Mitglied inaktiv
guten tag. vielen dank für ihre schnelle antwort bezüglich der 3monatsspritze. zu welchen problemen könnte es denn bei der 3monatsspritze bei mir oder dem kind kommen? ich habe beide male nach der ss mit cerazette (hoffe, dass ist jetzt richtig geschrieben) verhütet, hatte aber sofort nach dem wochenfluss wieder ganz normal und stark die regelblutung. ich finde es wahnsinnig unangenehm, da sie wirklich extrem stark und schmerzhaft ist und auch medikamente nicht gegen die beschwerden helfen. ich weiss mir wirklich nicht mehr zu helfen und suche dringend etwas, mit dem ich die blutungen nicht so stark habe. würden sie einer 21jährigen frau denn die 3monatsspritze empfehlen? ab welchem alter kann man sich denn unterbinden lassen (hoffe, das ist in deutschland gleich wie in österreich) und welche risiken oder nebenwirkungen hat das? kann man im schlimmsten fall eine unterbindung auch wieder rückgängig machen und warum bezahlt die krankenkasse diesen eingriff nicht? kostet bei uns immerhin ja stolze 790euro. da ich eben auch trotz der östrogenfreien pille so starke blutungen habe, kommt das für mich nicht in frage. zumal ich auch jedes mal nach meinen tagen schweren eisenmangel habe. vielen dank. lg nina
Zu Ihren Fragen: würden sie einer 21jährigen frau denn die 3monatsspritze empfehlen? Wenn es eine Alternative gibt nicht. Mögliche Nebenwirkungen: Weniger Milch, Kind verweigert die Milch zu trinken, Akne, Verstimmtheit….. ab welchem alter kann man sich denn unterbinden lassen (hoffe, das ist in deutschland gleich wie in österreich) und welche risiken oder nebenwirkungen hat das? Die Vorteile der Sterilisation: -Hohe Sicherheit Pearl-Index 0,2 bis 1,8. Von 1000 Frauen, die sterilisiert sind, werden bei optimalen Verhältnissen also 2 Frauen schwanger. -Keine Gedanken um die Verhütung mehr. -Kein Stress mit Pilleneinnahme, Spiralenkontrolle oder Hantieren mit Barrieremethoden. Die Nachteile: -30 % der sterilisierten Frauen wollen, die Sterilisation rückgängig machen. -Das Narkose-Risiko - Das Operations-Risiko: Darmverletzung, Blutungen und Infektionen -Minderung des Lustempfindens (5%) -Psychische Probleme (2 bis 5%) -Hormonstörungen durch Gefäßverletzung, dadurch ggf. wieder Hormoneinnahme nötig. Je früher die Sterilisation erfolgt, um so mehr ist ein Eintreten der Nebenwirkungen zu erwarten. Deshalb wird von vielen Frauenärzten empfohlen, die Sterilisation bis zum 35. Lebensjahr hinauszuzögern. Meine persönliche Meinung zur Sterilisation der Frau ist sehr durch zahlreiche Gespräche mit Frauen beeinflusst, bei denen nach der Sterilisation Probleme auftraten: Die Endgültigkeit der Operation ist auf Grund der Zahlen nicht zu unterschätzen. Aber man kann im Leben falsche Entscheidungen treffen und muss dann halt dazu stehen. Was nach meinem Erachten jedoch unterschätzt wird, ist die Tatsache, dass durch die Verletzung der Blutzufuhr zu den Eierstöcken, psychische, sexuelle und hormonelle Probleme auftreten können, die zum guten Schluss wieder auf die Einnahmen von Hormonen hinauslaufen. Wenn Nebenwirkungen oder Komplikationen nach der Operation auftreten, machen sich meist die Frauen selbst den Vorwurf, andere Methoden nicht versucht zu haben. Wir Ärzte machen es uns relativ leicht, indem wir Sie in der Einverständniserklärung unterschreiben lassen, dass diese Komplikationen bei der Sterilisation auftreten können. Bedenken Sie aber bitte auch, wenn Sie über endgültige Verhütung nachdenken, dass die Sterilisation des Mannes ohne Narkose und mit weniger Komplikationen einhergeht. Auch wenn Männer generell sehr sensibel sind (kleiner Scherz) vergessen Sie diese Alternative nicht. Insgesamt: Da andere Verhütungsmethoden, wie Hormonspirale und Mikropille, ähnlich sicher sind, sollte frau sich die Entscheidung schwer machen. kann man im schlimmsten fall eine unterbindung auch wieder rückgängig machen und warum bezahlt die krankenkasse diesen eingriff nicht? kostet bei uns immerhin ja stolze 790euro. Verhütung ist halt „Privatsache“, gilt ja auch für Pille und Kondome…….. Der Schwangerschaftswunsch nach Sterilisation kann meist nur durch eine „künstliche Befruchtung“ realisiert werden. Gruß Dr. Mallmann