Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Frage zu Honöopathie

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Frage: Frage zu Honöopathie

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Hoffentlich fannst du mir helfen. Habe bis jetzt immer gedacht, je höher die Zahl, desto höher die Konzentration des Mittels, also z.B. D12 wirkt stärker als D1. Habe mir heute ein Buch gekauft (von GU: Homöopathie für Kinder). Darin verstehe ich es jetzt genau anders herum. Wenn D12 doch stärker verdünnt ist als D1, müsste doch D1 Stärker wirken, oder?? Bin Total durcheinander!! Danke schon mal. Nicole


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Nicole, hier ein Auszug aus der Entwicklungsgeschichte der Homöopathie (Dr. Gerhard Sallaberger, Arzt für Allgemeinmedizin und diplomierter Homöopath, Österreich) "Begründer dieser Heilweise ist DR. S. F. HAHNEMANN, der neben seiner ärztlichen Tätigkeit auch einen hohen Ruf als Pharmazeut, Chemiker und Übersetzer medizinischer Schriften genoss. Unter anderem bearbeitete er eine Arzneimittellehre des schottischen Hochschullehrers für Pharmakologie, William Cullen, der dort behauptet, dass die gute Wirkung der Chinarinde (Chinin) bei der Behandlung des Wechselfiebers (Malaria) auf einen "magenstärkenden" Effekt zurückzuführen sei. Diese Auffassung konnte Hahnemann nicht teilen. In Erinnerung an die vielen Selbstversuche, die er durchgeführt hatte, um die Unschädlichkeit verschiedener Arzneien nachzuweisen, erprobte er die Chinarinde am eigenen gesunden Körper. Die Beobachtungen waren frappierend: Schüttelfrost, Kälteschauer, Schweiß, Schläfrigkeit, Herzklopfen und Durst kennzeichneten das Vergiftungsbild (Chinarindenversuch 1790 = "Geburtsstunde der Homöopathie"), das damit dem Krankheitsbild der Patienten mit Malaria weitgehend ähnelte. Hahnemann war auf das "Simileprinzip" gestoßen (Similia Similibus Curentur = Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt). Dieses Naturprinzip wurde aber auch schon früher von Hippokrates, Galen und Paracelsus erkannt. Bevor Hahnemann seine Lehre "Homöopathie" (Homoion Pathos = Ähnlich Leiden) begründete, vergingen aber weitere sechs Jahre, in denen er Aufzeichnungen von Vergiftungsfällen sammelte und viele Arzneien selbst prüfte. Mit 41 Jahren wandte er erstmals Arzneien nach dem Ähnlichkeitsprinzip an und hatte damit aufsehenerregende Erfolge, u. a. bei einer Scharlachepidemie mit einem Belladonna (Tollkirschen)-Extrakt, sowie bei einer Typhusepidemie in Leipzig 1813, wobei von 180 Behandelten nur ein Patient verstarb - das in einer Zeit ohne antibiotische Behandlungsmöglichkeiten! Damit gelang Hahnemann mit "seiner Medizin" der Durchbruch, und bald war er in "allerhöchsten" Kreisen angesehen: neben Feldmarschall Radetzky, Fürst Schwarzenberg, sowie dem ertaubten Beethoven und Paganini zählte auch Johann Wolfgang v. Goethe zu seinen Patienten. Dieser schrieb in einem Brief: "Ich glaube jetzt, eifriger denn je, an die Lehre des wundersamen Arztes, seitdem ich die Wirkung einer allerkleinsten Gabe so lebhaft gefühlt und immer wieder empfinde!" Mit einem Problem hatte anfangs Hahnemann im Rahmen seiner Therapie zu kämpfen: heftige Reaktionen gingen häufig der Heilung der Patienten voraus. Also stellte Hahnemann schrittweise Verdünnungen nach Art der Verdünnungsreihen her, wie sie auch heute noch in Chemie oder Mikrobiologie üblich sind, wobei er aber jeder Verdünnung zur besseren Homogenisierung händisch verschüttelte. Mit diesen Verdünnungen erzielte er, unabhängig vom Verdünnungsgrad, einerseits weiterhin Erfolge, bemerkte anderseits jedoch, dass der mechanische Einfluss intensiven Verschüttelns die arzneiliche Wirksamkeit sogar steigerte und sprach ab diesem Zeitpunkt von sogenannten "Potenzen" (lat. potentia = Kraft, Wirksamkeit). Im Lauf der Zeit experimentierte Hahnemann mit verschiedensten Potenzen. Schließlich verwendete er aber praktisch nur die C30 (= Hochpotenz). C (lat. centesima = Einhunderstel), weil ein Teil Arzneistoff mit 99 Teilen Alkohol-Wassergemisch vermengt und verschüttelt wird, 30, weil dies 30 mal hintereinander geschieht. Bei den sog. Potenzen handelt es sich also nicht, wie vielfach behauptet, um ein spekulatives Postulat, sondern um das Ergebnis aus vielen Beobachtungen und Versuchen. Was Hahnemann damals nicht wissen konnte, weil dies erst etwa 20 Jahr nach seinem Tod entdeckt wurde, war die Tatsache, dass rein statistisch gesehen, in den hohen Verdünnungsstufen keine Moleküle der Ausgangsubstanzen mehr vorhanden sind (Loschmidtsche Zahl, 1865)." Je höher die Potenz, je weniger Inhalt nachweisbar, aber beim richtigen Mittel eine frappierende Wirkung! So kann man es kurz umschreiben! Deshalb ist es wichtig, wirklich genau zu schauen, ob frau das richtige Mittel rausgesucht hat! Homöopathie wird deshalb auch nie nach einem einzelnen Symptom ausgesucht, sondern immer auf die Person abgestimmt! Liebe Grüße Martina Höfel


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