Liwuba
Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann, beim OGTT vor zwei Wochen wurde bei mir Schwangerschaftsdiabetes festgestellt. Der dritte Wert lag bei 171. Ich wurde von meiner Frauenärztin an eine Diabetesambulanz überwiesen, dort erhielt ich ein Gerät zur Messung des Blutzuckers sowie die üblichen Zielwerte (unter 95 nüchtern und unter 140 nach den Mahlzeiten). Nun reißen einzelne Werte leider immer wieder aus, insbesondere der Nüchternwert, der oftmals hintereinander über 95 liegt, dann wieder mehrere Tage unter 95. Ich habe mir den Durchschnitt aller bisher gemessenen Werte ausgerechnet und komme auf: 96 nüchtern 124 nach dem Frühstück 129 nach dem Mittagessen 110 nach dem Abendessen Natürlich geht es mir vorrangig um das Wohl des Kindes, dennoch fällt es mir gedanklich etwas schwer, bei diesen Werten tatsächlich Insulin zu spritzen (6 Einheiten vor dem Schlafengehen), wenn doch mein Nüchternwert im Schnitt "nur" 1mg über dem Soll liegt. Wie Sie vielleicht sehen, komme ich von der logisch-mathematischen Seite, natürlich nicht wissend, ob man hier mit Durchschnittswerten "arbeiten" darf? Meine Frauenärztin, mit der ich normalerweise über solche Dinge sehr gut sprechen kann, ist leider drei Wochen auf Urlaub. Die Ärztin im Krankenhaus hat gemeint, ich soll "doch einfach spritzen und mir mein Leben wieder leichter machen". So funktioniert das jedoch bei mir leider (noch) nicht gedanklich. Ist es aus Ihrer Sicht ebenfalls notwendig, bei diesen Werten das Insulin zu spritzen? Ich habe nicht das Gefühl, mich ernährungstechnisch zu quälen, auch wenn ich sie jetzt klarerweise umgestellt habe. Der Gedanke, mir nun aber 11 Wochen Abends eine Spritze "reinzuhauen", stresst mich da weitaus mehr. Sind meine Werte wirklich so gefährlich für mein Baby, dass ich umgehend anfangen muss? Herzlichen Dank von einer sehr verunsicherten Bald-Mama! Liebe Grüße aus Wien, Lisa Wurm
Mit den Durchschnittswerte kommen Sie beim Gestationsdiabetes (Schwangerschaftszucker) nicht weiter. Hier können einzelne Werte, Entscheidungsgrundlage für das Einsetzen von Insulin sein, wenn es diätetisch nicht klappt den Blutzucker einzustellen. Ich kann die Situation nicht wirklich beurteilen, dafür bin zu weit weg. Aber ich weiß,, dass die Diabetologen nach strengen Maßgaben arbeiten, die sich bewährt haben. Es ist ja keine Katastrophe Insulin zu Spritzen, es gibt Ihrem Kind und Ihnen selbst eine Schutz später an Diabetes zu erkranken. Geben Sie sich eine Ruck. Gruß Dr. Mallmann
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