Kate101
Liebe Katrin, mein Sohn ist jetzt 2 Jahre alt und ich befürchte, er steckt mitten in der Trotzphase. Mindestens 1x am Tag fängt er an zu schreien und zu toben und weiss dann oft selbst gar nicht mehr, was er überhaupt will. Ich lasse ihn dann eigentlich immer in Ruhe und nach einer gewissen Zeit beruhigt er sich wieder. Wenn er sich beruhigt hat, dann wird gekuschelt und alles ist wieder gut. Allerdings gibt es auch Situationen, die ich so nicht durchlassen kann. Beispielsweise, wenn mein Sohn vor Wut sein Frühstück vom Tisch wirf. Ich nehme ich dann vom Tisch weg und setze ihn beispielsweise ins Wohnzimmer. Er ist dann immer noch in meinem Sichtfeld und nach ca. 2 Minuten hole ich ihn auch wieder. Jetzt komme ich zur eigentlichen Frage: Mein Mann reagiert in diesen Situationen etwas "heftiger" als ich. Er bringt unseren Sohn in sein Zimmer und wird auch schon mal etwas lauter. Das führt oft dazu, dass unser Sohn umso mehr brüllt und schreit. Mir tut das in der Seele weh und ich bin mir auch nicht sicher, was denn jetzt der "richtige Weg" ist. Wie kann ich mich denn in solchen "Extremsituationen" richtig verhalten? Ich hoffe, Sie können mir helfen. Vielen lieben Dank und ein schönes Osterfest. Kate
Liebe Kate, die Trotzphase ist ein Ablösungsprozess von der Symbiose Eltern... Ihr Sohn testet nun sich und seine Grenzen, sein Können, seinen Mut, seine Ängste, das was Spass macht.... aus. Die Testsituationen sind nicht immer konform mit den Idealen und Regeln der elterlichen Vorstellungen, also kommt es es zu einem gewissen Spannungspotential. Was aber tun? Grenzen setzen!!! Wut und den Trotz aushalten; für sich selber sorgen. Eine schwierige Zeit, die eben auch dafür sorgt, dass nicht nur das Kind seinen Grenzen sucht, sondern Eltern ihre Grenzen auch kennenlernen. Wenn Ihr Sohn einen Wutanfall bekommt und sein Frühstück z.B. vom Tisch fegt, dann reagieren Sie super! Ja, ich kann Dich verstehen, dass Du z.B. mit dem scharfen Messer schneiden möchtest, Du es aber nicht darfst. NEIN, ein solches Verhalten missbilligen wir. Warnen Sie Ihren Sohn vor, was passieren könnte... Setzen Sie die Maßnahme auch wirklich um, damit Sie glaubhaft bleiben. Geben SIe Ihrem Sohn KEINE Alternativen im Trotzalter. Ob Leberwurst oder Salami aufs Brot soll, kann schon einen Anfall auslösen. Gestalten SIe daher den Alltag sehr strukturiert, so kann Ihr Sohn sich gut orientieren. Geben Sie Ihrem Kind Herausforderungen!!! Daran kann sich Ihr Sohn "abarbeiten" und sich viel Bestätigung holen. Das scharfe Messer zu scharf; o.k., dann darf Ihr Sohn sich das Brot mit einem Kindermesser selber zurechtmachen... "Beissen" Sie sich nicht in Diskussionen fest. Sie sind der Chef und geben vor.... Lassen Sie Ihr Kind im Falle dessen auch toben, bleiben Sie bei ihm und halten es dann ganz fest. Zeigen Sie Verständnis. Gehen dann im Alltag weiter. Wirft sich Ihr Kind ( der Klassiker) im Supermarkt schreiend vor die Kasse. Dann versuchen Sie die Nerven zu waren, Ihren Einkauf zu bezahlen und nehmen Sie Ihr Kind unter den Arm und gehen. Bitte!!! lassen Sie sich auf keine Diskussionen mit anderen Menschen ein. Andere wissen i.d.R. meist eh immer alles besser in solch einer Phase. Also; einfach ignorieren. Fazit: liebevolle Konsequenz, Verständnis, klare Grenzen und Aufforderungen und vor allem starken Nerven.... geben dem Trotzalter einen gesunden Rahmen. Aber- auch Sie dürfen wütend werden. Gehen Sie weg vom Kind und schreien, atmen durch, toben/boxen/ werfen etwas. Ja, Sie dürfen auch mal trotzig sein. Bis bald und viele Grüße von Katrin