Kugelrund84
Sehr geehrter Herr Dr. Costa, ich habe im ersten Trimester der SS regelmäßig (1x wöchentlich 200g) Zuchtlachs aus norwegischer Aquakultur gegessen (gegart, nicht roh). Nun habe ich gelesen, dieser sei stark belastet (Futtermittel). Kann das Ungeborene einen Schaden genommen haben? Bisher waren alle Untersuchungen unauffällig. Sollte man Zuchtlachs besser meiden oder gibt es so etwas wie eine maximale Verzehrmenge pro Woche? Vielen Dank.
Wenn Sie einmal pro Woche (Zucht-)Lachs gegessen haben, ist das nicht als "zu viel" einzustufen. Es stimmt schon, dass es Unterschiede zwischen Zuchtfischen und solchen, die "in freier Wildbahn" leben, gibt. Nach meiner Einschätzung ist es so, dass die gezüchteten Futtermittel bekommen und man ziemlich genau weiß, was diese Fische fressen. Bei den "freien" weiß man das nicht und es gibt keine Garantie, dass ein Wildlachs nur das frisst, was für uns, Menschen am besten wäre... Weil diese Fische diese Information von uns nicht bekommen, trotz Internets und Handys... Und so fressen sie, was sie in der Natur so finden. Die einzige Möglichkeit, herauszufinden, was jeder Fisch gefressen hat, ist eine Untersuchung im Labor. Dafür müsste man jeden Fisch untersuchen, bevor er in die Pfanne kommt... Das geht, natürlich nicht. Die Stichproben sagen zwar etwas aus, aber auch nicht alles. Mit anderen Worten vergleicht man hier etwas, was man durch Untersuchungen herausgefunden hat (also Zuchtfische) mit anderen, bei denen solche Untersuchungen nicht ständig durchgeführt werden. Wie Sie merken, ist nicht alles in der Natur so geschaffen, dass es uns, Menschen passt und schmeckt. Deswegen wäre ich etwas vorsichtig, wenn man die natürlich aufwachsenden Fische als grundsätzlich gesund bezeichnet. Obwohl auch ich eher diejenigen bevorzuge, die nicht mit Futtermitteln, aufgezogen worden sind. Wenn sich Ihr Kind normal entwickelt hat, brauchen Sie sich also keine Sorgen zu machen.
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