Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Verwöhnt

Frage: Verwöhnt

Schamine

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Hallo Katrin ich hoffe du hattest einen schönen Urlaub.. Luis ist aufgrund besonderer Umstände sehr verwöhnt.. das heisst er möchte gar nicht mehr hingelegt werden, sondern nur noch auf den Arm oder erzieht sich hoch zum sitzen oder stehen.. er wird in 10 Tagen 6 Monate alt.. Da er aufgrund eines Neuroblastoms oft im Krankenhaus lag haben wir ihn natürlich immer auf den Arm genommen und eigentlich sobald er ein Mucks gemacht hat sind wir gesprungen.. Wir befinden uns zur Zeit noch im Krankenhaus, wo er seine erste und hoffentlich letzte Chemo bekommt.. die Krankheit ist heilbar.. Nun, das Leben muss zu Hause ja weiter gehen und ich kann ihn ja nicht nur schleppen.. wie gewöhne ich ihn wieder an seine Krabbeldecke?? LG


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Schamine, ja, vielen Dank :-). Ein rauhes dänisches Nordseeklima läst bei mir sofort Erholung eintreten... Luis mag verwöhnt erscheinen; ist es aber nicht. Denn- ein krankes bzw. ein chronisch krankes Kind kann nicht verwöhnt werden. Diese Situation ist so besonders, dass Eltern voller Sorge um ihr Kind "nur" das tun, was in ihrer Macht steht. Weder können sie medizinische Aufgaben übernehmen, noch können sie ihrem Kind das Befinden abnehmen. Was also können sie naturgemäss anderes für ihr Kind tun, als für es da zu sein?! Sie können einzig und allein für ihr Kind der "Fels in der Brandung" sein und irgendwie versuchen die normalen und selbstverständlichen Bedürfnisse ihres Babys zu erkennen und alles andere so gut als möglich aufzufangen oder sogar abzupuffern. Ich selbst habe auch ein chronisch krankes Kind und kann Deine Überlegungen nur zu gut verstehen. NEIN- man kann ein solch kleines krankes Kind nur beschützen und versuchen, etwas Normalität ins Krankenhaus zu bringen. Nun zu Deiner Frage: kommt erst einmal nach Hause. Dein kleiner Mann wird staunen.... Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass er beeindruckt ist von seiner Umgebung. Was evt. irritierend sein wird, dass es plötzlich deutlich ruhiger und nachts auch dunkler ist. Hier wäre es u.U. nötig zu improvisieren. Auch hat Euer Sohn viele Impulse bekommen und ist in seinen Anforderungen an Beschäftigung ggf. weiter, als seine Altersgenossen. Schaut, ob bestimmte Spielsachen interessant für ihn werden. Trage ihn auf dem Rücken, so kann er besser schauen. Und wenn er sitzen kann, dann darf er das bei vielen Gelegenheiten tun, um z.B. beim Essenkochen zuzuschauen. Die Decke sollte dahin, wo Du bist. Und alles, was Du auf dem Fussboden machen kannst, das bringe nach unten. So hat Dein Junior ausreichend Abwechslung. Sobald es geht und erlaubt ist, sucht eine Babygruppe auf oder ladet andere Kinder ein. Vielleicht schon jetzt im Sommer, damit Ihr die Infektzeit umrundet. Ich denke, dass Ihr die Situation daheim erst einmal abwarten solltet. Luis muss all das erlebte verarbeiten und sein kleiner Körper zur Ruhe kommen. Vielleicht wird er sogar ganz viel schlafen oder einfach nur sein Zuhause geniessen. Luis befindet sich dann in der Genesungsphase und ist vermutlich recht erschöpft von den bisherigen Anstrengungen; auch wenn man sie u.U. nicht angemerkt hat. Ich könnte mir vorstellen, dass Ihr Euren kleinen Mann nochmals ganz anders kennenlernen werdet. Für die bevorstehende Chemo wünsche ich Euch viel Kraft und vor allem einen guten Erfolg!!! Wenn Du reden möchtest, dann melde Dich bitte jederzeit :-). Seid umarmt und bis bald, Katrin


MaSchie26

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Du kannst dir eine Tragehilfe kaufen! Aber wenn er eh schon so mobil ist und sich hochzieht zum stehen, wird er vielleicht auch gleich Gefallen aran finden, die Wohnung zu erkunden und "gerne" auf dem Boden sein....


Nijsseni

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Seine Krabbeldecke immer dorthin mitnehmen wo du bist und auf dem Boden dann mit ihm spielen oder du sprichst mit ihm, während du stehst. Je mobiler er wird, umso mehr kann er die Wohnung unsicher machen und sich selbst "beschäftigen" Lg


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