petitechouchou
Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann, ich habe am 22.11.11 (Dienstag) einen kleinen Jungen auf die Welt gebracht und bin seit Freitag wieder zu Hause. Im Krankenhaus lief alles ganz gut. Seit Samstag bin ich mit den Nerven am Ende. Ich habe nur geweint, hatte das Gefühl keinerlei Muttergefühle zu haben und habe mich als totale Versagerin gefühlt. Mein Freund kommt zudem so unglaublich gut mit dem Kleinen zurecht, dass ich noch mehr an mir Zweifel. ICH bin doch die Mama ICH habe ihn 10 Monate rumgetragen und ihn auf die Welt gebracht. Wieso liebt er dieses kleine Wesen so abgöttisch und ich fühle rein gar nichts? Meine Hebamme weiss darüber bescheid und meint es würde die Tage besser werden. Heute war es schon besser, aber als ich mit ihm draussen war und er anfing zu weinen, ist mir schlecht geworden, der Puls raste und ich fing an zu zittern. Mein Freund musste mich wirklich lange beruhigen. Morgen geht er das erste mal arbeiten und ich habe so eine Angst zu versagen. Ist das noch normal? ich hab den kleinen schon lieb und schaffe es auch ihn zu beruhigen und zu versorgen aber es macht mir keine Freude. Ich stehe dauernd unter Strom und komm überhaupt nicht zur Ruhe auch wenn mein Freund Nachts sich um den Kleinen kümmert, damit ich schlafen kann. Ich fühle mich ganz schrecklich! Geht das vorbei? Oder stimmt etwas nicht mit mir?
Liebe petitechouchou, nach all den körperlichen, hormonellen und psychischen Veränderungen durch Schwangerschaft, Geburt und Stillen, darf es nicht verwundern, dass Körper und Seele einmal erschöpft sind. Der Unterschied von einem Erschöpfungssyndroms zu einer echten Wochenbettdepression ist aber fließend. Besprechen Sie die Situation mit Ihrem Frauenarzt. Der kann Sie ggf. an einen Spezialisten weiter verweisen. Manchmal brauchen wir zur Lösung unsere Probleme einmal Hilfe von außen. Gruß Dr. Mallmann