Mitglied inaktiv
Guten Morgen, ich habe da mal ein Anleigen, welches meine Tochter Laura betrifft. Laura wurde am 15.12.2000 per Notsectio in der 27.SSW geboren. Sie hat verschiedene Folgeerkrankungen - BPD noch interm. O2 Bedarf, pulmonale Hypertonie, muskul. Hypotonie ..usw...- Als wir vorletzte Woche bei der KG waren und zwar in der Cranio Sacral Therapie, fing Laura an zu erzählen: Ich war klein, da waren viele Babys, ich lag oben und ein Onkel hat mich gepiekt. Ich war alleine. Die Krankengymnastin und ich schauten uns ungläubig an und Laura zeigte doch wahrhaftig die Stellen, die so oft punktiert werden mussten: Fersen, Kopf und Ellenbeuge (dort hat der ZVK für 7 Wochen gelegen). Die Handrücken, die am schlimmsten vernarbt sind, weil so oft Infusionen gelegt wurden (Zeitweise hatte sie den ZVK + 3 Zugänge extra)Es war ein richtig unheimliches Gefühl für mich. Kann es wirklich sein, das die Laura sich an die Zeit erinnert?? Es ist für mich fast unvorstellbar. Andererseits...wenn ich an die ganzen schmerzhaften Prozeduren denke....ob sie es doch noch bewußt wissen könnte? Ich denke Schmerz vergisst man so schnell nicht. Ich muß dazu noch sagen, Laura war intubiert und hat sehr geweint, aber man konnte nichts hören...nur dieses vor Schmerz verzerrte Gesichtchen sehen. Es gab mal eine Laborfrau (meines Erachtens eine für die Behandlung von Kindern mangels Einfühlungsvermögen völlig Fehl am Platz) , die nahm der Laura Blut ab und meinte: so ein braves Kind, sie ist ruhig und gibt keinen Mucks von sich. Dabei hätte sie Laura nur einmal richtig ansehen müssen, denn so einen Beatmungsschlauch/Tubus übersieht man bei einem Baby mit einem Kopfumfang von nur 24 cm eigentlich nicht. Laura schrie bei der Aktion wie am Spiess, nur ören konnte es niemand. Ich habe sie immer durch kuscheln und Berühren getröstet wenn solche schmerzhaften Aktionen anstanden..und das war manchmal 5-8 x tgl. der Fall. Wie kann ich meinem Kind helfen, wie soll ich darauf reagieren?? Um Ihr die Geschichte rund um die frühe Geburt zu erklären ist sie doch noch viel zu klein. Wir haben es Ihr bis jetzt nie erzählt was sie so alles schon erleben musste... Was soll ich tun?? Liebe Grüße und vielen Dank für eine Antwort Euch allen! Kerstin und Laura, 15.12.2000, 27.SSW
Liebe Kerstin, daß auch schon Frühgeborene Schmerzen wahrnehmen, gilt heute als wissenschaftlich erwiesen. Das ist natürlich ein "Scherz" für jemanden wie mich, der 1980 ein Jahr lang auf einer Frühgeborenenstation gearbeitet hat. Da waren dann die Frühchen nicht mehr intubiert, und ich konnte ihre noch recht leisen Schreie immer wieder mit einem starken Mitleidgefühl in mir mit eigenen Ohren hören. Wissenschaft geht manchmal schon recht merkwürdige Wege. Aber erinnern an einzelne Zusammenhänge kann sich ein ehemaliges Früh- oder Neugeborenes aus verschiedenen Gründen der neurophysiologischen Reifung nicht. Da sind andere Erfahrungen, Gefühlserlebnisse nämlich gespeichert, aber keine ereignishaften. Die stammen immer von Erzählungen, und Kinder sind da Meister im Aufschnappen. Sie als Erwachsene merken gar nicht, daß das Kind das mithört, was Sie erzählen, und ich wette, sie haben die Geschichten aus der Intensivstation sicher schon hundert mal mehr oder weniger jemandem erzählt, auch im Beisein Ihrer jetzt 3jährigen Tochter. Viele Grüße
Mitglied inaktiv
ich könnte mir schon vorstellen das sich deine kleine an das erinnern kann. wenn es ihr niemand erzählt hat woher will sie es denn sonst wissen? liebe grüße
Mitglied inaktiv
Doch, ich würde mir ihr darüber sprechen. Nach und nach und nicht in allen Einzelheiten, aber ich denke nicht, dass es grundsätzlich zu früh ist. Unbewusst erinnert sie sich garantiert daran, sicher mehr so gefühlsmässig, aber offenbar manchmal sehr plastisch. Wenn das jetzt schon ganz offensichtlich ans Bewusstsein drängt, dann würde ich auch versuchen ihr dabei zu helfen, ihre Gefühle und Erinnerungen einzuordnen. LG, Chr.
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