Hettie
Hallo Herr Prof. Costa, als ich gerade über das Phasin gestolpert bin, bin ich auf dem Solanin gelandet. Ich habe öfter in der Schwangerschaft viel Aubergine gegessen, aber nicht gekocht, sondern roh in die Pfanne gegeben und gebraten. Das Bratenfett habe ich nicht verworfen, sondern gleich mit zu einer Nudel-Sauce verarbeitet. Oder ich habe sie in Mehl gewälzt und auch so das Bratenfett mitgegessen. Irgendwie dachte ich, dass hier das gleiche wie bei Tomaten gilt: Das Grüne abschneiden und gut. Schadet Solanin dem Baby oder würde nur ich das merken? Muss man Auberginen wirklich anders zubereiten? So langsam traue ich mich immer weniger zu essen. Danke für die ganzen Antworten
Solanin ist eine schwer lösliche, leicht bitter schmeckende Substanz, die weder durch Hitze zerstört noch von menschlichen Verdauungsenzymen abgebaut wird. Es geht beim Kochen zwar ins Kochwasser über, bleibt dort aber erhalten. Das Kochwasser der Kartoffeln sollte deswegen besser weggeschüttet werden. Auch im erhitzten Öl bzw. Fett bleibt Solanin erhalten, auch dieses soll also nicht weiter verwendet werden. Wenn Sie reife Auberginen verwenden, enthalten diese ganz wenig Solanin. Das gleiche gilt auch für Kartoffeln und Tomaten, je reifer das Gemüse, umso niedriger der Solaningehalt. Zu viel Solanin würden Sie selbst bemerken, indem Sie in erster Linie Magen-Darm-Beschwerden bekommen. Da das nie der Fall war, dürfen Sie davon ausgehen, dass die von Ihnen aufgenommenen Mengen an Solanin sehr gering waren und Sie weder sich noch Ihrem Kind geschadet haben. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, sollten Sie a) reife Auberginen verwenden und b) das Bratfett verwerfen. Wenn die Tomaten reif sind, enthalten Sie absolut minimale Solanin-Mengen und sind also kein Problem mehr.