Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Impfreaktion etwas länger- FSME- stillende Mutter

Frage: Impfreaktion etwas länger- FSME- stillende Mutter

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Guten Morgen Dr. Heininger, vielen Dank für Ihr tolles Beratungsforum! Ich hoffe, Sie können uns weiterhelfen! Ich habe leider gleich 3 Fragen, da ich Sie mehrmals verpasst habe :-( Unser Sohn (17 Wochen) hat letzten Donnerstag seine 2. Impfung (6- fach + Pneumokokken) bekommen. Während er die erste recht gut vertragen hat und lediglich ein wenig aufgewühlt war und weniger schlief, hatte er diesmal eine ziemliche Impfreaktion. Direkt nach dem Kinderarztbesuch habe ich ihn kurz mit einem nur nassen (ohne Mittel) Waschlappen abgewischt. Etwa 4 Stunden nach der Impfung, als er grad aus dem Schlaf erwacht ist, hat er sehr geweint. So habe ich es noch nie vorher gehört, ganz traurig, schmerzerfüllt und nicht zu beruhigen. Er wollte nicht gestillt werden, hat während des Weinens dann sogar einmal gewürgt. Nach Rücksprache mit dem Arzt bekam er dann ein Paracetamolzäpfchen. Beim Entkleiden sah ich, dass er auf beiden Oberschenkeln rund um die Einstiche bzw. Pflaster handtellergroße rote Flecken hatte, eine Wade und der Nabel waren ebenfalls rot. Ca. 20 Minuten später hat er sich beruhigen lassen und wenig später beim Kinderarzt waren die Flecken auch wieder weg. Mir ist noch aufgefallen, dass er bis zum nächsten Morgen sehr schreckhaft war und es ihn beim Einschlafen mehrfach gerissen hat. Weiteres hatte er die der Impfung folgenden Tage einen sehr roten Kopf und rote Ärmchen und Hände- hier bin ich mir aber nicht sicher, ob dies auf die Impfung oder die Minusgrade mit nachfolgender Wärme im Haus zurückzuführen ist, er war auch mit Linola eingecremt an Gesicht und Händen. Nun haben wir schreckliche Sorge vor der nächsten Impfung! Ist damit zu rechnen, dass die Reaktion dann noch schlimmer ausfällt und ihm sogar dauerhaft schadet? Meine nächste Frage betrifft die FSME Impfung, wir wohnen in Niederbayern, ist da eine Impfung für so kleine Babys schon empfehlenswert oder wird sie erst bei Kinder > 1 Jahr gemacht? Zuletzt hätte ich noch eine Frage zu meinem Impfschutz. Ich stille voll (und möchte auch weiterstillen), habe aber kürzlich zu meinem Schrecken festgestellt, dass ich nicht gegen Keuchhusten geimpft bin. Bin 26 Jahre und sehr verwundert… Von Hepatitis B habe ich zwei Impfungen bekommen. Kann ich mich dagegen in der Stillzeit impfen lassen bzw. sollte ich die beiden Impfungen nachholen, wenn wir ein weiteres Baby haben wollen? Masern, Mumps, Röteln und Windpocken habe ich erlebt, sollte ich hier auch den Impfschutz prüfen lassen? Vielen Dank für Ihre Hilfe. Carmen S.


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Hallo Carmen, zu Ihren Fragen: die erlebte Veränderung bei Ihrem Kind nach der 2. Impfung ist etwas ungewöhnliches, aber uns bekanntes. Leider ist die genaue Ursache nicht bekannt, vermutlich aber ist es eine Reaktion des Immunsystems im weitesten Sinne. Das kann sich wiederholen, ist aber nicht vorprogrammiert und vor allem nicht in schwererem Ausmass zu erwarten. Man sollte es im Vergleich zu den Folgen der Krankheiten sehen, die durch die Impfungen verhindert werden können, dann relativiert es sich etwas (wenn Sie das "trösten" kann?). Die FSME-Impfung ist frühestens ab 1 Jahr zugelassen und dann auch empfohlen, wenn man in einem Risikogebiet ist. Das gilt natürlich auch für Erwachsene! Stillen ist kein Hindernis für Impfungen, wenn auch nicht sehr umfangreiche Erfahrungen mit Impfungen in der Stillzeit bestehen, so sind doch aus biologisch-plausiblen Gründen (abgeschwächte bzw. nicht vermehrungsfähige Bestandteile in den Impfstoffen; fraglicher Übertritt in die Muttermilch und wenn dann Aufnahme über den Magen...) keine unerwünschten Wirkungen auf das Kind zu erwarten. Zum Schutz vor Hepatitis B benötigen Sie eine 3. Dosis (jederzeit möglich, je nach Risikoverhalten jetzt oder nach dem Stillen). Schutz vor Keuchhusten ist sehr empfehelenswert, dadurch schützen Sie indirekt auch Ihr Kind (weil Ihre Ansteckungsfähigkeit reduziert wird). Möglich ist die Impfung aber nur gemeinsam mit der gegen Diphtherie und Tetanus, wobei die letzte Dosis mindestens 2 Jahre oder länger zurückliegen sollte (sonst gibt es evtl. Impfnebenwirkungen an der Impfstelle). Bei Masern, Mumps und Röteln empfehlen wir die Impfung, auch wenn man meint (!), die Krankheiten gehabt zu haben, weil hier Verwechslungsgefahr besteht und die Impfung unbedenklich ist, auch wenn man schon immun ist. Bei Windpocken dagegen verlassen wir uns auf die Angabe "durchgemacht", dann besteht also keine Impfnotwendigkeit. Ich hoffe, das hilft Ihnen! Alles Gute!


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