Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

Adenomyose

Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Adenomyose

Andi119

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Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann, Meine Tochter (gerade 18 geworden) leidet seit dem 13. Lebensjahr an unterleibsschmerzen. Über die Jahre wurden diese immer schlimmer. Nicht nur während der Periode, sondern auch dazwischen und teilweise Schmerzen über Wochen. Wg. V. a. Endometriose wurde vor zwei Jahren eine LSK durchgeführt, bei der nichts zu sehen war, außer verwachsungen,für die es keine Erklärung gab. Vor einem Jahr, wurde nochmal eine LSK gemacht, während einer akuten Schmerzphase mit anhaltenden schmierblutungen trotz Pille im LZ. Keine Endoherde, jedoch Blut im Bauchraum, erneut Verwachsungen. Die Ärztin hat den v. A. Adenomyose geäußert und retrograde Menstruation. Es wurde daher auf zafrilla umgestellt. Die Eingewöhnung war schwer wegen der Nebenwirkungen, nach 3 Monaten konnte aber Besserung erreicht werden. Leider haben im März wieder anhaltende schmierblutungen und extreme Schmerzen begonnen. Ibuprofen, naproxen.... halfen nicht. Novalgin nur in hohen Dosen ein wenig, zum Teil war tramadol notwendig. Ich habe sie für eine zweitmeinung in einem MIC Zentrum in Frankfurt vorgestellt. Die Ärztin konnte eine dreifach verdickte vordere Gebärmuttervorderwand im ultraschall erkennen. Die adenomyose scheint diffus verteilt zu sein, so dass eine OP keine Lösung ist. Es wurde jetzt vor kurzem eine teilablation gemacht.... Zafrilla setzt ihr im Moment körperlich und psychisch zu. Ihre Ärztin meinte, dass in Kürze ein Medikament zur Behandlung von Myomen auf den Markt kommt und sie damit einen Versuch starten will... Mehr konnte od. darf sie wohl vor Zulassung nicht dazu sagen. Meine Tochter beginnt im Oktober eine Ausbildung und möchte bis dahin wieder körperlich stabil sein. Sie hat Angst, sie könnte ihren Ausbildungsplatz in ihrem Traumberuf als hebamme sonst verlieren, für den sie so gekämpft hat. Wir sind verzweifelt und suchen nach einer Lösung. Haben Sie noch einen Rat für uns? Ist Ihnen zu dem kommenden Medikament etwas bekannt? Ich habe inzwischen auch mehrfach von einer neuen Pille (slinda) gehört.... Ich wollte mich auch schon wegen einer mrgfus Behandlung erkundigen, unsere Ärztin sieht dies aber kritisch.... Vielen Dank für Ihre Antwort


Dr. med. Helmut Mallmann

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Bevor man eine spezifische Behandlung einer Adenomyose beginnt, würde ich bei diesem LSK-Befund zunächst auf Chlamydien testen und sogar bei negativem Test eine Antibiose mit Doxycyclin empfehlen. Es gibt manchmal Infektionen, die sich nicht nachweisen lassen, und bei solchen Beschwerden und möglichen Therapien, finde ich eine Antibiose „harmlos“. Gruß Dr. Mallmann


Andi119

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Inwiefern kann hier eine clamydieninfektion eine Rolle spielen? Die Symptome waren schon lange da, ehe sex überhaupt ein Thema war. Vorsorgeuntersuchungen - abgesehen davon dass sie Dauergast bei der Ärztin ist - waren bisher unauffällig. Bei der zuletzt durchgeführten HSK fand sich ein Hoch aufgebautes endometrium, was ja unter zafrilla eigentlich eher nicht der Fall sein sollte. Es wurde auch etwas zur Histologie gegeben, der Befund liegt mir allerdings nicht vor


Dr. med. Helmut Mallmann

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Ich finde halt, dass bei den möglichen Maßnahmen, der Versuch einer Antibiose verhältnismäßig „harmlos“ ist. Und wenn es nicht die Chlamydien sind, könnten es Mykoplasmen usw.... sein, die solche Beschwerden verursachen. Gruß Dr. Mallmann


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