Larus
Sehr geehrter Dr. Mallmann, ich habe vor 8 Monaten entbunden. Das Baby wog 4kg, hatte eine Länge von 54cm und einen Kopfumfang von 37cm. Die Austreibungsphase dauerte 25 min. In der Klinik wurde festgestellt: „ausgeprägte Beckenbodenschwäche, Uterusprolaps“ (das sagte mir aber damals keiner so, das habe ich erst jetzt, nach Anforderung meiner Krankenakte erfahren). Im Entlassungsbrief an meine behandelnde Gynäkologin auch keine Silbe davon. Diese stellte nach Tastuntersuchung fest, dass alles tipptopp, wie vor der SS sei. Wobei ich das gesamte Wochenbett sehr starke Beschwerden hatte (Schmerzen, Gefühl, als würden meine Organe herausfallen, tastbare Wulste links und rechts neben den Schamlippen, Blasen- und Darmentleerungsstörungen…). Nach ca. 10 Wochen aber, war plötzlich (fast) alles gut. Bis vor 1 Woche. Ich habe nun wieder ein leichtes Druckgefühl (allerdings im vorderen Scheidenbereich); mittlerweile dauerhaftes Brennen; ein Gefühl, dass es innerlich zuckt; Lendenschmerzen bei längerem Liegen auf dem Rücken; Tragen und körperliche Anstrengung allgemein empfinde ich untenrum als unangenehm. Und vor ca. 3 Wochen ist mir erst- und einmalig schwallartig Urin abgegangen. Ohne besonderen Harndrang. Zudem: Tampons halten nicht immer an ihrer Stelle und beim GV sei das „Zupacken“ kaum wahrnehmbar. Beckenbodentraining habe ich gemacht und bin nun auch wieder mehr dran. Meine Fragen: Sind die geschilderten Probleme nach Entbindung und auch aktuell normal? Braucht der Körper diese Zeit? Könnte doch eine Senkung oder ein Vorfall vorliegen? Kann man sowas in der Nachkontrolle übersehen? Ferner: Im Falle von Vorfall/ Senkung, ist das nach Geburt reversibel? Auch jetzt noch? Vielen Dank!
Zu Ihren Fragen: Sind die geschilderten Probleme nach Entbindung und auch aktuell normal? Normal nicht, aber das kann vorkommen. Braucht der Körper diese Zeit? Könnte doch eine Senkung oder ein Vorfall vorliegen? Kann man sowas in der Nachkontrolle übersehen? Eigentlich übersieht man eine massive Senkung nicht bei der Untersuchung. Aber manchmal kann sich der Befund im Stehen deutlich unterscheiden. Ferner: Im Falle von Vorfall/ Senkung, ist das nach Geburt reversibel? Auch jetzt noch? Reversibel kann jeder Befund sein. Machen Sie auf jeden Fall weiter Beckenbodengymnastik. Zu Ihrer Frauenärztin Empathie ist anders. Machen Sie eine möglichst zeitnahen Termin aus. Bitten Sie im Zweifel Ihre Krankenkasse Ihnen einen Termin zu besorgen. Gruß Dr. Mallmann
Larus
Noch ergänzend: ich habe bei meiner Gynäkologin angerufen, ihr meine Beschwerden geschildert und nach kurzfristigem Termin gefragt. Sie entgegnete, dass sie es nach meiner Beschreibung nicht für notwendig halte, mich anzusehen..