Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Hepatithis, Röteln - Ansteckungsgefahr fürs Baby?

Frage: Hepatithis, Röteln - Ansteckungsgefahr fürs Baby?

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Hallo Herr Dr. Heininger, ich habe gerade Ihr Buch „Kinderimpfungen“ gelesen, um mich über die anstehenden Impfungen für meinen Sohn (3 Wochen) zu informieren. Alle Impfungen für Säuglinge leuchten mir in ihrer Notwendigkeit ein, bis auf zwei: Hepathitis B und Röteln. Hep B wird durch Geschlechtsverkehr oder Blut übertragen – worin liegt hier für den Säugling die Ansteckungsgefahr und der Grund, für eine so frühe Belastung des Kindes mit dem Impfstoff? Ist die Notwendigkeit eines Schutzes nicht eigentlich viel später gegeben, wenn überhaupt? Röteln sind eine harmlose Erkrankung – wie sie schreiben, bis auf den Fall, dass es während einer Schwangerschaft zur Ansteckung kommt. Ist der Grund für die derart frühe Impfung allein das soziale Gewissen, um keine Schwangere anzustecken? Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mein Kind bereits ab dem 9. Monat zu einer Tagesmutter oder in eine Kindereinrichtung gebe. Ist es deshalb geboten, die MMR-Impfung vorzuziehen? Wenn ja – was sind die Nachteile einer so frühen Impfung? Herzlichen Dank. Ina.


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Hallo Ina, zur Hepatitis B: Das Virus ist sehr ansteckend, es genügt Kontakt mit kleinste Mengen Blut, welches Viren enthält, um sich anzustecken. Ein wichtiges Argument ist für die frühe Impfung ist, dass ca. 20% aller Hepatitis B-Infektionen in unserer Region vor dem Jugendlichenalter auftreten und dabei der Uebertragungsweg meistens unbekannt ist (kleine Verletzungen bei Rangeleien mit unerkannt infizierten anderen Kindern?). Um das zu verhindern, muss man sehr früh die Hepatitis B Impfung durchführen. Hinzu kommt als Vorteile, dass die HepB-Impfung in den ersten Lebensjahren mit Kombinationsimpfstoffen ohn ezusätzliche Injektionen durchgeführt werden kann, dass die Umsetzung der Impfung in diesem Alter viel besser klappt als bei Jugendlichen, und dass der Impfschutz langdauernd ist. Zur Rötelnimpfung: Ja, so kann man es sagen. Hier spielt die soziale Verantwortung eine grosse Rolle. Komplikationen der Röteln ausserhalb einer Schwangerschaft gibt es zwar auch (und in sofern hat die Impfung einen zusätzlichen Nutzen), diese sind aber zum Glück sehr selten. MMR: der Besuch einer Tagesmutter ist kein zwingender Grund für eine frühere MMR-Impfung. Mit 11 Monaten ist der ideale Zeitpunkt für die 1. Dosis, kurz danach (frühestens 4 Wochen später) die 2. Dosis. Lediglich beim Auftreten von Krankheitsfällen in der Umgebung wird die frühere Impfung empfohlen. Nachteile von der Verträglichkeit gibt es bei früherer Impfung nicht. Alles Gute!


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