Schneeglöckchen84
Sehr geehrter Herr Professor Wahn, wir machen uns große Sorgen um unseren Erstgeborenen. Er wird im Spätsommer 5 Jahre alt. Ich versuche seine Krankheitsgeschichte für Sie kurz zusammen zu fassen. Vorab, er ist nach Stiko geimpft. Mit 9 monaten hatte er seinen ersten Pseudokruppanfall und ab 9 Monaten hatte er immer wieder Husten (klang verschleimt), die Lunge war zu diesem Zeitpunkt immer frei. Als er mit 13 Monaten in die Krippe kam, begann seine Krankengeschichte. Er bekam immer wieder obstruktive Bronchiten und hat bis zu seinem vollendeten 3. Lebensjahr Kortison inhaliert+Montelubronch eingenommen (zusätzlich Salbutamol+Adrovent bei Krankheit inhaliert). Jede Luftveränderung hat ihn krank gemacht, seine Bronchien haben überreagiert. Zusätzlich hatte er auch alle möglichen anderen Infekte. Zusammengefasst war er mehr krank als in der Krippe. Allergietest mit zwei jahren war negativ, Mukoviszidose konnte auch ausgeschlossen werden, Blutbild als Kleinkind zeigte auch keine Auffälligkeiten. Zwischen dem vollendeten 3. und 4. Geburtstag hatte er bis auf einen Virusinfekt und zwei harmlosen Erkältungskrankheiten nichts. Wir dachten, endlich wird es besser. Leider hat sich die Situation seit Oktober 2013 wieder geändert. Es begann mit einer schweren Mittelohrentzündung, da das Fieber von über 40 Grad nicht wegging, bekam er ein Antibiotikum. Seitdem ist er jede zweite Woche krank zu Hause. Er bekommt starken Husten, Schnupfen und meistens auch Fieber zwischen 38,5 und 39,5 Grad. Das scheinen meist Virusinfekte zu sein. Da ich mit unserem Baby in Elternzeit bin, lasse ich ihn solange zu Hause bis er vollständig gesund ist, ohne Medikamente dauert das circa 10 Tage. Wir machen uns Gedanken woran es liegen könnte, dass er erneut so oft krank ist. Im Mai war er nur 5 Tage im Kindergarten und auch die restlichen Monate war er mehr zu Hause. Seine Ernährung ist gesund und ausgewogen. Er ist schlank, hat aber einen sehr guten Appetit. Frische Luft bekommt er auch täglich. Wir haben einen Termin für den Pulmologen erst im Februar 2015 bekommen. Solange wollen wir nicht warten. Unsere Fragen an Sie: 1. Halten Sie eine Blutabnahme für sinnvoll? Wenn ja, welche Werte sollten abgenommen werden? 2. Könnte die einmalige Antibiotikumtherapie diese häufige Infektanfälligkeit ausgelöst haben, da er ein vorher ein Jahr lang kaum krank war? 3. Könnten Allergien dahinter stecken? Mein Mann ist gegen sämtliche Pollen, Schimmelpilz, Tierhaar, Hausstaub etc. allergisch. 4. Könnten auch psychische Auslöser in Frage kommen? Er ist ein sensibles Kind. Das letzte Jahr war nicht so leicht für ihn, da ich die gesamte Schwangerschaft liegen musste. Seinen kleinen Bruder liebt er sehr. Wie schätzen Sie die Situation ein? Vielen Dank für Ihre Hilfe! A.
Ich komme auf Ihre Fragen Punkt für Punkt zurück. 1. Halten Sie eine Blutabnahme für sinnvoll? Wenn ja, welche Werte sollten abgenommen werden? Das Ganze klingt für mich nicht dramatisch, ist aber auch nicht normal. Daher ist es sinnvoll, zur Orientierung folgende Tests zu machen: Blutbild, Differentialblutbild, Immunglobuline IgG, IgA, IgM, IgE, IgG-Subklassen, Antikörper gegen Tetanus und Pneumokokken. 2. Könnte die einmalige Antibiotikumtherapie diese häufige Infektanfälligkeit ausgelöst haben, da er ein vorher ein Jahr lang kaum krank war? Sicher nicht! 3. Könnten Allergien dahinter stecken? Mein Mann ist gegen sämtliche Pollen, Schimmelpilz, Tierhaar, Hausstaub etc. allergisch. Der Allergietest mit 2 Jahren kam möglicherweise zu früh. Man könnte mit der Blutabnahme einen neuen Test mit machen. Aber: Allergie macht kein Fieber. 4. Könnten auch psychische Auslöser in Frage kommen? Er ist ein sensibles Kind. Das letzte Jahr war nicht so leicht für ihn, da ich die gesamte Schwangerschaft liegen musste. Seinen kleinen Bruder liebt er sehr. Die Psyche hat damit nichts zu tun.