gegen alles geimpft was empfohlen war. Mit einer Ausnahme, sie wurde nur einmal gegen Windpocken geimpft [keine Kombimpfung sondern Einzelimpfstoff nsch Rücksprache mit dem Kinderarzt erst mit 10]. Dies Impfung war die einzige, die sie sehr schlecht vertragen hat und es trsten heftige Nebenwirkungen auf, w ...

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Heininger, mein Sohn hatte leider die Windpocken mit 4 Monaten, aber für die Krankheit verhältnismäßig wenig Pocken. Ich (die Mutter) hatte leider nicht früh genug erkannt, dass ich eine Gürtelrose hatte (keine Schmerzen) und ihn damit angesteckt.  Meine Sohn (16 Monate) wurde die Woche das erste mal gegen Mumps, ...

Guten Abend Herr Prof. Dr. Heininger,  meine Tochter ist 12 Monate alt und die Impfung gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken steht an. Nun hat meine Kinderärztin mir zu bedenken gegeben, ob eine Impfung gegen Windpocken überhaupt sinnvoll sei. Wenn meine Tochter die Krankheit durchmachen würde, wäre sie schließlich lebenslänglich immun dag ...

Guten Tag,  Meine Tochter wird am 17.05 1 Jahr und hat am 15.05.2025 den Termin für die Masern-Mumps-rœtrln Impfung und evtl. Windpocken. Die Frage ist es sinnvoll gegen Windpocken sie zu impfen ?? Der Brüder wurde in Frankreich geboren und der Kinderarzt hat es nicht empfohlen (es verlæuft Anscheind meistens komplikationslos und die Kinder wer ...