Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

glutenfrei

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Frage: glutenfrei

Mitglied inaktiv

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hallo katrin, erst wünsche ich dir ein frohes und erfolgreiches jahr 2006. soviel ich gehört habe, soll man die babies bis zum 1. lebensjahr glutenfrei ernähren. als ich mir mal so die gläschen angesehen habe, ist mir aufgefallen, dass ab dem 6. monat häufig drauf steht "glutenhaltig". warum und wie lange sollte man die kinder glutenfrei ernähren? vielen dank für deine antwort. liebe grüsse


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Lara Sophie, auch Dir alles Gute für 2006! Gluten, auch Gliadin genannt, ist ein Klebereiweiß das vor allem in den Getreidesorten Weizen, Roggen, Gerste und Hafer enthalten ist. Es bewirkt die Backfähigkeit dieser Mehle. Problematisch ist Gluten für Kinder und Erwachsene, die an Zöliakie leiden. Diese Menschen vertragen kein Gluten, sie reagieren mit starken Verdauungsbeschwerden und müssen sich daher strikt glutenfrei ernähren. Da die Krankheit relativ häufig ist, gibt man aus reiner Vorsichtsmaßnahme sehr jungen Säuglingen kein Gluten. Sie bekommen vorzugsweise natürlicherweise glutenfreie Produkte aus Mais und Reis. Man kann dieser Unverträglichkeit auch nicht länger als sechs Monate vorbeugen. Nach dem sechsten Monat also und wenn keine Glutenunverträglichkeit vorliegt, gibt es keinen Grund auf glutenhaltige Getreide und Getreideprodukte zu verzichten. Viele Grüße von Katrin


Mitglied inaktiv

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danke für die liebe antwort. doch woher weiß ich, ob glutenunverträglichkeit besteht? liebe grüsse


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Larsophie, Symptome einer Sprue (Glutenunverträglichkeit; Zöliakie) Die Symptome der Sprue treten oft bei Kleinkindern um das 2 te Lebensjahr auf. Eine weitere Häufung ab dem 35 ten Lebensjahr ist feststellbar. Leider ist die Symptomatik (Beschwerdebild) uncharakteristisch. Oft wird eine Sprue über Jahre nicht erkannt. Diese d.h. die folgenden Symptome sind bei erwachsenen Patienten unterschiedlich stark ausgeprägt: Durchfälle Blähungen Völlegefühl Erbrechen Appetitlosigkeit Wachstumsstörungen bei Kindern Bei folgenden Symptomen sollten Sie daher auch an eine Sprue denken Knochen- oder Gelenkschmerzen (Vitamin D- und Kalziummangel) Zahnschäden (Vitamin D- und Kalziummangel) Blutungsneigung (Vitamin K-Mangel) Taubheitsgefühle, Missempfindungen an den Gliedmaßen (Vitamin B12- und Folsäuremangel) Blutarmut (Eisen-, Vitamin B12- & Folsäuremangel) Sehstörungen und Nachtblindheit (Vitamin A-Mangel) Muskelkrämpfe (Magnesiummangel) Flüssigkeitsansammlungen (Eiweißmangel) Müdigkeit, Erschöpfung Was geschieht im Körper bei einer Sprueerkrankung Gluten wird vom körpereigenen Immunsystem als feindlich erkannt. Als Folge wird es vom Immunsystem mit Antikörpern bekämpft. Die Dünndarmschleimhaut wird angegriffen also geschädigt. Dies kann bis zur Rückbildung der Darmzotten führen. Die Darmzotten sind für die Größe der Darmhautoberfläche mit entscheidend. Dadurch können Vitamine, Mineralstoffe & Fette nicht vollständig verwertet werden. Mangelerscheinungen können die Folge sein. Durchfälle und auch Blähungen können auftreten. Begleitet wird die Sprue teilweise mit einer Neurodermitis oder auch einer Diabetes (Zuckerkrankheit in der Regel Typ I). Nach einer erfolgten Schädigung der Darmschleimhaut tritt oft eine Laktoseintoleranz auf. Auch bei Auftreten einer solchen Laktoseintoleranz ist an eine Sprue zu denken. Bei 10% der im Kindesalter Erkrankten kann es sich auch um eine vorübergehende Glutenallergie handeln ( transitorische Glutenallergie). Viele Grüße von Katrin


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