Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Tollwut

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

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Frage: Tollwut

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Hallo Herr Prof. Dr. Heininger, in unserem Tierpark sind in den letzten Monaten 7 Tiere (5 Ziegen, 2 Schafe), 5 davon im Monat Juli, gestorben. Als Grund wird in der Presse die falsche Fütterung der Tiere genannt. Da wir sehr oft in diesen Tierpark gehen und meine Kinder die Tiere auch füttern und somit beleckt werden, auch schon einmal 'angeknabbert' oder leicht gezwickt wurden, mache ich mir nun Gedanken, zumal einige der Tiere Schaum vor dem Mund hatten, als sie starben. Dies ist in meinem Kopf aber unter Tollwut abgespeichert und nicht unter falscher Fütterung. Ich weiß natürlich, dass Sie Impfexperte für Menschen und nicht für Tiere sind, aber wissen Sie zufällig, ob Ziegen und Schafe in einem Tierpark gegen Tollwut geimpft sein müssen? Wenn nicht, prüfen Tierärzte beim Tod eines Tieres automatisch, ob es an Tollwut gestorben ist? Oder ist das eher Zufall? Wie lange nach einem Zusammentreffen mit einem tollwutverdächtigen Tier kann man Maßnahmen ergreifen, um den Ausbruch der Krankheit beim Menschen zu verhindern? Ich habe nicht vor, irgendetwas zu unternehmen, da ich mich dunkel daran entsinne, dass die Tollwutimpfung mit einigen Risiken verbunden ist, stimmt das? Würden Sie der Presse Glauben schenken und ebenfalls nichts unternehmen? Viele Grüße und vielen Dank mal wieder im Voraus, Suus


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Hallo Suus, hier meine Antworten auf Ihre Fragen: Ich weiß natürlich, dass Sie Impfexperte für Menschen und nicht für Tiere sind, aber wissen Sie zufällig, ob Ziegen und Schafe in einem Tierpark gegen Tollwut geimpft sein müssen? UH: Ziegen und Schafe können gegen Tollwut geimpft sein, dafür gibt es zugelassene Tierimpfstoffe. Jedoch erkrnaken diese Tiere eher selten an Tollwut. Ob sie im Tierpark dagegen geimpft sind, entzieht sich meiner Kenntnis - vielleicht können Sie es dort direkt in Erfahrung bringen? Wenn nicht, prüfen Tierärzte beim Tod eines Tieres automatisch, ob es an Tollwut gestorben ist? Oder ist das eher Zufall? UH: Tierärzte denken bei verstorbenen Tieren auch an Tollwut und würden bei passenden klinischen Symptomen sicher die entsprechende Untersuchung veranlassen. Wie lange nach einem Zusammentreffen mit einem tollwutverdächtigen Tier kann man Maßnahmen ergreifen, um den Ausbruch der Krankheit beim Menschen zu verhindern? UH: verständlicherweise je früher desto besser. Solange keine Symptome einer Tollwut aufgetreten sind, lohnt es sich immer bei konkretem Kontakt (!) mit einem tollwutverdächtigen Tier, die Impfmassnahmen (aktive und passive Impfung) in die Wege zu leiten, auch wenn einige Zeit seit dem kontakt vergangen sind, denn die Ansteckungsdauer ist sehr variabel (je nach kontaktstelle und Menge der übertragenen Tollwutviren), teilweise 1 Jahr und länger, meist aber eher kurz (wenige Tage bis Wochen). Ich habe nicht vor, irgendetwas zu unternehmen, da ich mich dunkel daran entsinne, dass die Tollwutimpfung mit einigen Risiken verbunden ist, stimmt das? UH: Nein, sie ist gut wirksam und verträglich, zumindest die IMpfung bei uns in der sog. wetslichen Welt. Würden Sie der Presse Glauben schenken und ebenfalls nichts unternehmen? UH: Ich würde beim Tierpark direkt nachfragen. Alles Gute!


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