Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

Gebärmuttersenkung

Dr. med. Helmut Mallmann

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Gebärmuttersenkung

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Hallo Dr. Mallmann, habe einige Fragen hierzu: Bei mir wurde eine Gebärmuttersenkung festgestellt. Meine Beschwerden sind: Schmerzen beim GV (stößt gegen den Muttermund, weil Scheide verkürzt), Tamponbenutzung nicht mehr möglich (wegen verkürzter Scheide), Blutung (leichte) bei/nach GV, Probleme beim Stuhlgang (Schmerzen davor), tiefsitzende Rückenschmerzen - vor allem nach längerem Stehen, aber auch Laufen (Gefühl, in der Mitte "durchzubrechen", muss mich dann immer nach vorne beugen...). Ich bin zum Glück (noch?) nicht inkontinent, aber die Beschwerden reichen mir so schon. Habe zwei Kinder geboren (16 und 4 Jahre alt). Seit Geburt meiner Tochter (bzw. einige Zeit danach) habe ich diese Beschwerden. Meine Gynäkologin meinte, mit Beckenbodentraining könne ich nichts mehr bessern, nur aufhalten! Heißt das, ich muss nun immer mit den Beschwerden leben - Rückenschmerzen, Stuhlprobleme und absolut keine Freude am Sex mehr bzw. an/bei Penetration. ?? Ich habe im Internet über ein Würfelpessar gelesen. Warum hat meine Gyn. mir davon aber nichts gesagt? Sie hat mir nur gezeigt (an ihrem Finger) wie kurz meine Scheide ist und meinte, meine Rückenschmerzen seien typisch für Gebärmuttersenkung. - Das war alles. Was kann ich aber tun, um eine Verschlimmerung nicht nur aufzuhalten, sondern um wirklich eine Verbesserung herbeizuführen? Geht das nur noch mit einer OP? (Meine Gyn. sagte, das sei jetzt noch nicht nötig, aber ich würde in der Zukunft sicher nicht darum herumkommen.) Soll ich das mit dem Würfelpessar einmal ansprechen/versuchen - oder ist das auch nur ein Mittel um Schlimmeres zu vermeiden - aber ohne Möglichkeit der Besserung meiner aktuellen Beschwerden? Um die Beschwerden nicht mehr zu haben (gerade auch bei GV) müsste die Gebärmutter ja wieder weiter "nach oben" kommen. Aber ist das möglich - wie?? Anmerkung: Hatte früher nie Probleme beim Sex - ist wirklich nicht "psychisch" bedingt, sondern erst seit/nach Geburt meines zweiten Kindes (bzw. einige Zeit später) - habe leider in der Schwangerschaft und danach schwer geschleppt (Möbel etc. - Neuanschaffungen und wegen Umzug) und auch meine Tochter noch lange Zeit viel getragen (auch noch mit zwei und drei Jahren). WAS kann ich tun, um es ZU BESSERN?? Vielen Dank schon jetzt! Freundliche Grüße Skyla


Dr. med. Helmut Mallmann

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Liebe Skyla, zu Ihren Fragen: Soll ich das mit dem Würfelpessar einmal ansprechen/versuchen - oder ist das auch nur ein Mittel um Schlimmeres zu vermeiden - aber ohne Möglichkeit der Besserung meiner aktuellen Beschwerden? Nicht jetzt die erste Wahl. Um die Beschwerden nicht mehr zu haben (gerade auch bei GV) müsste die Gebärmutter ja wieder weiter "nach oben" kommen. Aber ist das möglich - wie?? Wichtig ist Beckenbodengymnastik. Manchmal kann man auch die Gebärmutter wieder in Ihre ursprüngliche Lage zurückverlegen., Anmerkung: Hatte früher nie Probleme beim Sex - ist wirklich nicht "psychisch" bedingt, sondern erst seit/nach Geburt meines zweiten Kindes (bzw. einige Zeit später) - habe leider in der Schwangerschaft und danach schwer geschleppt (Möbel etc. - Neuanschaffungen und wegen Umzug) und auch meine Tochter noch lange Zeit viel getragen (auch noch mit zwei und drei Jahren). Na ja, Sie sind es bestimmt nicht Schuld. Man muss sehen was man tun kann. Der Grad der Senkung muss genau bestimmt werden. Wo ist der Gebärmutterhals zu sehen? Am Anfang der Scheide, in der Mitte oder ganz weit oben? Ist jede Art von Scheideninfektion ausgeschlossen. Drücken Blase und/oder Darm in die Scheide? WAS kann ich tun, um es ZU BESSERN?? Beckenbodengymnastik kann häufig deutliche Besserung bringen. Anbei eine gewisse Anleitung: Beckenbodengymnastik einfach aber effektiv Der Geck dieser Gymnastik liegt in seiner Einfachheit. Sie brauchen sich nicht unterschiedliche Übungen zu merken. Es gibt nur eine. Ziehen Sie den Beckenboden langsam an, so fest wie möglich Halten Sie diese Spannung indem Sie langsam bis 5 zählen Entspannen Sie den Muskel langsam und zählen bis 10 Entspannung also doppelt solange wie die Anspannung Wann? Wie? Wo? Z.B. Wenn Sie zu Bett gehen. Legen Sie sich einfach hin und machen die Übung 20mal. Mehr ist natürlich besser. Anfangs kann es hilfreich sein, die Beine etwas anzuwinkeln, um den Beckenbodenmuskel besser zu spüren. Spanne ich auch den richtigen Muskel an? Setzen Sie sich auf einen Stuhl ohne sich anzulehnen. Lassen Sie die Schultern hängen und machen Sie einen Katzenbuckel. Jetzt spannen den Beckenboden an. Dabei wird meist auch der Gesäßmuskel angespannt. Jetzt setzen Sie sich gerade, machen ein Hohlkreuz und spannen an. Dabei wird der Gesäßmuskel ausgeschaltet. Sie können auch während der Darm- oder Blasenentleerung einmal versuchen den Stuhlgang oder Harn zurückzuhalten. Da spüren Sie den Beckenbodenmuskel deutlich. Bitte nicht als Übung nur um den Beckenbodenmuskel einmal zu spüren. Ihr Frauenarzt kann Ihnen auch bei der Untersuchung sagen, ob Sie den richtigen Muskel anspannen. Was kann ich sonst für den Beckenboden tun? Vermeiden Sie starkes Pressen beim Stuhlgang. Sorgen Sie für regelmäßigen Stuhlgang. Vermeiden Sie Verstopfung. Ernährung!!! Viel Trinken!!! Nutzen Sie beim Tragen und Heben Hilfen: Einkaufwagen, Rollwagen, Sackkarren, Ehemann usw.. Nicht so schwer heben. Beim Heben und Tragen auf aufrechten Gang achten. Beugen Sie sich nicht nach unten um etwas aufzuheben. Gehen Sie aufrecht in die Knie und heben Sie den Gegenstand in aufrechter Haltung hoch. Meiden Sie enge Kleidung. Sport: Schwimmen, Ballett, Tanzen, Walking, Skaten, Fechten Fahrradfahren ohne Anstrengung, leichtes Joggen Fragen Sie auf jeden Fall Ihren Frauenarzt, ob bei Ihnen individuelle Gründe dagegen sprechen. Gruß Dr. Mallmann


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