Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

HPV Übertragung möglich?

Dr. med. Helmut Mallmann

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: HPV Übertragung möglich?

Jannek

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Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann, ich wende mich als besorgter Vater an Sie zum Thema HPV Übertragung auf die Tochter. Nachdem die Mutter meiner Tochter(4 Jahre alt) und ich uns trennten, hatte ich innerhalb von 3 Jahren sexuelle Kontakte zu Frauen. Einer geschützt der andere ungeschützt und weitere sexuelle Handlungen ohne Geschlechtsverkehr mit 2 weiteren Frauen. Ich habe im Vorfeld nie von HPV gehört und nachdem ich mich nun mit sexuell übertragbaren Krankheiten beschäftigte, stieß ich auch auf HPV. Die letzten sexuellen Kontakte fanden im Jahre 2021 statt. Die Corona Pandemie führte nun ja auch dazu, dass regelmäßiges intensives Händewaschen stattfindet trotzdem sorge ich mich, dass ich meine Tochter angesteckt/ anstecken habe/ könnte! Meine Kinder sind alle 2 Wochenenden bei mir. Beispielweise ging ich einmal mit meiner Tochter in die Badewanne weil sie es sich wünschte. Ich hatte eine Badehose anbehalten. Natürlich wusch ich Sie auch mit einem Waschlappen im Genitalbereich. Sie schläft auch oft in meinem Bett wenn Sie Nachts wach wird und zu mir kommt. Evtl. hat sie auch mal mein Handtuch aus versehen benutzt. Da ich nun verunsichert bin, ob ich mir evtl. bei den sexuellen Kontakten zu den Frauen HPV eingefangen habe, hat sich mein Leben stark verändert so dass es sogar Auswirkungen auf meine Kinder hat. Ich wasche mir stets die Hände, desinfiziere mit speziellen Desinfektionsmitteln gegen behüllte und unbehüllte Viren alles was ich berührt habe, wasche alles mit 60°C, bügele mit Dampf und vermeide es im Bett mit Ihr eng zu kuscheln. Selbst wenn Sie mir ein Küsschen geben will, denke ich an HPV und dass ich es Ihr geben könnte. Obwohl ich nicht mal weiß ob meine Frauenkontakte überhaupt HPV hatten, wirkt es sich so sehr auf mich aus, dass ich seit 1,5 Jahren jegliche Kontakte zu Frauen vermeide und selbst eine sich anbahnende Beziehung ablehnte. Ich war vor einem Jahr bereits beim Urologen und bat um einen HPV Test den er ungläubig vornahm und mir sagte, es sei ohne Verdacht doch recht unüblich. Der Test, der durch einen Abstrich der Harnröhre stattfand, war negativ! Jedoch könnten auch andere Körperpartien betroffen sein oder die Infektion war zu diesem Zeitpunkt bereits durchgestanden. Unseren Sohn haben wir bereits vor einem Jahr gegen HPV impfen lassen aber auch er könnte betroffen sein, obwohl der Kontakt zu ihm als 11 jährigem nicht so innig ist wie bei meiner kleinen Tochter. Ich befinde mich nun in psychologischer Behandlung, doch eine medizinische Meinung zu meiner Befürchtung/ Angst fehlt mit gänzlich. Vor allem nachdem ich einen Bericht des Spiegels las, wo in einer Studie an über 100 Mädchen knapp 20 Mädchen ab 4 Jahren HPV Hochrisiko Typen festgestellt wurden. Es stand zwar da, dass Kinder wohl ohne sexuelle Kontakte keine Gebärmutterhalskrebs entwickeln aber es stand nichts dazu da, ob sich an der Scheide etwas entwickeln könnte! Ich weiß, dass mein Verhalten meinen Kindern nicht gut tut, aus diesem Grunde befinde ich mich in psychologischer Behandlung und versuche die Auswirkungen meiner Angst von meinen Kindern so gut es geht fern zu halten! Jedoch eine auf Fakten beruhende medizinische Einschätzung wäre aus meiner Sicht hilfreich. Darum möchte ich Sie um Ihre Einschätzung bitten, mache ich mir evtl. unbegründete/ übermäßige Sorgen? Sollte ich meine Ex-Frau bitten mit meiner Tochter zum Frauenarzt zu gehen um eine HPV Infektion auszuschließen sofern das möglich ist oder das eine regelmäßige Beobachtung bereits jetzt durch einen Frauen- bzw. Kinderarzt stattfindet?


Dr. med. Helmut Mallmann

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Also wenn Sie keine sexuellen Kontakt zu Ihren Kindern haben, ist eine Übertragung von HPViren eher unwahrscheinlich. Aber letztlich kann ich das in einer individuellen Situation nicht wirklich beurteilen und es besteht auch immer in Foren das Risiko, dass man den Fragensteller in unberechtigter Sicherheit wiegt oder unnötig verunsichert. Besprechen Sie das Problem bitte mit Ihren behandelnden Ärzten. Gruß Dr. Mallmann


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