Frage im Expertenforum Immunsystem von Babys und Kindern an Prof. Dr. med. Ulrich Wahn:

NSAR Intoleranz - Ernährung

Prof. Dr. med. Ulrich Wahn

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ehem. Direktor der Klinik für päd. Pneumologie und Immunologie, Charite, Berlin

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Frage: NSAR Intoleranz - Ernährung

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Sehr geehrter Prof. Dr. Wahn, bei unserem Sohn (15, Asthma, Dauermedik. Viani forte) wurde bei einer Provokationstestung in der Klinik festgestellt, dass er allergisch reagiert auf Ibuprofen. Deutliche Rhinokonjungtivitis und extremer Niesreiz ca. 1 h - 1,5 h nach max. Exposition. Da die Symptome nach 6/7 h verschwunden waren, wurde am Tag darauf noch ASS getestet, darauf reagierte er aber komischerweise gar nicht . Trotzdem gingen sie von einer Pseudoallergie / Intoleranz aus, der IGE Wert war noch ausstehend. Unser Kinderarzt/Kinderpneumologe hat ihn nun aber für alle NSAR gesperrt, da er nicht nur nach Ibu (Urtikaria, Durchfall, Flush, Astmaexazerbation ) sondern auch zweimal auf Thomapyrin mit ASS (Lippenschwellung, starke Augenschwellung) reagiert hat. (Leider wurde der Zusammenhang jahrelang übersehen und auf andere Gründe für Histaminschübe geschoben) Gelesen habe ich nun, dass seine seit Jahren verstopfte Nase, sowie die starke Sinusitisproblematik in den Jahren mit häufigen "Migräneattacken" und dementsprechend häufigen Ibu-Tabletten (5-6 pro Monat) mit dieser Salizylat-Inzoleranz zusammenhängen könnte. An der ein oder anderen Stelle wird dazu geraten, auch salizylatreiche Lebensmittel zu streichen. Leider trifft das ein paar seiner Lieblingsessen wie Tomate, Ananas, Curry, Gurke usw . Halten sie es für sinnvoll, auch den Speiseplan anzuschauen und zu überdenken? Oder ist das nicht notwendig, da er ja auf ASS nicht (oder zumindest nicht offensichtlich) reagiert hat beim Test? Vielen lieben Dank für Ihren Ratschlag Mit freundlichen Grüßen Anna


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Die Intoleranz gegenüber Analgetika erlaubt glücklicherweise in aller Regel die Gabe einzelner Substanzen (z.B. Paracetamol), mit denen man dann gut durch das Leben kommt. Ich empfehle, dass Sie bei Gelegenheit in ein ausgewiesenes Spezialzentrum gehen (oft eine Hautklinik ) , da wir Kinderallergologen nur wenig Erfahrung. Auf diesem Sektor haben. Nicht nur die Unverträglichkeit muss herausgefunden werden, sondern -Besonders wichtig - die Moleküle, die toleriert werden. Leider spielt IgE hier überhaupt keine Rolle. Bitte vermeiden Sie. künftig alle Mischpräparate mit mehreren Komponenten, die eine unnötige Gefahr bedeuten könnten. Diäten sehe ich in diesem Zusammenhang gar nicht. Gruß , Ulrich Wahn


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