Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Professor, unser Sohn wurde am 19. Sept. 2001 34/2 SSW geboren. Er hat sich mit allen Entwicklungsschritten noch mehr Zeit gelassen, als die er früher kam. Nun wenn man Spielkreise besucht sieht man den Unterschied, sonst merkt man es nicht. Er schielt und in unbekannter Umgebung ist er sehr unsicher. Da bleibt er am liebsten an der Hand, die anderen Kinder sausen alleine herum. Er soll deshalb ev. vorab eine OP erhalten. Sinnvoll ? Wird schon geklebt Die Frühförderstelle behauptet, er sei sehr weit zurück, der Kinderarzt war bisher immer zufrieden, (unsere Kindergärnterin (Wichtelgruppe) beobachtet ihn 1mal die Woche bei einem Treffen sieht es auch nicht so schlimm, schlägt aber wegen der Augen einen integrativen Platz vor). Der Kinderarzt meint aber auf unsere gezielte Nachfrage , Tobias sei mental unkorrigiert 1/2 bis 3/4 Jahr zurück. Wegen diesem mentalen Defizit hat er einen Besuch bei der SPZ vorgeschlagen, Ergo habe ich dann noch angleiert. Hat er aber noch nicht gehabt. Ein Orthopäde versucht ostheopatisch positiv Einfluß zu nehmen. Wir machen uns große Sorgen ,was der „mentale Defizit“ zu sagen hat. Er kam mit Werten 3/8/10 Apgar zur Welt. Hat er einen O2-Mangel erlitten? Im Bauch müßte er doch über die Nabelschnur versorgt gewesen sein? Die Hebamme hat ihn mir auch gleich gezeigt (hätten sie sonst wohl nicht) Tobias wurde mit Maske für ca. 5 Minuten beschnauft, war dann aber immer spontan. Da die Ärzte durch die Zangengeburt bei Kaiserschnitt bedenken hatten ,machten sie 3 Hirnsono`s , die aber alle in Ordnung waren. Und bei einem späteren Bobbycar -Sturz ein EEG ebenfalls OB. Tobias turnt überall rum und hoch, sprechen tut er nur Mama und Papa und Babysprache (Kinderazt sagt bei Jungs bis 3J OK). Ansonsten macht er vor allem nichts was mit „gleichaltrigen vergleichbar ist, schon gar nicht nach Katalog und auf Kommando. Aber er klettert auf die Couch und macht den Rolladen runter. Was ist an Verzögerung noch in Ordnung und was nicht ? Was sollte man noch unternehmen.? Über Antwort würden wir uns sehr freuen . Mit vielen Grüßen Sigrid Schaak
Viele Fragen, die nicht einfach zu beantworten sind. Ich will es versuchen. 1. Einen Hirnschaden durch Sauerstoffmangel bei der Geburt halte ich für praktisch ausgeschlossen. Solche Kinder verhalten sich in den Tagen nach der Geburt stark auffällig (Bewußtsein, Muskeltonus Krampfanfälle)und zeigen Veränderungen im Ultraschall. 2. Einen Sauerstoffmangel vor der Geburt würde meistens ebenfalls im Ultraschall des Hirns erkennbar sein. 3. Typisch für mentale Defizite ist, dass soziale Kompetenzen mehr zurück hängen als motorische. Ihre Beschriebung könnte man so interpretieren (klettern gut, kommunizieren schlecht). 4. Zunächst muß sicher sein, dass nicht etwa Störungen beim Sehen oder Hören der Grund sind. Schielen allein ist aber noch keine Sehstörung. Wie ist das Sehvermögen? Sind die Ohren untersucht? 5. Die Ursachen für eine mentale Retardierung werden häufig spät oder garnicht gefunden. Manche Ursachen sind durch Laboruntersuchungen erkennbar. Besonders wichtig sind in diesem Zusammenhang die Schilddrüsenhormone, die Aminosäuren, die organischen Säuren und die Chromosomen. Diese Untersuchungen werden teils im Blut teils im Urin durchgeführt. 6. Gefördert wird durch geeignete familiäre Umgebung und Ergotherapie. 7. Sind Kopfumfang, Wachstum und Körperpropoertionen normal?
Mitglied inaktiv
Sehr geehrte Proffessor Jorch, vielen Dank für die Antwort. Ergänzung: Das Sehvermögen ist li und re +1 und hat sich wohl verschlechtert. Bei der letzten Untersuchung war li OB re dezent schlechter.( In soweit die Messungen bei so kleinen Kindern stimmen, Vorgang eher schwierig) Brille wäre noch nicht nötig, da der Augenarzt nicht 2 Baustellen aufmachen will. (Wird geklebt und Tobias macht es nicht gerne). Ich kenne aber Kinder die, weil sie an Türen liefen, beim Arzt waren und nun eine Brille bei +1 tragen und nun sicher sind. Hörtest bei Fachärztin für Phoniatrie mit Testung Sprachverständnis ist vereinbart.Was wir feststellen hört er aber gut. Tobias zeigt schon manchmal, daß er was hört, da hören wir es noch nicht. Einen Termin für Ergotherapie ist vereinbart. Ebenfalls einen Termin bei einem Sozialpädagogischen Zentrum zum Funktionstest. ( Bestandsaufnahme des Könnens) Wir besuchen Mutter und Kind turnen, wo er wirklich gefördert wird und Spielkreise. Wir haben nun in einen integrativen Süpielkreis gewechselt für noch mehr Förderung. Da singen wir Bewegungslieder, wo die Kinder mitmachen sollen und basteln für die Wahrnehmung. Er kommt gut mit Kindern zurecht und die Kinder mögen ihn. Er geht auch gerne zu Kindern. Altersgerecht spielt jeder meist jedoch für sich. Er versteht. was man zu ihm sagt. Hat einen passiven Wortschatz. Er ist ein kontaktfreudiges, fröhliches , ausgeglichenes Kind. Müssen wir uns wege seines Mentalen Defizits Sorgen machen ? Wird es sich beheben lassen ? Noch auf Ihre Frage: Fopfunfang, Größe, Gewicht in der viel geschriebenen Norm. Manchmal wenn ich ihn mir so betrachte, denke ich ,er ist von seiner biologischen Reife noch nicht soweit und kommt schon noch, wenn man ihm die Zeit gibt. Kann das auch sein ?? Er wird auch meist jünger geschätzt. Nämilch genau auf das Alter, was er laut Kinderdoc mental zurück sei. Tut mir leid schon wieder so lange, aber so haben Sie glaube ich auch alle Infos, die Sie zur Beantwortung benötigen. Liebe Grüße Sigrid Schaak