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Sehr geehrter Herr Dr. Heininger, mein Sohn wird im Mai dieses Jahres 10 Jahre alt. Bisher hatte er noch keine Kinderkrankheiten wie Mumps, Masern, Röteln, Windpocken usw. Sein Immunsystem scheint sehr gut zu sein. Nun wurde vom Gesundheitsamt in der Schule das Impfbuch geprüft. Ich bekam den Hinweis, ihn gegen Windpocken und Hepatitis B impfen zu lassen. Nun bin ich mir nicht sicher, ob ich diese Impfungen machen lassen soll oder nicht! Ist es ratsam? Wie würde sich die Impfung auswirken? Kann ich von einer Windpockenerkrankung nach der Imfpung ausgehen? Wie würde sich die Krankheit ohne Impfung auswirken bzw. welche Folgen kann sie haben? Für Ihren fachmännischen Rat mit langjähriger Erfahrung bin ich sehr dankbar. Schöne Grüße Kerstin Kemnitzer
Hallo Frau Kemnitzer, ich würde dem Rat folgen, aus folgendem Grund: • Die Windpocken sind eine virale Infektionskrankheit, die vor allem im Kindesalter auftritt • Die Viren werden durch Tröpfchen von Mensch zu Mensch übertragen • Meistens verläuft die Krankheit mit stark juckenden Bläschen und heilt binnen 2 Wochen folgenlos aus • 1% der Fälle verläuft aber kompliziert, zum Teil durch eitrige Infektionen bzw. Gehirnbeteiligung sogar bedrohlich • Das Virus überlebt im menschlichen Körper lebenslang und kann später von innen heraus das Krankheitsbild der Gürtelrose („Herpes zoster“) auslösen • Die Behandlung mit Virusmedikamenten muss sehr früh (innerhalb von 24 Stunden) einsetzen, um wirksam zu sein • Die Impfung schützt zuverlässig vor Windpocken! (ca. 80 % gegen alle Krankheitsformen, mehr als 95 % gegen die schweren Formen). Neue Studien über den Krankheitsverlauf von Windpocken haben gezeigt, dass die Windpocken nicht immer als harmlose Kinderkrankheit zu betrachten sind, sondern gelegentlich zu schweren Komplikationen wie z.B. Gehirnbeteiligung, Hautinfektionen oder Infektionen der Atemwege führen. Diese machen häufig auch einen Krankenhausaufenthalt notwendig oder führen zu bleibenden Schäden. Aber auch Todesfälle durch Windpocken sind bekannt. Dazu kommt, dass den erkrankten Kindern der Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen durch das Infektionsschutzgesetz untersagt wird und die Familien durch die lange Dauer der Windpockenerkrankungen häufig sehr belastet werden. Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde nun die allgemeine Impfempfehlung für alle Kinder ab dem Alter von 11 Monaten und weiterhin auch für alle Jugendlichen, die noch keine Windpockenerkrankung durchgemacht haben, ausgesprochen. Hepatitis B ist eine ernsthafte Infektionskrankheit, die durch ein Virus verursacht wird, das gezielt die Leber angreift. Eine Folge der geschädigten Leber kann die gelbe Hautfarbe sein, weshalb die Hepatitis auch Gelbsucht genannt wird. Sie wird hauptsächlich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr und durch Kontakt mit Blut (Drogenkonsum, Tätowierungen etc.) übertragen. Bei etwa 20% aller Infektionen bleibt die Ansteckungsquelle aber unklar. Zwar treten die meisten Infektionen bei Jugendlichen und Erwachsenen auf, aber eben nicht alle. Weil eben auch schon Infektionen bei Kleinkindern auftreten können. Bei 5-10% der Angesteckten entwickelt sich eine chronische und dauerhaft ansteckende Erkrankung, bei Infektion im Kindesalter ist diese Rate deutlich höher (bis zu 90%!). Viele dieser Menschen wissen aber gar nicht, dass sie das Virus in sich tragen und somit andere Personen anstecken können. Das Virus kann sehr lange Zeit im Körper bleiben und die Leber schädigen. Dies kann zu Leberschrumpfung (Leberzirrhose) oder Leberkrebs führen. Auch bei der Hepatitis ist das Vorbeugen viel einfacher als das Heilen. Die Impfung bietet einen sehr guten und vermutlich lebenslang anhaltenden Schutz. Alles Gute!
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