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Nachtrag Wir wollten im Sommer vielleicht mal nach Holland an die See fahren mit dem Auto ansonsten sind wir natürlich zu Hause und in unserer Umgebung aber trotzdem ja auch oft draußen einkaufen oder in Einkaufszentren oder Cafés, man weiß ja nie wo Leute mit Masern herumlaufen und durch die Inkubationszeit wissen sie es ja selber nicht ob sie erkrankt sind. Außerdem habe ich Angst wegen meines Stiefsohnes 10 Jahre der gegen Masern geimpft ist aber trotzdem ja jeden Tag mit anderen Kindern zusammen ist. Und mein Kinderarzt meinte dass es einen kurzen Moment gibt in dem durchaus ein geimpfter Masern übertragen kann nämlich wenn er Kontakt zu einem Erkrankten hatte und seine eigenen Antikörper noch nicht vollständig aktiviert wurden, ich weiß nicht ob das Stunden dauert oder Minuten oder einen Tag. Sie merken ich mache mich verrückt und habe wahnsinnige Angst vor sspe. Wenn das Baby Masern bekommt wie soll man denn die nächsten zehn Jahren leben in der Angst das vielleicht sspe ausbrechen könnte. Daher meine Überlegung schon mit neun Monaten zu Impfen, warum wäre das denn grundsätzlich verkehrt wenn Sie sagen dass man dann auch keinen Nestschutz mehr hat (wie lange hat man den wohl wenn man selbst Wildmasern hatte?) und das Baby die Antikörper gut aufbauen kann, was könnte denn Negatives passieren wenn man wirklich mit 9 Monaten schon MMRV impfen würde? Eine andere Frage die hier auch einen anderen User interessiert, wie wahrscheinlich ist es dass man nach der dritten KeuchhustenImpfung so sehr geschützt ist, dass es dann nicht mehr tödlich verläuft durch Atemstillstände?
Zu Masern hier die Stellungnahme des Robert Koch Instituts: Nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) kann die MMR-Impfung auch schon vor dem 12. Lebensmonat erfolgen. Eine Anwendung vor dem 9. Lebensmonat ist nicht zulassungskonform und sollte nur im Rahmen von Ausbrüchen erfolgen. Die Wirksamkeit des Impfstoffs kann bei einer Impfung vor dem 9. Lebensmonat durch das Vorhandensein mütterlicher Antikörper und durch die Unreife des kindlichen Immunsystems häufig stark vermindert sein. Eine Impfung ab einem Alter von 9 Monaten kann unter Berücksichtigung der gegebenen epidemiologischen Situation insbesondere in folgenden Situationen erfolgen: •bevorstehende Aufnahme in eine Gemeinschaftseinrichtung, •nach möglichem Kontakt zu Masernkranken. Sofern vor dem Alter von 11 Monaten geimpft wird, muss die 2. Impfung bereits zu Beginn des 2. Lebensjahrs erfolgen, da persistierende maternale Antikörper im 1. Lebensjahr die Impfviren neutralisieren können. Für eine MMR-Impfung von Säuglingen unter 9 Monaten fehlen umfassende Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit, sodass diese Säuglinge z.B. in einem Ausbruchsgeschehen in erster Linie durch Impfungen der Kontaktpersonen in der Umgebung zu schützen sind. Individuelle Risiko-Nutzen-Abwägungen können eine Impfung mit 6 bis 8 Monaten ausnahmsweise begründen. Die Aufklärung, dass es sich um eine Anwendung außerhalb der Zulassung handelt ("off-label use"), sollte der Arzt schriftlich dokumentieren. Vor dem Alter von 9 Monaten geimpfte Säuglinge sollen zum Aufbau einer langfristigen Immunität 2 weitere Dosen MMR-Impfstoff im 2. Lebensjahr erhalten. Nach Kontakt zu Masernkranken können unter 9 Monate alte Säuglinge nach individueller Risiko-Nutzen-Abwägung alternativ Immunglobuline zum Schutz vor einer Erkrankung erhalten. Nach einer Immunglobulin-Gabe ist die MMR-Impfung für 5-6 Monate nicht sicher wirksam. Dies sollte bei der Indikation zur Immunglobulin-Gabe berücksichtigt werden. Stand: 15.12.2016 Was Keuchhusten angeht, betreffen die gefürchteten Atemstillstände Säuglinge unter 6 Monaten. Danach verläuft der Keuchhusten zunehmend "typisch".