Konzentrationsschwierigkeiten

Hallo, sind Sie denn in einem SPZ zur Diagnostik und Behandlung? Wurde eine kognitive Leistungsüberprüfung gemacht,um Unter-oder Überforderung auszuschliessen? ADS ist komplex und individuell sehr verschieden, oft tritt es mit weiteren Problemen (Wahrnehmung,sensorische Integration,Entwicklung,...) auf, es sollte eine interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Förderungen stattfinden (Lehrerin-Eltern-Therapeuten/Ärzte). Mögliche Therapieprogramme der Ergotherapie sind: Training nach Lauth/Schlottke (mittels Karten wird Handlungsplanung/Struktur trainiert), Attentioner (Aufmerksamkeitstraining in der Gruppe mit Test vor und nach Training und Überprüfung welcher Aufmerksamkeitsbereich problematisch ist, mit Elternsettings), Intra Act Plus Konzept nach Jansen/Streit (Videoarbeit mit Kind und Eltern, nützlich z.B.für die Hausaufgaben-Situation), Sensorische Integration nach Ayres, Alertprogramm (kennenlernen,einschätzen und regulieren des Erregungsgrades und Anpassung an die jeweilige Tätigkeit). Marburger Konzentrationstraining hatten Sie ja schon. Es sollen natürlich nicht alle möglichen Therapieprogramme gemacht werden. Wichtig ist, was ihrem Kind hilft und im Alltag Erleichterung bringt. Für zuHause: am wichtigsten für Kinder mit ADS/ADHS ist Struktur, diese gibt Sicherheit und Orientierung, vorherige Änderungen im Ablauf ankündigen, Kinder mit ADS/ADHS brauchen mehr Wiederholung und Erinnerungen, Blickkontakt in der Kommunikation hilft Aufmerksamkeit zu erhalten. Bewegung täglich integrieren, sie hilft Aufmerksamkeitsprozesse zu steuern. Vielleicht hilft abends zur Entspannung PMR,autogenes Training für Kinder?Vielleicht ist es aber für ihr Kind dann wieder zuviel erforderte Konzentration. Achten Sie auf die Körperwahrnehmung,sensorische Diät: oft werden zuviele Reize der Sinne hören/sehen im Alltag geboten und viel zu wenige für spüren/fühlen/Gelenke/Druck und Zug auf den Körper:Somationstechnik/Gelenkapproximation im Alltag einbauen,gern auch als Abendritual (oder Massagen), erfragen Sie die Technik bei den Therapeuten/innen. Gleichermaßen wichtig ist, dass das Kind nicht eine Ausgrenzung/negativen Stempel durch die Diagnose bekommt und das Augenmerk aller Bezugspersonen nicht nur auf den Problemen liegt,sondern v.a.auch die Stärken des Kindes fokussiert und betont werden. Das Kind sollte in der Behandlung lernen MIT ADS zu leben und Strategien bekommen, was hilft und nicht TROTZ der Diagnose.Durch die Behandlungen wird das Syndrom nicht beseitigt,sondern es wird gelernt,wie der Alltag damit gemeistert wird,da ADS das ganze Leben begleiten wird,das Kind/Bezugspersonen aber lernen werden, damit umzugehen und deshalb die Diagnose nicht als etwas negatives gedeutet werden soll. Den Nachteilsausgleich erfragen Sie bitte bei der Schule, es gibt ja jetzt auch noch keine Noten. Alles Gute für die Zukunft

P.S. Sie sitzt vorne in Lehrernähe, hat ein luftgefülltes Sitzkeilkissen.

Sie hat AVWS (dichotisches Hören, Merkfähigkeit und das Hören im Störgeräusch ist beeinträchtig) und auch noch eine leichte muskuläre Hypotonie Sie turnt 2x wöchentlich in einer Turngruppe.

Abends kann sie nur sehr schwer einschlafen - hat viele Geräusche / Gedanken im Kopf, die sie nicht abschalten kann. Trotz tagsüber viel toben und abends "Cool down".