Frage im Expertenforum Entwicklung des Babys in der Schwangerschaft an Dr. med. Helmut Mallmann:

Nahrungsergänzungsmittel notwendig?

Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Nahrungsergänzungsmittel notwendig?

Renette

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Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann, leider bin ich (27 Jahre, 25. SSW) momentan sehr verunsichert bezüglich der Notwendigkeit von Nahrungsergänzungsmitteln und bekomme langsam Panik. Bisher habe ich auf jegliche Ergänzung verzichtet (keine Folsäure, kein Jod u.ä.), weil ich der Meinung war, dass ich trotz meiner vegetarischen Ernährung durchaus in der Lage bin, einen erhöhten Bedarf ohne Ergänzung zu decken. Ich esse täglich frisches Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte, Milchprodukte etc., alles frisch zubereitet in Bio-Qualität. Jetzt habe ich aber doch Angst bekommen, dass das nicht reicht und z.B. über eine Ergänzung von DHA gelesen. Fisch esse ich seit mehr als 20 Jahren nicht, weil ich davor einen großen Ekel habe, Fleisch seit ca. 4 Jahren nicht mehr... . Eigentlich würde ich gerne weiterhin nichts ergänzen, es geht mir sehr gut, die SS verläuft komplikationslos. Was meinen Sie dazu? Gefährde ich mit meiner Einstellung womöglich das Ungeborene?


Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann

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Na ja, es ist so, wir haben einen Mangel an Folsäure und Jod. Das wird empfohlen durch Nahrungsergänzungsmittel auszugleichen. Bei einer Unterversorgung mit Jod kann es zu negativen Auswirkungen auf die kognitive und psychomotorische Entwicklung des Kindes kommen. D.H. es muss nicht dazu kommen, es kann aber vorkommen. Dann wird Ihr Kind das Abi halt mit einem Notenschnitt von 2,2 anstatt mit 1,6 schaffen. Bei der Folsäure kommt es tatsächlich häufiger zu offenem Rücken. Das sollte aber in Ultraschall in der 20 SSW aufgefallen sein. Bei den Omega 3 Fettsäuren kann es bei Unterversorgung etwas häufiger zu Frühgeburten kommen, und auch ein Zusammenhang mit der kognitiven Entwicklung könnte bestehen. Also nicht so wirklich aufregen. Jod und Folsäure würde ich schon empfehlen und bei veetarischer Ernährung auf Omega 3 Fettsäuren. Gruß Dr. Mallmann


Renette

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Vielen Dank für Ihre Antwort, die mich doch sehr beruhigt hat! Beim Ultraschall in der 20. SSW sah man (bzw. selbst ich als Laie), dass der Rücken schön geschlossen ist. Ich wusste ja, dass der Folsäurebedarf erhöht ist und habe mich wirklich sehr, sehr bemüht auf die empfohlenen 550 Mikrogramm zu kommen und rein rechnerisch ist das ja durchaus über die Nahrung möglich, Lebensmittel, die viel Folsäure enthalten, punkten ja auch noch mit anderen wichtigen Inhaltsstoffen. So war/ist jedenfalls meine Logik: „Riskieren“, dass ich vielleicht nicht jeden Tag das Soll erreiche, dafür aber super viel Gemüse/Obst/Hülsenfrüchte etc. essen und damit den Grundstein für eine gesunde Ernährung legen, die mich (bzw. uns) gut versorgt. Ich glaube, diese Ernährungsweise würde ich nicht so stringent „durchziehen“, wenn ich die „Sicherheitsvariante“ Folsäuretabletten gewählt hätte. Über Jod habe ich mich ehrlich gesagt bisher nicht so viele Gedanken gemacht, ich hatte nie Schilddrüsenprobleme und ich denke, wenn der Körper etwas absolut nicht will (in meinem Fall Fisch) dann hat das wohl seine Gründe. Irgendetwas in mir sträubt sich sehr gegen die Einnahme von Jod, auch wenn das sicherlich kein medizinisch nachvollziehbarer Grund ist, es nicht zu nehmen. Als erstes versuche ich nun jedenfalls, mir nicht mehr so viele Gedanken zu machen und nicht panisch zu werden, denn das schadet dem Kind sicherlich auch... . Meine Mutter hat übrigens auch damals weder Jod noch Folsäure genommen, und ich habe mein Abitur mit 1,0 bestanden. Was wäre wohl aus mir geworden, wenn sie zusätzlich noch Jod genommen hätte? Nochmals danke für Ihre Antwort und dass Sie sich die Zeit nehmen, die Fragen hier zu beantworten!


Magdalena23

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Hallo, damals waren die Lebensmittel viel mehr jodhaltig. Dann ist eine Substitution nicht erforderlich. VG


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