Mitglied inaktiv
Sg Herr Dr. Posth! Mein Sohn (war im Dezember 2 Jahre alt) fürchtet sich plötzlich vor Dingen, die im noch vor kurzer Zeit großen Spaß gemacht haben. So fährt er seit einigen Wochen nicht mehr mit dem Lift oder der Ubahn. Nähern wir uns einem Lift so klammert er sich an mir an und beginnt angstvoll zu weinen. Lieber geht er 6 Stockwerke hinauf als mit dem Lift zu fahren. Wie geht man grundsätzlich mit solchen Ängsten um. Soll ich einmal einfach mit ihm in einen Lift einsteigen, damit er sieht, dass nichts passiert und dass er in der Lage ist seine Ängste zu überwinden? Oder soll ich warten bis diese Angst so vergeht wie sie gekommen ist? Danke für ihre Antwort. Elisabeth
Liebe Elisabeth, über die Entwicklung der Furcht habe ich schon viel geschrieben, bitte mal den Suchlauf bemühen. Man muß nun unterscheiden zwischen Furcht vor bestimmten Gegenständen oder Ereignissen und Furcht, die eine vermeindliche Bedrohung für den eigenen Körper widerspiegelt, wie z.B. die Angst vor zu engen Räumen oder dem Eingeschlossensein (Klaustrophobie). Letzteres ist etwas komplizierter zu werten. Aber auch hier gilt, sofort und ohne eigene Vorbehalte, sich der Sache zu nähern und die aufkommende Angst durch das Ansprechen des kindlichen Verstandes zu deregulieren. So wäre es richtig, mit seinem Sohn sich doch immer wieder mit dem Gegenstand Lift/Aufzug auseinanderzusetzen, ihm zu erklären, wie und daß die Tür immer wieder aufgeht, daß es Sicherheitsmaßnahmen gibt, usw. Vielleicht fährt man nicht gleich wieder damit, aber man geht hinein und "übt", in dem erst einmal nur so tut. Viele Grüße
Mitglied inaktiv
Hallo Elisabeth! Bei uns (im Januar 2 gewesen) ist es auch im Moment so. Dr. Posth hat zum Thema "Furcht" schon viel geschrieben. Wir erklären unserem Sohn jetzt die Maschinen. Er durfte unter den Rasenmäher gucken, anfassen, als er aus war, zusammen mit mir anfassen als er lief etc. Da hat er hinterher schön im Sand gespielt und mein Mann hat gemäht. Fahrstuhl geht auch wieder, ich habe ihm gezeigt, daß ich ja auf die Knöpfe drücke und der Fahrstuhl deshalb fährt. Zug/ Straßenbahn funktioniert auch, er hat dazu ein Bilderbuch und wir haben auch geguckt, daß da ein Fahrer drinne sitzt, der steuert. Wie halt beim Auto. So machen wir das jetzt bei allem, wo er Angst vor hat und es funktioniert. Viele Sachen sind ihm weiter zu laut, aber mittlerweile klammert er sich dann nicht mehr fest, sondern er geht weg oder macht die Tür zu. LG, Silke