Frage im Expertenforum Immunsystem von Babys und Kindern an Prof. Dr. med. Ulrich Wahn:

Hochgradige Haselnussallergie

Prof. Dr. med. Ulrich Wahn

Prof. Dr. med. Ulrich Wahn
ehem. Direktor der Klinik für päd. Pneumologie und Immunologie, Charite, Berlin

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Frage: Hochgradige Haselnussallergie

Lukas2009

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Guten Abend Prof.Wahn, ich hatte schon mehrfach Fragen zu meinem Sohn Jonas gestellt. Kurze Zusammenfassung: Er ist 14 Monate alt hat eine ausgeprägte Atopie mit allem was dazugehört. Hühnereiweiß kuhmilcheiweiß rast 5 beides 55 und Haselnuss Rast 5, 77! Er hatte im Alter von 7 monaten seine erste anaphylaxie mit allem drum und dran durch pollen wahrscheinlich und naheliegend die haselpollen. Seit dem hat er ständig Anaphylaxien. Auch schon auf Cefaclor Gesamt IgE 799 mit 9 monaten. Zusätzlich eine hypogammaglobulinämie mit normalen Impfantikörpern. Alles in der Kinderklinik St. Augustin diagnostiziert. JJetzt zu meinen Fragen: Bald blühen die ersten Frühblüher sprich seine heftigste Allergie Haselnuss. Mein kinderarzt und auch die ärzt in st.augustin sagen man dürfe in so jungem alter noch keine regelmäßigen antihistaminika ggeben. Aber ich weiß genau wie das wieder enden wird. Ständige asthmaanfälle dauerschnupfen ständige quaddeln und geschwollende augen etc. Hatte letzten sommer 3 klinikaufenthalte wegen der pollen mit alkem drum und dran. Gibt es nicht irgendetwas was man ihm vorbeugend geben kann? Er hekommt als Dauertherapie Budiair montelubronch. Was kann man tun damit es nicht wieder so heftig wird die reaktionen? Was sagen ihr Erfahrungen dazu?wäre über eine Antwort sehr froh und dankbar. MFG lukas2009


Prof. Dr. med. Ulrich Wahn

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Auch wenn ich es nicht für sicher halte, besteht die Möglichkeit einer sich rasch entwickelnden Frühblüherpollenallergie, da manche der Hselnussallergene mit Blütenstauballergenen von Hasel- oder Birkensträuchern kreuzreagieren, bzw. sogar identisch sind. Molekulare Diagnose durch Allergologen ist dazu möglich, hat aber eher akademische Bedeutung für Ihr Kind. Das am besten untersuchte Antihistaminicum, welche nach meiner Kenntnis ab 18 MOnaten zugelassen ist, ist Cetirizin/Levocetirizin (z.B. Zyrtec oder Xusal). Wir haben es selbst an einer großen Zahl von Kindern im Alter von 18 bis 30 Monaten geprüft und als ausgesprochen gut verträglich (praktisch frei von Nebenwirkungen in diesem Alter) gefunden. Ich denke, es könnte, wenn Sie es ab sofort einmal täglich bis zum Ende der Blütezeit geben, hilfreich sein. Es wirkt zwar schwach und leider gar nicht auf das Ekzem, kann aber eindeutig bei vorbeugender Gabe etwaige Schübe abmildern. Zusätzlich haben Sie vermutlich Adrenalin 150 mg für Notfälle im Haus. Gruß, Ulrich Wahn


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