Sunneschyn
Guten Tag Wir hatten einen sehr langen mühsamen Stillstress. Es belastet mich einfach. Ich konnte so einfach wochenlang seine Bedürfnisse nicht richtig interpretieren und erfüllen :-(. Ich war immer für unseren Sohn da, aber manchmal mochte ich fast nicht mehr, trug ihn einfach, weil ich wusste, dass es ihn beruhigt. Aber manchmal war ich echt erschöpft und auch emotional nicht ganz bei ihm - was dann aber meist schnell wieder änderte. Nun meine Frage: Ich möchte einfach ihm helfen, die schlechten Erfahrungen zu verarbeiten - nicht dass da noch psychische Schäden entstehen :-(. Wie kann ich das am besten? Gibt es da eine Art Therapie? Oder was täte ihm gut? Und auch mir? Wenn ich etwas machen könnte, wäre ich glaub ich auch wieder versöhnter mit mir.. Vielen Dank!
Liebe Sunneschyn, ja, Du kannst Dir Gesprächspartnerinnen suchen. Zum einen wäre Deine Hebamme eine, die Du noch einmal einladen oder besuchen könntest. Im Zweiergespräch kannst Du Deine Sorgen, Emotionen und Dein Gedanken berichten; einmal Deine Geschichte ganz loslassen. Vielleicht kann Dir auch ein Besuch in einer Stillgruppe helfen. Dort wird neben praktischen Stillipps, Alltagsdingen, ganz entscheidend über das Stillen und sein eigenen Bedürfnisse geredet. Wenn Du Dich in einer Gruppe öffnen magst, dann versuche dies an dieser Stelle. Es gibt unterschiedliche Gruppen: - solche, die von ehrenamtlichen Stillgruppenleiterinnen geführt werden. Quasi Hilfe zur Selbsthilfe. - Gruppen, die zwar meist auch kostenlos sind, aber durch langfristig qualifizierte Stillberaterinnen geleitet werden - Gruppen in Hebammenpraxen, Mütterzentren etc., wo u.U. eine Expertin ansprechbar ist oder - Stillgruppen in Geburtskliniken oder Geburtshäusern, wo der Anfang der Stillbeziehung einen grossen Stellenwert einnimmt. Du kannst auch Deine Frauenärztin auf Dein Anliegen ansprechen und sie bitten, Dir eine Möglichkeit zur professionellen Gesprächsbegleitung zu verschaffen z.B. Psychotherapeutin . Auch die Idee für Euch etwas Gutes zu tun finde ich gut. Fahrt nach Möglichkeit als Familie in den Urlaub und lasst einmal den Alltag hinter Euch. Kuschelt, geht spazieren, schlaft, esst und tankt frische Luft, wann und wie oft und wo Ihr wollt. Telefoniert nicht und schreibt keine Karten. Und, schau hier im Forum unter dem Stichwort "Babyheilbad" einmal nach. Vielleicht kann es Dir helfen, dass Ihr Euch ganz nahe sein könnt.... Auch eine tägliche Massage kann helfen, Abstand von Alltag zu bekommen und Kraft zu schöpfen. Bis bald und viele Grüße von Katrin
Nijsseni
Wie alt ist denn dein Sohn? Hast du mal überlegt ein paar Tage mit ihm und deinem Partner in den Urlaub zu fahren und duch zu entspannen? Vielleicht ein nettes Hotel mit schwimmbereich, wo DU dich entspannen kannst und die Vergangenheit los lassen kannst? Alles gute
Sunneschyn
Unser Sohn ist jetzt 9 Monate alt... und der Stillstress war schon vor 5 Monaten. Aber ich mache mir immer noch Vorwürde, dass es ihm geschadet haben könnte. Und ich finde, ich müsste endlich nach vorne schauen, damit ich die Zeit mit ihm jetzt geniessen kann...
