Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Noch mehr Schlafchaos!

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Frage: Noch mehr Schlafchaos!

Mitglied inaktiv

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Hallo Katrin, vielen Dank für Ihre Antwort. Werde morgen gleich versuchen einen Termin bei einem Osteopathen zu bekommen. Allerdings verstehe ich noch nicht, warum ein Osteopath das Problem lösen könnte! Können sie es mir vielleicht etwas genauer erläutern? Ist es richtig, dass man nach 30 Minuten in eine andere Schlafphase kommt? Ist es möglich, dass dies mein Kind nicht schaft? Zumindest nicht in einem Bett, das weder schaukelt noch "Motorengeräusche" macht. Beides fördert bzw. erleichtert das Einschlafen. (Lt. Buch ist das auch normal). Müsste da diese Störung nicht auch zum Vorschein kommen, oder sind oben genannte Einschlafhilfen "stärker" als die Blockade? "Verwöhne" ich mein Kind nicht zu sehr, wenn ich es den ganzen Tag herumtrage und ihn beim Stillen einschlafen lasse? Beides habe ich eigentlich immer bzw. oft getan und versuche es ihm momentan etwas abzugewöhnen. Das mit dem Einschlafstillen ist fast vorbei, aber er will nach wie vor nur herumgetragen werden. Allein beschäftigen gibt es nur ganz selten. Vielen Dank für ihre Antwort. maai23


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Maai23, wenn ein Kind Einschlafstörungen hat d.h., wenn es sich nicht allein in den Schlaf übergeben kann und die Eltern bei dieser aufwendigen Einschlafbegleitung in einen Leidensdruck kommen, den sie durchbrechen möchten, muss man diesen auf den Grund gehen. Um mögliche Gründe zu erörtern, sollte man das Baby, die Eltern und die gesamte Lebenssituation versuchen als Ganzes zu betrachten. Daher differenziert man auch nach den äusserlichen Bedingungen ( Schlafplatz, Lichteinfall, Geräusche etc.), nach der seelischen Entwicklung des Kindes, nach der körperlichen Entwicklung und auch nach organischen Ursachen. Die letztgenannte und die damit verbundene Empfehlung einen Osteopathen aufzusuchen erkläre ich damit, dass manche Kinder schon intrauterin oder auch während der Geburt ein "Trauma" erlitten haben, welches sich körperlich äussert. Also z.B. einen Schiefhals entwickelten, daraus Muskelverspannungen resultieren etc. Vergleicht man eine "einfache" orthopädische Unstimmigkeit mit eigenen Beschwerden bei sich selbst z.B. einen "steifen Hals", dann weiß man, dass diese Beschwerden einen deutlich einschränken. Genauso ist dies bei einem Kind. Nur mit dem Unterschied, dass man als Erwachsener sich differenziert äussern kann und vor allem dagegen etwas unternehmen kann und wenn es die Einnahme von Schmerzmitteln ist oder eine Wärmeauflage. Und- man kann als Erwachsener eigenbestimmt entscheiden, wie man sitzen, liegen, stehen möchte.... All diese eigenen Entscheidungen hat ein Kind nicht! Es muss sich quasi trotz seiner Beschwerden anpassen und äussert sein Unwohlbefinden durch Weinen. Zudem kommt hinzu, dass Blockaden im Skelettsystem und die dadurch beeinträchtigten Muskelbahnen etc. viele andere Begleiterscheinungen hervorrufen, je länger man diese Blockaden belässt. Selbst Verdauungsbeschwerden, Konzentrationsstörungen, Atemwegsprobleme etc. können sich aufgrund des Ungleichgewichts in der orthopädischen Statik wiederspiegeln. Ein Kind, welches somit solch ein Ungleichgewicht erfährt, KANN Einschlafprobleme haben. Die Kinder können sich nicht entspannen, sind oft auch sensibler gegenüber Geräuschen oder ungewohnter Lage etc. Das Schlafzeitfenster von 40 Minuten erreicht nicht seine gewünschte Tiefe und damit wacht das Kind schnell auf bzw. schläft eben erst gar nicht ein. Verwöhnen tun Sie Ihr Kind nicht!!! Kinder sind Traglinge. Die körperliche Nähe ist das beste, was Sie Ihrem Kind geben können. Gerade dann, wenn es diese auch einfordert. Sie und Ihr Kind sind ein "Team". Sie als Mutter haben sehr sensible Rezeptoren für vieles, was Ihr Kind aussendet. Und Ihr Kind zeigt Ihnen auf seine Art, was es braucht und möchte. Fazit: all das, was Ihnen beiden guttut und Sie auf Ihre Weise durchführen ist wunderbar! Wenn Sie für sich den Zeipunkt verspüren sich etwas von Ihrem Kind lösen zu wollen, dann ist auch das richtig. Bieten Sie Ihrem Kind tagsüber ein paar Minuten, wo es sich selbst beschäftigt. Zeigen Sie nach einer kurzen Weile wieder Ihre Präsenz. So können Sie Stück für Stück die "Distanz" schaffen, die Sie momentan für sich selbst brauchen. Oder aber Sie versuchen durch einen anderen Ausgleich sich einen Freiraum zu geben, so das Sie sich der engen Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Kind, wieder gestärkt widmen können und wollen. Viele Grüße von Katrin


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