Mitglied inaktiv
Hallo, wie lange wird so ein Impfstoff getsetet, bevor er eingesetzt wird? danke, Maren
Hallo Maren, jeder Impfstoff durchläuft (wie jedes Medikament!) verschiedene Stadien der Entwicklung. Wenn ein Impfstoff von einer Forschergruppe oder einer Firma entwickelt worden ist, so wird er zunächst grundsätzlich in Tierversuchen auf seine Sicherheit hin und die Bildung von Schutzstoffen (das eigentliche Ziel des Impfstoffes!) überprüft. Ist diese Hürde genommen, folgen erste Versuche bei einigen wenigen freiwilligen erwachsenen Versuchspersonen. Ist auch diese Hürde genommen (gute Verträglichkeit, Bildung von Schutzstoffen), erfolgt der grössere Einsatz im Rahmen einer Studie an freiwilligen Personen der entsprechenden Altersgruppe(n), für die er entwickelt worden ist, also z.B. auch bei Säuglingen. Diese Studien werden meistens an mehreren tausend Personen durchgeführt. Sind dann Verträglichkeit, Sicherheit und Effektivität ausreichend erwiesen, kann die Zulassung beantragt werden. Ist diese erfolgt, kommt der Impfstoff in den Handel. Bis dahin sind in der Regel mehrere Jahre vergangen. Nach der Zulassung sind alle Aerztinnen und Aerzte, die den Impfstoff verwenden, kontinuierlich verpflichtet, evtl. auftretende Unverträglichkeiten zu melden. Die Kontrollbehörden - in Deutschland das stattliche Paul-Ehrlich Institut - bewerten alle gemeldeten Ereignisse. Im schlimmsten Fall - das kommt zum Glück selten vor - kann auch im nachhinein ein Impfstoff wieder vom Mrakt genommen werden, wenn sich bei vielfältigem Einsatz doch noch Probleme herausstellen sollten.
Mitglied inaktiv
Letze Woche wurde der Grippe-Impfstoff für die Nase vom Markt genommen. Er verursachte zu viele Gesichtslähmungen. Bei einer Studie wie von Ihnen hätte das doch bemerkt werden müssen? Dann hätte ich noch gerne gewusst, wieviele Mütter ihre Kinder einem freiwilligen Impfstofftestverfahren zur Verfügung stellen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass da genügend Säuglinge zusammenkommen um eine aussagekräftige Studie zu machen.
Das muss präzisiert bzw. richtiggestellt werden: 1. Es wurde nicht DER, sondern ein Grippeimpfstoff vom Markt genommen. Er wurde streng genommen nicht "vom Markt genommen" sondern dieses Jahr (jedes Jahr gibt es neue Grippeimpfstoffe) nicht "auf den Markt" gebracht. Es handelt sich dabei um einen über die Nase anwendbaren Impfstoff, der bislang nur in der Schweiz zugelassen war. 2. Es wurden nicht "zu viele" Gesichtslähmungen festgestellt, sondern bei zigtausendfacher (!) Anwendung einige Lähmungen festgestellt übrigens bei Erwachsenen, nicht bei Kindern. Es wird nun überprüft, ob die aufgetretenen Lähmungen (gibt es z.B. auch bei Borreliose) wirklich durch die Impfung entstanden, oder zufällig auftraten (= normale Erwartungswahrscheinlichkeit). Solange man das nicht sicher weiss, gibt es den Impfstoff nicht. So einfach ist das, und so vorsichtig - in unser aller Interesse! - sind die Zulassungsbehörden. 3) Die Studien wurden nicht von mir durchgeführt ("bei Ihnen"). Aber: seltene Ereignisse wie z.B. vorübergehende Gesichtslähmungen - die es wie schon gesagt auch ohne Impfung gibt - kann man selbst bei Studien mit mehreren tausend Teilnehmern nicht erkennen, weil sie zu selten sind. deshalb hatte ich in meiner vorausgegangenen Antwort über die kontinuierliche Beobachtung gesprochen. 4) Sehr viele Mütter (und Väter!) beteiligen sich Gott sei Dank mit ihren Kindern an Studien - sonst gäbe es keinen medizinischen Fortschritt. Wir haben z.B. in den neunziger Jahren einen Keuchhustenimpfstoff in Deutschalnd in einer Studie mit mehr als zehntausend Säuglingen getestet, mit grossem Erfolg. Heute erfreuen sich deswegen alle deutschen (und viele andere Länder auch) Kinder an den neuen, besser verträglichen Keuchhustenimpfstoffen.
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