Nijsseni
Hallo du, meine Tochter ist auch fast 9 Monate und ich habe zum Anfang nicht erkannt, das sie nur auf dem arm schlafen wollte und bin morgens halb 7 mit ihr im Kiwa spazieren gegangen und sie hat mich mit roten Augen angeschaut und hat nicht geschlafen. Ich bin schon fast wütend geworden. Seid ich das alles verstanden habe, habe ich mir viele Vorwürfe gemacht und mich wie eine Glucke verhalten. Alles musste sein damit es Ihr gut geht. Jetzt ist sie eine zufriedene Maus, die nur quengelt, weil sie Zähne bekommt. Sie freut sich über vieles und macht die Wohnung unsicher, den Anfang lasse ich zurück und den Urlaub, den ich dir auch empfehle, hat uns alle gut getan. Schau dein Baby jetzt mal an, wie kniffelig er ist..... Lg
Sunneschyn
Danke für deine Antwort. Ja, so ging es mir auch. Wir hatten ihn am Anfang im Stubenwagen bei uns. Dort "wollte" er nach dem stillen nicht recht einschlafen, hat gequengelt. Da habe ich mich manchmal auch aufgeregt. Habe ihm immer wieder Schnuller gegeben oder musikdose aufgezogen. Der Arme. Seit wir begriffen haben - leider erst als er 3 Monate alt war, dass er bei uns schlafen möchte, gehts viel besser. Da mache ich mir auch viele Vorwürfe. Wie lange hats denn bei dir gedauert, bis du gemerkt hast, dass eure Tochter bei dir schlafen möchte? Unser Kleiner quengelt schon noch oft, auch ohne Zähne. Aber er kann noch nicht krabbeln und möchte wohl sehr gerne... Wir fahren Anfangs Mai in Urlaub :-) Liebe Grüsse
Sunneschyn
Hallo Katrin Vielen Dank für deine Antwort. Ja, ich habe mir grad letzte Woche eine Stillgruppe gesucht und das hat gut getan. Aich zu sehen, dass auch andere Mütter beim stillen Probeme haben.. und das "darüber sprechen". Mit dem Babyheilbad gibts so einige Probleme. Er badet sehr gerne mit mir in der Badewanne. Auch stillen danach auf der Decke ist ok, aber so nackt kuscheln mag er gar nicht. Er ist 9 Monate alt. Aber ich habs auch schon früher versucht. Woher kommt das? Er mag kuscheln, wenn er müde ist - umhergetragen werden ist auch ok, aber einfach so daliegen und kuscheln wollte er schon sehr früh nicht mehr. Er sah immer etwas spannendes und musste sich bewegen. Ist das normal oder kommt das eben von Stillprobleme wo ich ihn auch mal drängen musste? Beim massieren ebenso. Ich habe schon früh seinen Bauch massiert wegen Blähungen. Auch den ganzen körper. Aber mit der zeit möchte er nur noch wenn man seine Beine massiert, oben wehrt er sich. Was könnte das sein? Hat er vor etwas Angst? Liebe grüsse
Nijsseni
Hallo, wir haben dann nach 3 Wochen eine Hebamme gefunden, die uns gezeigt hat, wie wir sie beruhigen können und uns erklärt hat, das es immer wieder konsequent das gleiche Ritual sein soll. Keine Musikdose, kein Schnuller, nicht mit dem Baby reden beim einschlafen und die Arme beim Tragen "schütteln". Wir haben sie dann bei jeder Müdigkeit auf dem Arm in den Schlaf gebracht und dann gehalten. Das ging 5 Monate so, dann hatte ich den Rücken verrengt und mein Mann einen Sehnenscheidenentzündung. Dann musste wir BEIDE uns vom Tragen verabschieden und ich habe sie im liegen in den Schlaf gebracht. Habe Wochen neben dem Bett gesessen, bis sie ruhiger wurde. Nachts schläft sich von anfang an im Ehebett, immer noch....:)) Ich kann dir nur sagen, das jedes Kind anders ist und es gibt leider keine Bedienungsanleitung. Sie können nur weinen und das kann man erst im Laufe von Monaten interpretieren. Ich habe mir auch sehr oft vorwürfe gemacht, aber zu dem Zeitpunkt habe ich alles gemacht, was ich wusste. Von tragen, stillen, pucken, bauch massieren, singen und kiwa fahren. Ich war beim Kinderarzt und noch mal in der Geburtsklinik. Mehr konnte ich NICHT tun. Jetzt ist sie fast 9 Monate alt, liegt sie auf dem Boden, gesund, "gut im Futter", pupst fröhlich vor sich hin, gurgelt die "rrrr" Kette und patscht mir fröhlich ins Gesicht. Wenn sie mich sieht oder meinen Mann freut sie sich und lässt sich auch schnell beruhigen, wenn sie angst hat, was auf eine sichere Bindung hinausläuft. Dann kann ja nicht so viel schief gelaufen sein. Sie ist unser Goldstück und ich glaube, das sie sich bei uns sehr wohl fühlt. Das tut dein Sohn sicher auch. Schau mal in die Zukunft und freu dich auf euren Urlaub. Liebe Grüsse
Sunneschyn
Danke für deine Antwort. Dann habt ihr ja "nur" drei Wochen anders gehandelt, oder? Das ist ja nicht gerade viel. bei uns warens da schon mehr, leider... ja, ich hoffe, dass bei uns auch alles gut kommt :-)