Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

Verhütung nach Geburt

Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

zur Vita

Frage: Verhütung nach Geburt

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Mallmann, momentan bin ich in der 9 SSW und werde, sofern alles gut geht, im Januar mein 3. Kind zur Welt bringen. Wir hatten eigentlich schon unsere Familienplanung abgeschlossen gehabt. Nach diesem Kind sind wir uns absolut sicher, dass wir keine weiteren mehr haben möchten. Ich wollte von daher mal einen Rat von ihnen einholen, was sie als Arzt mir für eine Verhütungsmethode nach der Geburt empfehlen können. Ich denke an eine Sterilisation. Habe halt auch schon viel negatives darüber gelesen. Wie stehen sie dazu? In meinem Fall besser Sterilisation, oder raten Sie auch zur Spirale? Vielen Dank für ihre Meinung. Liebe Grüße, Dani


Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann

Beitrag melden

Liebe Dani, zur Sterilisation: Die Vorteile der Sterilisation: -Hohe Sicherheit Pearl-Index 0,2 bis 1,8. Von 1000 Frauen, die sterilisiert sind, werden bei optimalen Verhältnissen also 2 Frauen schwanger. -Keine Gedanken um die Verhütung mehr. -Kein Stress mit Pilleneinnahme, Spiralenkontrolle oder Hantieren mit Barrieremethoden. Die Nachteile: -30 % der sterilisierten Frauen wollen, die Sterilisation rückgängig machen. -Das Narkose-Risiko - Das Operations-Risiko: Darmverletzung, Blutungen und Infektionen -Minderung des Lustempfindens (5%) -Psychische Probleme (2 bis 5%) -Hormonstörungen durch Gefäßverletzung, dadurch ggf. wieder Hormoneinnahme nötig. Je früher die Sterilisation erfolgt, um so mehr ist ein Eintreten der Nebenwirkungen zu erwarten. Deshalb wird von vielen Frauenärzten empfohlen, die Sterilisation bis zum 35. Lebensjahr hinauszuzögern. Meine persönlich Meinung zur Sterilisation der Frau ist sehr durch zahlreiche Gespräche mit Frauen beeinflusst, bei denen nach der Sterilisation Probleme auftraten: Die Entgültigkeit der Operation ist auf Grund der Zahlen nicht zu unterschätzen. Aber man kann im Leben falsche Entscheidungen treffen und muss dann halt dazu stehen. Was nach meinem Erachten jedoch unterschätzt wird, ist die Tatsache, dass durch die Verletzung der Blutzufuhr zu den Eierstöcken, psychische, sexuelle und hormonelle Probleme auftreten können, die zum guten Schluss wieder auf die Einnahmen von Hormonen hinauslaufen. Wenn Nebenwirkungen oder Komplikationen nach der Operation auftreten, machen sich meist die Frauen selbst den Vorwurf, andere Methoden nicht versucht zu haben. Wir Ärzte machen es uns relativ leicht, indem wir Sie in der Einverständniserklärung unterschreiben lassen, dass diese Komplikationen bei der Sterilisation auftreten können. Bedenken Sie aber bitte auch, wenn Sie über endgültige Verhütung nachdenken, dass die Sterilisation des Mannes ohne Narkose und mit weniger Komplikationen einhergeht. Auch wenn Männer generell sehr sensibel sind (kleiner Scherz) vergessen Sie diese Alternative nicht. Da die Sicherheit der Sterilisation auch nicht besser als die der Pille (z.B. niedrig dosierte Mikro-Pille mit 20 Mikrogramm Östrogen) oder der Hormonspirale ist, muss man sich den Schritt zur Sterilisation halt gut überlegen. Gruß Dr. Mallmann


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Tag, mein Sohn ist 6 Wochen alt. In den nächsten zwei bis drei Jahren möchte ich definitiv nicht wieder schwanger werden. Welche Verhütungsmethode würden Sie empfehlen? Ich stille voll! Stimmt es, dass mit Einnahme der Cerazette sehr häufig eine Gewichtszunahme einhergeht? Danke für Ihre Antwort im Voraus und freundliche Grüße!

Hallo, ich habe vor 3 Wochen unser 2.Kind entbunden und möchte mit der 3-Monats- spritze verhüten. Muß ich nun warten bis ich die erste Regelblutung habe weil ich meine mich erinnern zu können, daß sie beim 1. Mal bei der Regelblutung gespritzt wird. Wirkt die Spritze gleich oder sollte noch wie bei der Pille 4 Wochen ein anderes Verhütungsmitt ...

hallo, mein problem ist folgendes....ich überlege die ganze zeit wegen verhütungsmethoden. mein kleiner ist am 9.04.2008 geboren. eigentlich wollte ich mich sterilisieren lassen, da das mein zweites kind war und die familienplanung abgeschlossen ist. da wurde mir von meiner ärztin gesagt,dass dies in meinem alter (22) nicht gemacht wird. ab wa ...

Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann, am 26.01.09 hab' ich mein erstes Kind geboren und noch am gleichen Tag abgestillt. Anschließend hatte ich einen ca. 5-wöchigen Wochenfluß und am 05.03.09 bekam ich meine erste "richtige" Periode nach der Geburt; sie dauerte 8 Tage. Ich würde gerne wieder mit dem Nuva - Ring verhüten, den ich bei der nächsten P ...

Hallo! Wie kann ich nach der Geburt am Besten verhüten wenn ich Stille? Danke schonmal für die Antwort. LG

Hallo, Ich habe eine etwas blöde Frage.habe von 2002 bis 2009 mit der Pille Yasmin verhütet.Meine Kleine ist nun 8 Monate und mein Mann und ich überlegen nun was die beste Methode wäre, zu verhüten. Gerne möchten wir noch ein zweites Kind aber das stellen wir uns erst ab nächsten Jahr vor damit wir erstmal unserem ersten genug Aufmerksamkeit geb ...

Hallo, ich habe vor 6 Wochen entbunden. Ab wann kann ich mir die Spirale(evtl.Hormonspirale) legen lassen? Ich stille nicht. Da unsere Familienplanung abgeschlossen ist,möchte ich gern wissen, was sicherer ist. Hormonspirale? oder Kupferspirale? MfG

Ich bin 35 Jahre alt und bekomme nun unser 2tes Wunschkind per Kaiserschnitt. Wir wollen dann keine Kinder mehr und nun steht die Frage nach der Verhütung danach im Raum. Bisher hab ich immer nur mit der Pille verhütet, hab Sie auch nie vergessen und hatte sogar eine zum durchnehmen. Das ist eigentlich perfekt, weil man ja auch nicht alle 4 Woc ...

Hallo Herr Dr. Mallmann, ich war heute bei meiner Frauenärztin und zur Nachuntersuchung nach der Geburt meines Kindes. Die Geburt liegt sieben Wochen zurück. Ich habe in der Praxis die Drei Monats Spritze geben lassen. Die Ärztin meinte dies sei unbedenklich für das Kind und habe auch auf das Stillen keinen Einfluss. Ich mache mir jetzt aber gro ...

Hallo Dr. Mallmann ich habe vor 6 Wochen entbunden und habe am Wochenende meine Periode bekommen. Ich habe dann Samstags mit beginn der Blutung auch die erste Pille wieder genommen. Sonntags hatte ich Verkehr und Sonntags Abends war schlagartig die leichte Blutung weg. Nun bin ich unsicher ob es A) wirklich meine Periode war und B) ob i ...