Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

Endometriose und Schwangerschaft

Dr. med. Helmut Mallmann

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Endometriose und Schwangerschaft

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Hallo, Ich hatte seit meiner Pubertät bei jeder Periode starke Regelschmerzen mit Krämpfen, Erbrechen und Schwindel. Leider wurde das nie wirklich ernst genommen und untersucht. Irgendwann bekam ich dann den Nuvaring und die Schmerzen waren so gut wie weg. Nach Absetzen des Nuvarings hatte ich bei der ersten Regel ebenfalls keine Schmerzen. Im 2. Zyklus wurde ich schwanger. 9 Monate nach der Geburt bekam ich wieder meine Regel: beim ersten Mal noch komplett schmerzfrei und schwächer als ich es von früher kannte. Die nächsten 2 Male wurde es jedoch mit jedem Mal schmerzhafter und die Blutung stärker. Nun zu meinen Fragen. Mir ist bewusst, dass Sie keine Ferndiagnosen stellen können, aber ist die Vermutung einer Endometriose plausibel? Ich habe gehört, dass die Fruchtbarkeit oft eingeschränkt ist. Bin ich so schnell schwanger geworden, weil die Nutzung des Nuvarings (3 Jahrs lang) die eventuellen Endometrioseherde "ausgetrocknet" hat? Wir haben einen erneuten Kinderwunsch und sind uns bezüglich des passenden Zeitpunkts noch unsicher. Macht es Sinn, es sofort wieder zu versuchen, weil es durch eine eventuelle Endometriose mit jedem Zyklus schwieriger wird? Sind unsere Chancen auf eine Schwangerschaft deutlich geringer, wenn wir noch ungefähr ein Jahr warten? Macht eine hormonelle Verhütung im Falle einer Endometriose Sinn, auch wenn man sie nur 4-5 Monate nutzt und dann wieder absetzt, um schwanger zu werden? Eigentlich wollen wir mit Kondom verhüten, aber ich habe Angst, dass die Zeit gegen uns spielt und eine hormonelle Verhütung helfen könnte, die Endometriose im Schach zu halten. Aber lohnt sich das für wenige Monate?


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Mir ist bewusst, dass Sie keine Ferndiagnosen stellen können, aber ist die Vermutung einer Endometriose plausibel? Könnte sein, dass es sich um eine Endometriose handelt. Vor allem dann wenn die Schmerzen mit Beginn der Regelblutung weggehen. Ansonsten kann es sich auch ein östrogene Hormonlage handeln. Ich habe gehört, dass die Fruchtbarkeit oft eingeschränkt ist. Bin ich so schnell schwanger geworden, weil die Nutzung des Nuvarings (3 Jahrs lang) die eventuellen Endometrioseherde "ausgetrocknet" hat? Könnte sein. Bei der östrogenen Hormonlage hat auch die hormonelle Verhütung einen positiven Einfluss. Wir haben einen erneuten Kinderwunsch und sind uns bezüglich des passenden Zeitpunkts noch unsicher. Macht es Sinn, es sofort wieder zu versuchen, weil es durch eine eventuelle Endometriose mit jedem Zyklus schwieriger wird? Sind unsere Chancen auf eine Schwangerschaft deutlich geringer, wenn wir noch ungefähr ein Jahr warten? Könnte sein. Es kommt auf Ihr Alter an. Wenn Sie älter als 35 sind wird in jedem Folgejahr die Schwangerschaftschance geringer. Macht eine hormonelle Verhütung im Falle einer Endometriose Sinn, auch wenn man sie nur 4-5 Monate nutzt und dann wieder absetzt, um schwanger zu werden? Eigentlich wollen wir mit Kondom verhüten, aber ich habe Angst, dass die Zeit gegen uns spielt und eine hormonelle Verhütung helfen könnte, die Endometriose im Schach zu halten. Aber lohnt sich das für wenige Monate? Nicht wirklich. Ich würde alternativ eine zyklische Therapie mit Progesteron vorschlagen, das greift nicht direkt in Ihren Zyklus ein und mindert die Blutungsstärke und Menstruationsschmerzen nachhaltig. Ich glaube so sollte es gelingen. Alles Gute !!! Gruß Dr. Mallmann


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