Murphy
Sehr geehrter Herr Dr. Wahn, mein Sohn (2 9/12 Jahre) hat seit letztem Jahr Anfang Juni immer wieder vermehrt Gerstenkörner an beiden Augen. Es ist so massiv ausgeprägt gewesen, dass es über mehrere Wochen bis zu 9 Gerstenkörner im Augenlied und am Lidrand hatte je Auge. Im August 2013 war die Entzündung so weit fortgeschritten, dass er mit Antibiotikainfusionen 14 Tage und einer anschließenden OP behandelt werden musste. Danach hatten wir noch bis etwa mitte September mit vielen Gerstenkörnern zu tun und dann waren sie so schnell verschwunden wie sie gekommen waren. Seitdem hatte er immer mal wieder eines wenn er einen Infekt hatte, das heilte aber von alleine nach wenigen Tagen ab. Seit etwa 3 Wochen geht es nun wieder los, dass er mehrere Gerstenkörner am linken Auge hat. Teils entleeren sie sich schnell von alleine, teils werden sie immer größer. Wir behandeln mit Gentamycin Tropfen und Salbe. Es bringt nicht viel bisher. Im Gegenteil, ich vermute sogar, dass die Salbe es noch schlimmer macht, weswegen ich sie nun am Wochenende eigenmächtig abgesetzt habe. Kontrolltermin beim Arzt ist morgen. Mein Verdacht ist nun, dass die Gerstenkörner vielleicht durch eine Allergie ausgelöst sein könnten? Gibt es das denn? Paralell zu den Gerstenkörnern hat er immer so Pfucken im Gesicht und um den Mund. Er hat atopische Dermatitis. Normalerweise habe ich das gut im Griff. Als Säugling hatte er eine stark ausgeprägte Kuhmilcheiweißallergie. Seit seinem 2. Geburtstag kann er diese Produkte nach einer Provokation in der Klinik wieder problemlos essen. In der Klinik wurde er damals bei der OP positiv auf Morbus Wegener getestet. Das würde die Gerstenkörner erklären. Ein Kontrolltest beim Kinderarzt war negativ. Ich hatte das damals nicht hinterfragt, aber wie kann das sein? Frage: Können Allergien Gerstenkörner auslösen? Kann ein positiver Blutbefund auf Morbus Wegener wieder negativ sein und was ist dann richtig? Welchen Arzt würden Sie mir zur weiteren Behandlung raten? Der Kinderarzt schickt mich zum Augenarzt und der Augenarzt zum Kinderarzt. Momentan bin ich bei meinem Hausarzt mit ihm. Vielen Dank für Ihre Hilfe.
Das Problem ist offenbar ziemlich belastend und unbedingt ernst zu nehmen. Wahrscheinlich ist ein erfahrener Kinderallergologe der wichtigste Ansprechpartner, da im Augenbereich oft Probleme aud dem Hintergrund der Neurodermitis entstehen. Ich würde aber auch eine Abwehrschwäche durch Bluttest ausschließen und einen Erreger per Abstrich am Auge nachweisen. Gruß, Ulrich Wahn