Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

Sterilisation als Verhütung mit 20 ??

Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Sterilisation als Verhütung mit 20 ??

Mitglied inaktiv

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Ich bin jetzt 20 Jahre alt und habe einen 7 Monate alten Sohn. Ich nehme die Pille (siehe Beitrag unten)und wir verhüten zusätzlich mit Kondomen. In welchem Alter darf man sich vom Gesetzt her sterilisieren lassen? Bisher habe ich gehört,das dieses erst ab 30 Jahren "erlaubt" ist.Wieso dürfte ich mich jetzt nicht sterilisieren lassen? Liebe Grüße, Ihre Nicole


Dr. med. Helmut Mallmann

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Liebe Nicole, es gibt keine Festlegung zu Sterilisation und Alter. Aber bedenken Sie folgendes: Die Vorteile der Sterilisation: -Hohe Sicherheit Pearl-Index 0,2 bis 1,8. Von 1000 Frauen, die sterilisiert sind, werden bei optimalen Verhältnissen also 2 Frauen schwanger. -Keine Gedanken um die Verhütung mehr. -Kein Stress mit Pilleneinnahme, Spiralenkontrolle oder Hantieren mit Barrieremethoden. Die Nachteile: -30 % der sterilisierten Frauen wollen, die Sterilisation rückgängig machen. -Das Narkose-Risiko - Das Operations-Risiko: Darmverletzung, Blutungen und Infektionen -Minderung des Lustempfindens (5%) -Psychische Probleme (2 bis 5%) -Hormonstörungen durch Gefäßverletzung, dadurch ggf. wieder Hormoneinnahme nötig. Je früher die Sterilisation erfolgt, um so mehr ist ein Eintreten der Nebenwirkungen zu erwarten. Deshalb wird von vielen Frauenärzten empfohlen, die Sterilisation bis zum 35. Lebensjahr hinauszuzögern. Meine persönlich Meinung zur Sterilisation der Frau ist sehr durch zahlreiche Gespräche mit Frauen beeinflusst, bei denen nach der Sterilisation Probleme auftraten: Die Entgültigkeit der Operation ist auf Grund der Zahlen nicht zu unterschätzen. Aber man kann im Leben falsche Entscheidungen treffen und muss dann halt dazu stehen. Was nach meinem Erachten jedoch unterschätzt wird, ist die Tatsache, dass durch die Verletzung der Blutzufuhr zu den Eierstöcken, psychische, sexuelle und hormonelle Probleme auftreten können, die zum guten Schluss wieder auf die Einnahmen von Hormonen hinauslaufen. Wenn Nebenwirkungen oder Komplikationen nach der Operation auftreten, machen sich meist die Frauen selbst den Vorwurf, andere Methoden nicht versucht zu haben. Wir Ärzte machen es uns relativ leicht, indem wir Sie in der Einverständniserklärung unterschreiben lassen, dass diese Komplikationen bei der Sterilisation auftreten können. Bedenken Sie aber bitte auch, wenn Sie über endgültige Verhütung nachdenken, dass die Sterilisation des Mannes ohne Narkose und mit weniger Komplikationen einhergeht. Auch wenn Männer generell sehr sensibel sind (kleiner Scherz) vergessen Sie diese Alternative nicht. Da die Sicherheit der Sterilisation auch nicht besser als die der Pille (z.B. niedrig dosierte Mikro-Pille mit 20 Mikrogramm Östrogen) oder der Hormonspirale ist, muss man sich den Schritt zur Sterilisation halt gut überlegen. Gruß Dr. Mallmann


Mitglied inaktiv

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Danke für Ihre ausführliche Beantwortung.So richtig auseinandergesetzt hatte ich mich mit dem Thema noch nicht,aber als ich die Nebenwirkungen laß,wurde mir doch schon etwas anders...Ich denke,ich belasse es erstmal bei der Pille.. Liebe Grüße, Nicole


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