Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Frage zu MMRV-Impfung

Frage: Frage zu MMRV-Impfung

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Guten Tag, -ist es möglich nur eine MMRV-Impfung geben zu lassen und dann zunächst die Antikörper im Blut bestimmen zu lassen, ob der Schutz bereits ausreichend ist (auch auf eigene Kosten) Angeblich wird die 2. Dosis empfohlen um vorhandene Impflücken zu schließen. Wenn nun bei meiner Tochter der Schutz bereits besteht, könnte ich ihr die 2. Dosis doch ersparen oder? - in einem Buch über Impfen steht, "dass es bei jedem zehnte innerhalb 4 Jahren zu einer Reaktivierung des Impfvirus von Windpocken kommt-das bedeutet, dass das Virus im Körper überlebt hat und sich wegen der allmählich sinkenden Antikörper erneut vermehren kann. Dies führt evtl. zu einer echten Windpockenerkrankung, was eine bedenkliche Spätfolge ist, da es sich um eiin genetisch verändertes Virus mit unbekannten Eigenschaften handelt". Ist da was dran oder nicht ernst zu nehmen? -Außerdem wird berichtet, dass die Windpockenimpfung vor allem wegen wirtschaftlichen Gründen (evtl. Arbeitsausfall durch die Eltern wegen Betreuung) empfohlen wird. Stimmt das? - gibt es auch einen Impfstoff nur mit Masern und Mumps ohne Röteln? Vielen Dank im voraus für Ihre Bemühungen Grüsse Anika


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Hallo Anika, hier meine Antworten auf Ihre Fragen: "-ist es möglich nur eine MMRV-Impfung geben zu lassen und dann zunächst die Antikörper im Blut bestimmen zu lassen, ob der Schutz bereits ausreichend ist (auch auf eigene Kosten) Angeblich wird die 2. Dosis empfohlen um vorhandene Impflücken zu schließen. Wenn nun bei meiner Tochter der Schutz bereits besteht, könnte ich ihr die 2. Dosis doch ersparen oder?" Keine gute Idee. Die verfügbaren Tests haben keine ausreichende Aussagekraft, was Schutz vor Krankheit nach IMpfung betrifft. Hinzu kommt, das bei der Windpockenimpfung ("V") die 2. Dosis zu ca. 40-fach höheren Schutzstoffen im Blut führt als nach der 1. Dosis und dadurch auch zu einem besseren Schutz. "- in einem Buch über Impfen steht, "dass es bei jedem zehnte innerhalb 4 Jahren zu einer Reaktivierung des Impfvirus von Windpocken kommt-das bedeutet, dass das Virus im Körper überlebt hat und sich wegen der allmählich sinkenden Antikörper erneut vermehren kann. Dies führt evtl. zu einer echten Windpockenerkrankung, was eine bedenkliche Spätfolge ist, da es sich um eiin genetisch verändertes Virus mit unbekannten Eigenschaften handelt". Ist da was dran oder nicht ernst zu nehmen?" Ja und nein. Reaktivierung (die Folge wäre dann eine Gürtelrose, nicht Windpocken) ist nicht so häufig, aber Krankheit trotz Impfung war , als man nur 1x impfte, relativ häufig, weshalb ja die 2. Impfdosis heute empfohlen wird. Genetisch verändertes Impfvirus - das stimmt und ist ja auch beabsichtigt, denn die Veränderung bewirkt eine Abschwächung der krankmachenden Eigenschaften des Virus, sonst könnte man ja gleich zurück zu den "Windpockenparties" statt zu impfen. Man impfst jetzt bereits seit 6 Jahren weitaus die meisten KInde rim 2. Lebensjahr gegen Windpocken und keine nennenswerten unerwünschten Folgen sind aufgetreten - aber Windpocken und seine Komplikationen sind deshalb deutlich seltener geworden. "-Außerdem wird berichtet, dass die Windpockenimpfung vor allem wegen wirtschaftlichen Gründen (evtl. Arbeitsausfall durch die Eltern wegen Betreuung) empfohlen wird. Stimmt das?" "vor allem" stimmt nicht, aber dass dies für manche ein zusätzliches Argument für die Impfung sein kann ist unbestritten und wurde auch thematisiert. Meine persönliche Erfahrung sagt mir, dass die Windpocken oftmals "zum falschen Zeitpunkt" kommen bei Kindern, deren Eltern die Impfung ablehnten: "ausgerechnet jetzt, wo wir doch... geplant hatten." "- gibt es auch einen Impfstoff nur mit Masern und Mumps ohne Röteln?" Zugelassen ja, aber nicht immer lieferbar. Ihre Apotheke kann Ihnen da konkret Auskunft geben. Alles Gute!


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Danke für Ihre ausführliche Antwort. Das genetisch veränderte Virus kann also keine schwereren Langzeitfolgen haben wie das normale Wildvirus? Es könnte somit höchstens später eine Gürtelrose auftreten, aber das Impfvirus kann sonst keine Schäden im Körper anrichten, da es im Labor verändert wurde und natürlich so ja nicht vorkommt. Habe ich sie richtig verstanden? viele Grüsse Anika


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