EmilsMami
Hallo Katrin, Unser Sohn Emil (8 1/2 Mon. alt) kommt leider gar nicht mit Besuch zurecht. Kaum kommen die Besucher bei uns in die Wohnung fängt er an zu weinen, ist sehr unsicher. Klammert sich an mich und schreit/weint herzzereißend und beruhigt sich in den ersten Minuten auch nicht, meist muss ich den Raum dann erstmal mit ihm verlassen. Nach geraumer Zeit beruhigt er sich dann wieder, ist aber trotzdem noch sehr ängstlich und unsicher, lächelt und lacht dann auch nicht, kann sich auch nicht auf sein Spielzeug oder anderes konzentrieren Außer mir und meinem Mann darf ihn auch niemand auf den Arm nehmen, andere, ungewohnte Umgebungen können wir auch ausschließen, weil Emil damit total überfordert ist. Wir sind mit Emil erst recht spät spazieren gegangen und meiden größere Ausflüge für ihn. Außerdem wird er immer im Tragetuch getragen und schläft auch im Familienbett und wird noch viel gestillt. Eigentlich war ich davon auch immer sehr überzeugt, bin nun aber sehr verunsichert. Ich leide sehr darunter, dass ich kaum soziale Kontakte halten kann, da Emil da leider nicht mitmacht. Ich möchte keine Hauruckmethoden versuchen und möchte den schönsten Weg für Emil wählen, damit er es leichter hat. Er weint wirklich herzzereißend in solchen Situationen. Im übrigen war dies seit der Geburt so (es handelt sich also nicht um einen Schub). Somit waren wir nocht nicht einmal irgendwo zu Besuch. :( Ich würde mich sehr über einen Rat freuen. Lieben Dank.
Liebe Emils Mama, Ihr Hinweis war hilfreich- den Emil befindet sich neben dem, dass er ein sehr sensibler Charakter ist, auch in der Fremdelphase. Vermutlich verstärkt sich das Verhalten des kleinen nun noch einmal, da er sicher auch mit Ihnen allein noch anhänglicher ist, als gewohnt? Ansonsten ist es erst einmal wichtig zu klären, dass Sie sich KEINE Vorwürfe oder Schuldgefühle machen dürfen!!!! Ihre Sehnsucht nach sozialen Kontakten kann ich sehr sehr gut nachvollziehen und möchte Ihnen Mut machen, dass Sie sich zunächst einmal allein auf den Weg machen. Vielleicht am Abend, wenn Ihr Mann Ihren Sohn betreuen kann. Dieses Luftholen ist wichtig, damit Sie ein wenig Abstand vom Alltag bekommen. Vielen Frauen geht es ähnlich. So manche Mutter kann kaum oder keine Gruppen oder Treffen pflegen, weil sie sich mit dem Kind zurückzieht, weil es z.B. schreit, das Ess- oder Trinkverhalten sehr zeitraubend, das Baby am Abend überreizt ist, später dann u.U. stürmisch ist und andere Kinder mit Vorliebe kratzt oder beisst.... Ist es für Emil denn möglich, dass Sie ihn im Tragetuch lassen, wenn Besuch kommt oder Sie einen aufsuchen? Er also nicht aufgefordert wird, sich zwangszweise auf andere Menschen einzulassen?! Gehen Sie im Tagesablauf regelmässig spazieren; immer mal wieder unter Menschen. Reden Sie viel mit ihm, erklären Sie ihm, was sie tun und wo sie sind.... Wenn Sie den Eindruck haben, dass Emil die Welt offener empfängt, dann tragen Sie ihn versuchsweise auf dem Rücken. So kann er dicht an Sie geschmiegt sich langsam an seine Aussenwelt gewöhnen. Berichten Sie gerne wieder! Viele Grüße von Katrin
EmilsMami
Hallo nochmal, lieben Dank für die hilfreiche Antwort. Vielleicht werden wir unsere Spaziergänge erstmal ausweiten, sodass wir nicht nur noch am Vormittag in den Park gehen (wir sind bis jetzt nur im Grünen mit ihm gewesen, auch Einkaufsmärkte usw. musste er noch nicht sehen). Ich bin einfach verunsichert, ob unser Plan, ihn mit "nie alleine lassen", Tragen, Stillen, "nie weinen lassen" und ganz viel reden, schmusen und lieb haben nicht schief geht. Eigentlich wollten wir so sein Selbstbewusstsein stärken und ihn zu einem sicheren, kleinen Charakter "erziehen". Aber Emil ist der unsicherste kleine Pups den ich kenne. Alleine weggehen trau ich mich noch nicht, da Emil auch oft beim Spielen, Schmusen usw. mal ein wenig gestillt wird. Fläschchen lehnt er natürlich ab und trinkt ausschließlich aus der Brust (leider auch nicht aus Becherchen oder anderem). Erstmal will ich versuchen, ihn im Tragetuch zu lassen, wenn Besuch kommt. Ich berichte dann, ob es geklappt hat. Liebe Grüße, Anna